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TIFFANY EXKLUSIV Band 05

TIFFANY EXKLUSIV Band 05

Titel: TIFFANY EXKLUSIV Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRACY SOUTH HEATHER MACALLISTER KATE HOFFMANN
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nichts dabei, hin und wieder mal eine Darts-Pause einzulegen.“
    Einige Sekunden lang schwieg sie, sodass Kyle schon glaubte, er habe sie überzeugt. Doch dann sagte sie: „Ich möchte nur wissen, wie Ihr Darts-Spielen mich davor bewahren soll, von Bären gefressen zu werden.“
    Aha, es war also doch die Angst vor Bären. „Man muss nicht unbedingt der Beste sein, um eine Sache gut zu machen. Ein glückliches Kind mit einer durchschnittlichen Note ist besser als ein neurotisches mit einer Eins. Finden Sie nicht?“
    „Diese Einschätzung teile ich nicht. Da müssen Sie mir schon die Vorteile erläutern.“
    Sie gingen im Dunkeln weiter den Pfad entlang. Laura stolperte erneut, und Kyle fühlte ihr kurzes Zerren an seinem Rucksack. „Hier, nehmen Sie meine Hand.“ Zu seiner Überraschung tat sie es, und er fühlte ihre warme Hand in seiner. „Also schön. Ich kannte mal ein Gitarrengenie namens Stan.“
    „Erfinden Sie den jetzt?“
    „Er ist mein bester Freund.“
    „Ich habe bloß noch nie von einem Gitarrengenie gehört. Von Klaviergenies und Geigengenies schon.“
    „Seien Sie beruhigt. Es gibt Gitarrengenies ebenso wie Golfstipendien. Die Welt ist vielfältiger, als Sie denken.“
    In diesem Moment ertönte der Schrei einer Eule, gefolgt von einem leisen Krachen in der Ferne. Laura erschrak heftig und drückte Kyles Hand. „Müssen Sie mich ausgerechnet jetzt daran erinnern, wie vielfältig und gefährlich die Welt sein kann?“
    „Tut mir leid.“ Nur mit Mühe widerstand er dem Wunsch, sie mit den Bären zu ärgern. „Zurück zu Stan. Er spielte göttlich. Die Frauen lagen ihm zu Füßen. Aber er konnte nicht mit ihnen sprechen, weil sie nicht Gitarre spielten.“ Er machte eine Pause, damit Laura sich die Trostlosigkeit von Stans Situation vorstellen konnte. „Da gab es noch einen anderen Mann, einen Freund von Stan, der ein passabler Gitarrist war. Es machte ihm Spaß, aber wenn er von einer Frau angesprochen wurde, konnte er sich auch mit ihr über andere Dinge unterhalten als nur über seine Gitarre. Wenn Sie diese Lektion …“
    „Halt! Was für eine Lektion? Habe ich was verpasst?“
    „… auf den Schwimmer übertragen, der jeden Morgen um drei aufstehen musste, um zu trainieren, und den Mann, der ebenfalls im Schwimmteam war, es aber vorzog, am Strand auf dem Hochsitz für Rettungsschwimmer zu sitzen und fürs Bräunen bezahlt zu werden …“
    „Ich will lieber nicht ertrinken, wenn Sie gerade Dienst haben.“
    Er ignorierte sie. „Das Gleiche gilt für den Billardspieler, der von dem Spiel besessen war und sich für nichts anderes mehr interessierte, und den Kerl, um dessen Tisch sich sämtliche Frauen in der Bar versammelten, wenn er spielte.“
    „Der Typ, der romantische Sachen auf der Gitarre spielte, waren Sie, oder?“
    „Das ist unwichtig.“
    „Ich finde es nicht unwichtig.“
    „Sagen wir einfach, er ist ein aus mehreren Personen zusammengesetzter Charakter.“
    „Schön, dieser zusammengesetzte Charakter, der zufällig Kyle heißt, behauptet, es sei vernünftiger, nicht immer danach zu streben, der Beste zu sein, wenn darunter das Privatleben leidet.“
    Er wollte schon widersprechen und ihr erklären, dass sie ihn missverstanden hätte. Doch dann wurde ihm klar, dass er genau das gemeint hatte. „Das Privatleben ist wichtig.“
    Das Knurren eines hungrigen Bären hätte vermutlich angenehmer geklungen als ihr zynisches Lachen. Kyle versuchte es noch einmal. „Laura, ich will Ihnen damit doch nur deutlich machen, dass ein gesundes Gleichgewicht im Leben eines Menschen wichtig ist.“
    „Ich bin froh, dass Marie Curie nicht so gedacht hat“, konterte sie. „Oder Albert Einstein. Oder Vincent van Gogh.“ Sie zog ihre Hand zurück. „Und das sind nur die berühmten Leute. Denken Sie an die, die noch nicht berühmt sind – die unbekannte Tänzerin, der ehrgeizige Turner, die Künstlerin in ihrem Atelier.“
    Er registrierte, dass sie stehen geblieben war. „Laura? Gehen Sie weiter. Wir wollen doch nicht vom Pfad abkommen.“
    Sie tat, als hätte sie ihn nicht gehört. „Denken Sie an all die unbekannten Männer und Frauen, die jeden Tag in Notaufnahmen, Klassenzimmern, Fabriken und mittelmäßigen Unternehmensberatungsfirmen ihr Bestes geben.“
    Oje!, dachte Kyle.
    „Firmen, in denen die Chefs nicht einmal zu verbergen versuchen, dass sich ihrer Auffassung nach hervorragende Leistung am besten auf dem Golfplatz erzielen lassen, mit allmählich alternden

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