Tiffany exklusiv Band 19
mehr. Vielleicht hätte sie sich lieber zurückhalten sollen.
„Das würde ich niemals, Melody. Es war ein wundervolles Wochenende, und ich war noch nie so entspannt mit einer … Freundin zusammen.“
Zumindest nannte er sie eine Freundin. Das war zwar nicht so gut wie ein paar andere Namen, an die sie dachte, aber es war ein Anfang. „Ich auch nicht.“
„Ich möchte dich zu deinem Geburtstag sehen, und dies scheint mir ein guter Weg zu sein. Außerdem habe ich deine Lieblingsbücher gelesen …“ Er klang sehr zufrieden mit sich. „Ein paar dieser Liebesromane.“
„Warum?“
„Weil ich wissen wollte, was eine Frau von einem Mann erwartet. Jetzt weiß ich es.“
„Und was erwartet sie?“, fragte sie.
Crystal lauschte ungeniert. Sie machte Melody Zeichen, um zu erfahren, wer am Telefon war. Melody bedeckte den Telefonhörer kurz mit der Hand und flüsterte. „Archer.“
Crystal machte ein Siegeszeichen und spitzte weiterhin die Ohren.
„Nun, mir scheint, der Held eurer schlaflosen Nächte redet mehr, als ich dachte.“ Archers tiefe und aufregende Stimme jagte Melody einen wohligen Schauer über den Rücken. „Er ist ein Mann, der weiß, was er will, und der von seiner Partnerin erwartet, dass sie ihm ebenbürtig ist.“
„Wie wunderbar, dass endlich einmal jemand die Botschaft verstanden hat.“
Archer lachte leise. „Also, was meinst du? Abendessen zu zweit und anschließend noch ein paar Drinks mit atemberaubender Aussicht auf die Stadt?“
„Liebend gern. Wann?“
„Morgen Abend. Um halb acht. Wir treffen uns bei mir im Studio.“
„Gut“, antwortete Melody, während sie den Telefonhörer mit beiden Händen umklammert hielt, aus Angst, er könne ihr wegrutschen. „Soll ich irgendetwas mitbringen?“
„Deinen lieblichen Körper. Aber wenn der nicht verfügbar sein sollte, begnüge ich mich auch mit deinem schlauen Köpfchen und einem reizenden Lächeln.“
Sie sandte ihm Letzteres per Telefon. „In dieser Reihenfolge?“
„Es wäre nicht sehr heldenhaft von mir, wenn ich Nein sagen würde, oder?“
„Nein, aber es wäre vielleicht ehrlich.“
„Ich bin ehrlich, Melody.“ Er sagte es so überzeugend, dass sie ihm glaubte. „Zuallererst mit mir. Und ganz sicherlich mit dir.“
Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte, aber in ihrem Bauch tanzten wieder die Schmetterlinge. „Bis morgen.“
„Auf Wiedersehen, meine Schöne.“
Melody hatte Mühe, ihre verkrampften Finger vom Telefon zu lösen. Langsam legte sie den Hörer zurück.
„Nun?“ Crystals Stimme unterbrach ihre wild durcheinanderwirbelnden Gedanken. „Was hat Archer gesagt? Wann siehst du ihn wieder?“
„Woher weißt du, dass ich mich mit ihm treffe?“
Crystal verdrehte die Augen. „Ich habe deine Hälfte der Unterhaltung gehört. Und die andere Hälfte habe ich mir zusammengereimt. Und jetzt erzähl mir sofort die Einzelheiten!“
Da sie fast übersprudelte vor Glück, zögerte Melody keine Sekunde.
Crystal lächelte triumphierend. „Ich wusste doch, dass ich den Richtigen ausgesucht habe. Jetzt hast du endlich die Romanze, von der du immer geträumt hast, und zwar mit einem Mann, in den du wirklich verliebt bist.“
Die letzten Worte ignorierte Melody. Sie sprach nie über ihre tiefsten Gefühle, zu niemandem. Und sie würde jetzt auch nicht damit beginnen. Doch sie lachte vor lauter Freude. Die Tatsache, dass Archer sie zum Abendessen wollte, nein, dass er mit ihr Abendessen wollte, machte sie so glücklich, dass sie vor Aufregung kaum Luft bekam.
„Und wenn du wieder einmal meinen Rat bezüglich eines Mannes brauchst, kannst du jederzeit zu mir kommen“, meinte Crystal fröhlich.
Melody schwebte wie auf einer Wolke. Hoffentlich schaffte sie es, sich auf die alltäglichen Dinge zu konzentrieren, bis sie Archer wiedersah.
8. KAPITEL
Archers Hausmädchen ging um halb sechs. Das Restaurant hatte das Essen vor gut einer halben Stunde geliefert, und es musste nur noch erwärmt werden. Melody würde in dreißig Minuten hier sein.
Er hatte mehrere pinkfarbene Luftballons an die Stühle gebunden. Auf der Tischdecke glitzerte goldenes und silbernes Konfetti, und im Schlafzimmer lag ein Päckchen, in dem eine Porzellanfigur steckte, ein kleiner Amor – sein Geburtstagsgeschenk als Erinnerung an ihr Wochenende.
Ohne Hast schenkte Archer sich ein Glas Wein ein und schaute sich um, ob alles an seinem Platz war. Wie immer freute er sich an der Perfektion seines Heims. Natürlich
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