Tiffany exklusiv Band 19
lass uns den Rest unserer gemeinsamen Zeit genießen.“
„Gute Idee.“ Melody schaute noch einmal zu den Sternen. „Aber lass es uns drinnen tun. Hier ist es zu kalt.“ Sie löste sich aus Archers Armen, nahm zwei Holzscheite und ging zurück ins Wohnzimmer.
Archer folgte ihr und schloss die Türen hinter ihnen. Er nahm ihr das Holz aus der Hand, legte es in den Kamin und stocherte ein wenig im Feuer herum. Gedankenverloren starrte er dann in die Flammen.
Melodys Herz schlug zum Zerspringen, als sie ihn dort stehen sah. Es war ein Bild, das sie ihr Leben lang im Herzen bewahren würde.
Nur widerwillig griff sie schließlich nach ihrem Buch. Sie kuschelte sich in eine Ecke der Couch, schaltete die Leselampe an und vertiefte sich entschlossen in die erste Seite ihres Romans. Doch ihre Augen wanderten immer wieder zu dem Mann, der vor dem Kamin stand.
Plötzlich schaute er auf und begegnete ihrem Blick. Unerwartetes Verlangen durchfuhr ihren Körper.
Archer schaute sie unverwandt an. Es war, als würde er ihr mit den Augen etwas sagen. Doch sie verstand nicht, was. Entweder, weil sie nicht schlau genug war oder weil sie es nicht verstehen wollte.
„Ich gehe ins Bett“, meinte er dann abrupt. „Hast du für mich auch ein Buch?“
„Es liegt noch eins auf meinem Nachttisch.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Schöne Träume“, sagte sie und tat so, als würde sie es sich noch ein bisschen gemütlicher machen. „Ich werde hier weiterlesen. Das Feuer ist zu herrlich, um schon wegzugehen.“
„Wie du willst.“ Archers Haltung wirkte ziemlich angespannt, und sein Gesicht war wie eine Maske. „Bis morgen früh.“
Sie gab vor zu lesen, doch die Zeilen verschwammen ihr vor den Augen, während sie schweigend darauf wartete, dass er endlich den Raum verließ.
Doch kaum war er gegangen, erschien ihr das Zimmer nicht mehr so warm und das Feuer nicht mehr so herrlich. Die Couch war auch längst nicht mehr so behaglich. Sie starrte auf die Kissen, auf denen sie sich vorhin geliebt hatten. Es war so ein wundervoller Moment gewesen, und jetzt war es, als hätten sie sich nie in den Armen gelegen.
Bedauern stieg in ihr auf, doch sie wusste nicht, was sie bedauerte.
Vielleicht hätte sie ihn bitten sollen, bei ihr zu bleiben. Vielleicht hatte er ja erwartet, dass jetzt sie die Führung übernahm.
Mehr als alles auf der Welt wünschte sie sich, in Archers Zimmer zu gehen und ihn zu bitten, sie festzuhalten. Sie wollte sich an ihn schmiegen, die Arme um ihn schlingen und seine Hitze spüren. Sie wollte jetzt nicht allein sein. Sie wollte sich sicher und geliebt fühlen.
Angespannt setzte sie sich auf. Geliebt? Wie, zum Teufel, kam sie denn darauf? Archer war nicht ihr Typ. Ganz und gar nicht.
Der Mann, der ihr vorschwebte, war ein Seelenverwandter und so verliebt in sie, dass er jeden Berg erklimmen und jeden Ozean durchqueren würde, nur um bei ihr zu sein.
Diese Beschreibung passte nicht auf Archer.
Ihre Anspannung wuchs, bis ihr die Schultern wehtaten. Sie konnte jetzt nicht lesen. Sie konnte nicht einmal still sitzen, also wanderte sie auf und ab. Und jedes Mal, wenn sie an Archers Tür vorbeikam, beschleunigte sich ihr Puls.
Nein, sie würde nicht an seine Tür klopfen. Ganz gewiss nicht! Dieser Schuft. Er hatte sie geliebt, und als sie sich zurückzog, hatte er nichts Besseres zu tun, als sich gemächlich ins Bett zu verziehen. Dabei sollte er sie vermissen! Er sollte sich danach verzehren, sie in seinen Armen halten zu dürfen!
Stattdessen war sie diejenige, die ein Problem hatte, nicht er. Nicht weil das Liebesspiel mit ihm sie nicht befriedigt hätte. Im Gegenteil! Sie war so erfüllt, dass sie nicht wollte, dass es schon vorbei war.
Das war das Problem! Sie wollte mehr! Ihr Verlangen kannte keine Grenzen. Sie war nicht damit zufrieden, das Wochenende mit dem begehrtesten Junggesellen der westlichen Hemisphäre zu verbringen. Nein! Sie wollte, dass er sie die ganze Nacht liebte. Und anschließend sollte er sie fest umschlungen halten und mit ihr über seine Hoffnungen, Träume und Pläne für die Zukunft reden. Und dann wollte sie in seinen Armen einschlafen.
„Oje“, murmelte Melody und strich sich eine Locke aus der Stirn. „Ich lebe in einer Traumwelt.“
Sie schaute auf die Uhr. Es war schon nach Mitternacht, und sie war kein bisschen müde. Sie musste irgendetwas unternehmen, sonst war sie morgen ein Wrack.
Also ging sie in die Küche, machte sich Milch warm, marschierte zurück
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