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TIFFANY EXKLUSIV Band 05

TIFFANY EXKLUSIV Band 05

Titel: TIFFANY EXKLUSIV Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRACY SOUTH HEATHER MACALLISTER KATE HOFFMANN
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einen flüchtigen Eindruck von ihrer Wildheit bekommen – ein gefährliches Funkeln in ihren braunen Augen.
    Durch Branchentratsch hatte er schon vorher erfahren, dass die ranghöchste Unternehmensberaterin bei Harris Associates eine Frau war. Nur war ihm verschwiegen worden, dass es eine wunderschöne Frau war. Selbst das neutrale Kostüm konnte ihre aufregenden Kurven nicht gänzlich verbergen, und ihre elegante Frisur hob die klassischen Gesichtszüge hervor. Wenn sie sprach, schreckten ihn jedoch ihr absolut beherrschter, geschäftsmäßiger Ton und ihr kühles Lächeln ab. Ihr Auftritt heute allerdings erinnerte ihn an seine anfängliche Faszination von ihr. Eigentlich mochte Kyle keine Auseinandersetzungen, was wahrscheinlich der Grund dafür war, dass er ständig mit oberflächlichen Frauen zu tun gehabt hatte, denen er jede Entscheidung abnehmen musste. Aber eine Frau, die mit Geschirr um sich warf? Das war interessant.
    Lass es, ermahnte er sich. Laura, die in diesem Moment an seinem Büro vorbeiging, mit fotokopierten Unterlagen in der einen und ihrem Handy in der anderen Hand, würde niemals in seinem Apartment mit billigem Porzellan schmeißen. Denn erstens hasste sie ihn, und zweitens hatte sie allen Grund dazu.
    Er war nicht direkt hinter ihrem Job her. Momentan befanden sie sich auf der gleichen Stufe innerhalb der Firmenhierarchie. Daher würde sie ihre Position nicht verlieren, falls er befördert wurde, sondern lediglich einen Vizepräsidenten bekommen. Nur würde sie das sicher nicht so betrachten.
    Die Umstände waren einfach schlecht, und obwohl er versucht war, Harris die Schuld zu geben, konnte er es nicht. Aber warum sollte er Harris nicht die Schuld geben? Dass Kyle ging, würde ihm ganz recht geschehen. Kyle hatte schon den Job gewechselt, wenn seine Aussichten viel günstiger waren. Wenn es etwas gab, worauf er vertraute, dann waren es seine Intuition und sein instinktsicheres Timing. Und irgendetwas sagte ihm, dass der häufige Jobwechsel in seinem Lebenslauf allmählich anfing, ein wenig zu bunt auszusehen. Er wusste, dass er mit seinem ersten Job bei einer Unternehmensberatung in Atlanta Glück gehabt hatte. Man hatte ihm den unwichtigsten Auftrag gegeben, der darin bestand, einen kurz vor dem Bankrott stehenden Internet Service Provider umzustrukturieren. Einige Monate später ging die Firma an die Börse, und die Besitzer ließen jeden wissen, dass Kyle Sanders hinter der erfolgreichen Umstrukturierung steckte. Rastlos hatte er von da an immer bessere Angebote verschiedener Unternehmen angenommen, war jedoch nie lange genug geblieben, um in der jeweiligen Firma Einfluss auszuüben. Allmählich machte er sich Sorgen, durch diese Art des häufigen Jobwechsels irgendwann mal ohne Arbeit dazustehen. Das konnte durchaus passieren; er hatte es bei seinem Vater erlebt. Wie Kyle hatte auch er sich stets auf die nächste große Aufgabe gestürzt, bis die Jobs rar wurden und er seine wirtschaftswissenschaftlichen Kenntnisse nur noch als Hausmann anwenden konnte.
    Obwohl Kyle nach wie vor bereit war, „Jobhopping“ zu betreiben, gefiel es ihm bei Harris Associates. Er mochte Harris’ polternde Art, Tricias Kekse und das Golfspielen mit den anderen Kollegen. Ihm gefielen auch die Technologie-Firmen, die Harris beriet, und er wusste, dass der Ruf des Unternehmens immer besser wurde. Er schob den Gedanken an Lauras Beitrag zu dieser Entwicklung beiseite. Sie war eine ausgezeichnete Mitarbeiterin, aber sie besaß nicht das Zeug zur Führung eines Unternehmens. Sie war eine Erbsenzählerin, und Erbsenzähler, selbst so attraktive und gut duftende wie sie, taugten nicht zum Vizepräsidenten.
    „Kyle?“, meldete sich Tricia über die hausinterne Sprechanlage. Sie klang mitfühlend. „Mr. Harris ist jetzt bereit, Sie zu empfangen.“
    Er ging über den Flur zur Vorstandssuite, wo Tricia eine gemütliche Rezeption vor Harris’ Büro leitete. Dort gab es außerdem einen zusätzlichen Konferenzraum und daneben ein kleineres, leeres Büro. Harris hatte seine Mitarbeiter wissen lassen, dass dieses Büro für den zukünftigen Vizepräsidenten reserviert war. Gewöhnlich steckte Kyle immer kurz seinen Kopf zur Tür hinein, um sich immer daran zu erinnern, wo er seine Auszeichnungen aufhängen würde. Heute ging er jedoch auf direktem Weg in Harris’ Allerheiligstes. Laura saß bereits vor dem großen Schreibtisch, während ihr Boss aus dem Fenster blickte.
    Kyle nahm in dem Ledersessel neben Lauras

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