Tiffany exklusiv Band 19
wenn ich eine andere lieben würde.“ Das Verlangen war auch ihm deutlich anzusehen. Dennoch machte er keine Anstalten, sie zu küssen. „Wir müssen uns überlegen, wie wir deine Mutter davon überzeugen, dass wir ein Liebespaar sind, obwohl das nicht stimmt.“
„Ich nehme an, du befürchtest noch immer, dass alles, was zwischen uns geschieht, nachher in ihrem Buch landet.“
„Würde das passieren?“
„Nein.“ Ihr Puls beschleunigte sich. „Und wir müssten auch nicht so tun, wenn wir …“
Für einen Moment schien er mit sich zu ringen. Dann wich er zurück. „Nein. Du hast die richtige Entscheidung getroffen.“
Sie fühlte sich, als hätte er sie geohrfeigt. Er traute ihr also nicht. So viel zu ihrer gerade erst aufgekeimten Hoffnung, dass er vielleicht in sie verliebt war. Offensichtlich war die Anziehung für ihn rein sexuell.
Erneut verschränkte sie die Arme. „Soll das heißen, dass du eventuell die ganze Nacht hier auf der Couch schläfst und meine Mutter dann zum Frühstück einlädst, um zu beweisen, dass du hier gewesen bist? Ich glaube nämlich nicht, dass ich das ertragen könnte.“
„Keine Sorge, das könnte ich auch nicht.“
„Dann bist du also nicht hier, um …“
„Dich zu verführen? Nein.“
Sie überlegte, was in dieser Situation am besten zu tun sei. Dann fiel es ihr ein. „Entschuldige mich eine Minute. Ich bin gleich wieder da.“
Sie lief ins Schlafzimmer und öffnete eine Kommodenschublade. Ihr Ersatzschlüssel befand sich genau dort, wo sie ihn aufbewahrte. Sie nahm ihn heraus und überlegte, wie es wohl wäre, Jonah diesen Schlüssel zu geben, weil sie tatsächlich ein Paar waren.
Sie schloss die Schublade und ging zurück ins Schlafzimmer. Jonah kniete neben Bobo, der sich auf den Rücken gedreht hatte, um sich den Bauch kraulen zu lassen. Die beiden so zusammen zu sehen erinnerte sie daran, dass sie ohne Jonahs Heldenmut ihren Hund wahrscheinlich nicht mehr hätte. „Danke“, sagte sie.
Er sah auf. „Wofür?“
„Dafür, dass du ihn gerettet hast. Wegen des Durcheinanders nach der Junggesellenversteigerung und unserem gemeinsamen Wochenende bin ich nicht sicher, ob ich dir schon gesagt habe, wie viel mir das bedeutet hat. Ich bin verrückt nach diesem Hund, und falls ihm je etwas zustoßen sollte, würde ich es nicht verkraften.“
„Ich bin froh, dass ich zufällig dort war.“
„Wirklich? Man hat dich seitdem gnadenlos verfolgt. Ich habe mich schon oft gefragt, ob du es bereut hast, ihn gerettet zu haben.“
„Nein.“ Er stand auf. „Wenn meine Klagen dir den Eindruck vermittelt haben, ich würde das Leben des kleinen Hundes gern wieder gegen meine Privatsphäre eintauschen, dann tut es mir leid. Es war gut, dass ich heute Abend hierher gekommen bin, und sei es nur, um mich daran zu erinnern, dass es dem Hund gut geht. Dafür nehme ich gern den Ärger mit den Reportern auf mich.“
„Deine Rettungsaktion hat meiner Mutter auch ein Thema für ihr Buch gegeben, das sie von ihren Depressionen geheilt hat und ihr vielleicht eine Karriere ermöglicht. Ich muss dir für vieles dankbar sein.“
Er runzelte die Stirn. „Bitte sag mir, dass du nicht deswegen mit mir geschlafen hast.“
Sie zögerte einen Moment. Dann sagte sie: „Nein. Aber da ist noch etwas, wofür ich dankbar bin.“
Jonah hätte beinah seine mühsam bewahrte Beherrschung verloren, als Natalie ihm sagte, sie sei dankbar dafür, dass er mit ihr geschlafen hatte. Hätte er ihr erklärt, er vertraue ihr, dass sie ihrer Mutter nicht alles erzählen würde, wären sie innerhalb weniger Sekunden im Schlafzimmer gelandet. Ihr Blick verriet es deutlich.
Und er glaubte ihr tatsächlich, dass sie ihre intimen Erlebnisse nicht ausplaudern würde. Viel mehr Sorgen bereitete es ihm, dass sie ihm das Herz brechen würde. Daher beschloss er, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Er würde sich mehrmals mit Natalie und ihrer Mutter verabreden. Dadurch würde Alice nicht misstrauisch werden, was ihre angebliche Liebesbeziehung anging, und er könnte herausfinden, ob ihn und Natalie mehr als nur Sex verband.
Oder Dankbarkeit. Er wollte keine Frau, die in erster Linie nur darauf aus war, ihm ihre Dankbarkeit zu beweisen.
„Hier ist ein Ersatzschlüssel zu meinem Apartment“, sagte Natalie. „Vielleicht solltest du ein paar von deinen Sachen herbringen.“
Er starrte sie an. „Ich dachte, wir seien uns gerade einig geworden, dass wir für so etwas nicht stark genug
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