Tiffany exklusiv Band 19
Vater was springen lässt?“
„Ach ja, genau. Du hast ihn ja getroffen.“ Melody seufzte.
Crystal nickte grimmig. „Deine Eltern sind die einzigen Menschen auf der Welt, die es doch tatsächlich geschafft haben, mindestens zwanzig genetisch perfekte Männer für ihre Tochter aufzuspüren.“
„Und einer war schlimmer als der andere. Nun komm schon, Crystal“, sagte Melody, als sie aufstand und zu einem Stuhl hüpfte, um die Watte zwischen ihren Zehen nicht zu verlieren, bis der Nagellack getrocknet war. „Überleg dir eine andere Lösung.“ Erneut dachte sie an Archer, obwohl sie doch wusste, dass er nicht die gleichen Dinge wollte wie sie.
„Adoptieren.“
Melody hatte diese Möglichkeit schon ziemlich oft erwogen. Schließlich konnten heutzutage auch alleinstehende Frauen Kinder adoptieren. Und sie hatte eine Menge Liebe zu geben. Es war ja auch nicht so, dass sie unbedingt ihre Gene vererben musste. Wichtiger waren ihr das Kind und die Liebe, die sie sich einander gaben.
Sie zuckte mit den Schultern. „Warum nicht?“
„Du würdest es tun?“
„Ich wüsste keinen Grund, warum nicht. Ich habe ein gutes Einkommen und eine Menge Geld auf der Bank. Ich bin ausgeglichen. Ich habe eine Wohnung, die mir gehört. Und ich will ein Kind.“
Und sie musste sich wohl damit abfinden, dass es sinnlos war, darauf zu warten, dass Archer sie, die kleine Melody, all den langbeinigen, superschlanken, schönen Fotomodellen, mit denen er tagtäglich zusammenarbeitete, vorzog. Er hatte ihr klar und deutlich erklärt, dass er sich nicht binden wolle.
Auf der anderen Seite konnte sie sich einfach nicht vorstellen, jemals mit jemand anderem glücklich zu werden. Sie machte sich nur etwas vor, wenn sie so tat, als würde sie noch nach dem perfekten Mann suchen. Sie hatte ihn bereits gefunden, und er hatte sie abgewiesen.
„Melody, so wie ich dich kenne, solltest du weiter nach einem Ehemann suchen.“
„Und wo soll ich suchen?“
„Attica.“
Das staatliche Gefängnis schien Melody doch nicht unbedingt der geeignete Ort. „Hast du noch mehr solch guter Ideen?“ Sie würde nie einen anderen Mann lieben, aber vielleicht könnte sie es schaffen, eine gute Frau und Mutter zu sein, ohne ihrem noch gesichtslosen Ehemann ewige Liebe schwören zu müssen.
Crystal lachte. „War nur ein Scherz. Aber eine Freundin von mir hat mich zu einer Verlagsparty eingeladen. Möchtest du mitgehen?“
„Sicher.“
„Gut. Die Party ist Donnerstagabend. Sei um halb sechs fertig.“
„Warum so früh?“
„Es ist eine Verlagsparty. Sie fangen immer direkt nach der Arbeit an.“
„Und dann?“
Crystal zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Vielleicht finden wir ja dort den geeigneten Mann für dich.“ Sie überlegte einen Moment. „Und am Wochenende zu deinem Geburtstag könnten wir in den neuen Club in der sechsten Straße gehen. Da gibt es bestimmt ein paar begehrte Junggesellen.“
Melody musste wieder an Archer denken. Das passierte pünktlich alle fünf Minuten, seit das Wochenende mit ihm vorbei war. Es war zum Heulen. Doch sie riss sich zusammen, weil sie vor Crystal nicht in Tränen ausbrechen wollte.
„Freitag oder Samstag?“, fragte Melody, so, als wäre sie interessiert. Dabei war es ihr völlig egal.
Als das Telefon in diesem Moment klingelte, war sie ganz froh über die Ablenkung.
„Ist dort die süße und wunderbare Melody, die bald Geburtstag hat?“ Archers Stimme klang noch aufregender, als sie sie in Erinnerung hatte.
Ihr Herz klopfte zum Zerspringen. „Ja“, flüsterte sie. „Woher weißt du das?“
„Ich habe ein gutes Gedächtnis. Du hast mir erzählt, dass du bald Geburtstag hast. Achtundzwanzig wirst du, stimmt’s?“
„Ja.“
„Ja … Ich liebe dieses Wort“, meinte er lachend.
„Das freut mich. Es ist auch eins meiner Lieblingswörter.“
Crystal zog die Augenbrauen in die Höhe.
„Könnte ich dich in diesem Fall mit einem romantischen Abendessen locken?“ Seine Stimme war rau und gefährlich zärtlich.
Sollte das ein Witz sein? Natürlich … „Warum?“ Ihr Puls raste.
Die Frage schien ihn zu verwirren, und er antwortete langsam wie zu einem Kind: „Warum? Weil ich gerade von meinem Fototermin zurück bin, der mich eine Woche meines Lebens gekostet hat. Und weil ich dich nicht gesehen habe, seit ich unsere idyllische Liebeshütte in den Poconos verlassen habe.“
„Ich dachte, du hättest es vergessen.“ Es war eine einfache Aussage, doch dahinter stand
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