Tiffany Exklusiv Band 06
hast zugestimmt?“
„Natürlich hab ich gesagt, ich müsste es zuerst mit dir besprechen, aber ich sähe eigentlich kein Problem darin.“
„Das wäre kein Problem? Wie stellst du dir das vor, Rachel? Selbst wenn dieser Fremde alles über Alexander lesen würde, was wir haben, könnten wir nie sicher sein, dass er sich nicht verspricht und wir im Regen stehen!“
„Ohne Promotiontour kein Vertrag. Und ohne Vertrag keine Ersparnisse, um an ‚Reise in ein fernes Land‘ zu arbeiten.“
Rachel hatte recht. Es war eine einmalige Chance für Sylvia, endlich genug mit ihren Büchern zu verdienen, um in Ruhe ihren ersten „ernsthaften“ Roman zu Ende zu schreiben und vielleicht sogar schon mit dem zweiten zu beginnen, solange sie noch ein sicheres Einkommen durch die Tantiemen ihrer Thriller hatte. Trotz des Risikos wäre es verrückt gewesen, auf eine derartige Chance zu verzichten.
Sie warf einen Blick zu „Alexanders“ Tür und dachte an all die anderen Vorteile, die ein solches Arrangement ihr bot. Irgendwo zwischen der Bar und ihrem Zimmer, zwischen Flirten und Küssen, hatte sie begonnen, mehr als eine heiße Nacht von diesem Mann zu wollen. Sie wollte ihn kennenlernen, mit ihm ausgehen, zum Dinner und ins Kino. Und sie wollte Sex mit ihm.
„Na schön.“
„Na endlich!“, rief Rachel triumphierend. „Dann gib mir seine Nummer.“
„Du willst ihn anrufen? Jetzt? Wozu die Eile? Wir können morgen mit ihm reden.“
Rachel schüttelte den Kopf. „Du verstehst nicht, Sylvia. Euer Flug geht übermorgen.“
„Was?“ Sylvia blinzelte. „Wieso?“
„Erinnerst du dich an Madame Marasky, die diese Detektivromane schreibt?“
Sylvia nickte.
„Nun, sie lebt in Kalifornien, und der Verlag hatte eine Radio- und Fernsehtour für sie gebucht. Sie sollte Interviews geben und Bücher signieren. Danach geht es nach Las Vegas zur Buch- und Mediamesse. Insgesamt sind es drei Wochen.“ Rachel hielt einen Moment inne. „Die letzte Station ist Texas. Dort könnte dein Dad dann vielleicht eine seiner Superpartys für dich geben.“
Sylvia rieb sich die Schläfen. „Ich verstehe wirklich nicht …“
„Madame Marasky muss an der Gallenblase operiert werden. Du bekommst die Tour. Du und Alexander. Aber ihr müsst übermorgen in der Zehn-Uhr-Maschine nach Los Angeles sein.“ Rachel schaute auf die Uhr. „Oder vielmehr morgen schon.“ Ihr Blick glitt über Sylvias Morgenrock. „Also zieh dich jetzt an und lass uns zu dem Pub fahren. Vielleicht treffen wir ihn ja noch beim Gläserspülen an.“
„Nein.“ Sylvia errötete. „Ich …“ Wie sollte sie es Rachel sagen? Rachel war ihre beste Freundin, aber …
„Was?“ Prüfend schaute Rachel sie an.
Bevor sie Schlussfolgerungen ziehen konnte, die noch schlimmer als die Wahrheit waren, sagte Sylvia rasch: „Wir brauchen nicht zu ihm zu fahren.“
„Oh! Wieso nicht?“
Sylvia zeigte auf die Verbindungstür.
Rachel zog die Schultern hoch, doch dann sah sie auf das Bett mit der zerwühlten Decke.
„Er ist nebenan.“
„Und du hast mir nichts davon gesagt!“, rief Rachel.
„Falls es dich beruhigt, es ist überhaupt nichts passiert. Ein gewisser Jemand hat uns gestört, bevor es dazu kommen konnte.“ Erst jetzt kam es Sylvia so richtig zu Bewusstsein, was sie beinahe getan hätte. „Du liebe Güte!“
„Was?“
Sie strich sich verlegen übers Haar. „Rachel, fast wäre ich mit einem Mann ins Bett gegangen, den ich erst seit heute Abend kenne!“
Rachel grinste. „Er gefällt dir, was?“
Sylvia dachte daran, wie er sie gestreichelt und ihr süße Nichtigkeiten zugeflüstert hatte. Bei der Erinnerung durchzuckte es sie heiß. Und sie wusste, dass das Lächeln, das sie Rachel schenkte, unverhohlene Zufriedenheit verriet. „Ja, er ist wunderbar.“
Das Problem war bloß, dass sie ihn noch gar nicht richtig kannte.
5. KAPITEL
Devin kam sich wie ein Idiot vor, als er im Nebenzimmer stand und ungeduldig wartete. Sylvia faszinierte ihn, und er überlegte fieberhaft, wie er das Geld, das er benötigte, beschaffen konnte, ohne sie unter Druck zu setzen. Aber ihm fiel keine andere Lösung ein.
Dann vergiss das Geld und bleib bei ihr, sagte er sich.
Der Gedanke war verlockend. Sylvia reizte ihn – und das keineswegs nur sexuell. Ihre Intelligenz, ihr Charme, ihr Temperament und ihr Charakter zogen ihn magisch an. Selbst der Widerspruch zwischen ihren heißen Action-Thrillern und ihrer Herkunft aus einer alteingesessenen, angesehenen Familie
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