Tiffany exklusiv Band 19
Sie klang atemlos.
Er schaute sie besorgt an. „Warst du krank?“
„Nein. Mir geht es nur jetzt viel, viel besser“, erwiderte sie mit einem Strahlen in den Augen, das ihm durch und durch ging.
„Möchtest du etwas trinken?“, fragte er und ließ sie gerade lange genug los, um die Haustür zu schließen und sie ins Wohnzimmer zu führen.
Melody ließ den Blick durch den Raum schweifen, und er ging zum Barwagen, schenkte ihr ein Glas Wein ein und reichte es ihr. Dann beobachtete er sie, während sie durch das Zimmer schlenderte und die Fotografien an den Wänden betrachtete.
„Sie sind wunderschön“, murmelte sie.
„Genau wie du.“
Ihr Lächeln war so zögernd und schüchtern, dass er sie am liebsten wieder in die Arme geschlossen hätte, um ihr zu sagen, dass er das auch wirklich so gemeint habe.
Nachdem sie sich alles angeschaut hatte, führte er sie in die Küche. Hier war alles in Edelstahl und Granit eingerichtet. Er mochte gar nicht daran denken, wie viele Fotos er für diese verdammten Granitarbeitsplatten hatte machen müssen. Aber er hatte nur das Beste haben wollen. Man sollte sehen, dass es sich um Qualität handelte.
„Hungrig?“, fragte er.
„Ja“, antwortete sie und setzte sich auf einen der Barhocker. „Und ich freue mich schon darauf, bedient zu werden. Was gibt es denn?“
Er zog zwei Schüsseln aus dem Ofen und eine aus dem Kühlschrank. Der Bartresen war bereits gedeckt, und er trug die Vorspeise auf. „Köstlichkeiten aus dem Fernen Osten“, verkündete er.
Sie schnupperte. „Hast du das gekocht?“
Er grinste. „Natürlich.“
Ihr ungezwungenes Lachen war wunderbar. „Lügner.“
„Woher weißt du das?“
„Die Kartons sind bestimmt im Abfalleimer.“ Sie deutete in die Ecke.
Es machte ihm nichts aus, dass sie ihn durchschaut hatte, und er antwortete fröhlich: „Glaub mir, diese Köstlichkeiten werden dir viel besser gefallen als alles, was ich hätte kochen können. Danach fahren wir los, und ich zeige dir das New York, das mir gefällt.“
Sie ließen sich ihr Essen schmecken, sprachen von der vergangenen Woche, von seiner Arbeit und ihrer Arbeit, von allem, was ihnen gerade einfiel. Er wäre auch gern mit ihr ins Bett gegangen, doch im Moment genoss er es einfach, Melody hier in seiner Wohnung zu haben. Ihre Konversation, ihre Gedanken und ihr Lächeln wärmten sein Herz, und er wollte diese Wärme so lange wie möglich auskosten.
Es war wirklich merkwürdig. Er hatte noch keiner Frau in seinem Leben vertraut, und dann kam Melody daher, und er vertraute ihr Dinge und Gedanken an, die er noch niemandem erzählt hatte. Es war ein Wunder und gleichzeitig ein Schock. Auf jeden Fall war es völlig neu für ihn.
Nach dem Essen half Melody ihm aufzuräumen und erzählte weiter von den Begebenheiten der letzten Woche. Er liebte es, ihr zuzuhören. Und sie war wie eine Frühlingsknospe, die unter seinen Aufmerksamkeiten zu blühen begann.
Als der Abwasch erledigt war, nahm er ihren Arm und führte sie zu dem vor dem Haus wartenden Taxi, das er bestellt hatte.
„Wohin fahren wir, Archer?“
„Wir gehen Nachtisch essen.“
„Wo?“
„Das wirst du schon sehen, Melody.“
Melody war schon oft mit Männern ausgegangen, doch diese Verabredung war so anders, dass sie keine Ahnung hatte, was als Nächstes kam. Aber sie hatte ja schon in den Poconos schnell gemerkt, dass Archer kein gewöhnlicher Mann war.
Das Taxi hielt vor dem World Trade Center, und Archer stieg aus. Mit einem charmanten Lächeln half er ihr aus dem Auto und ging mit ihr ins Gebäude zu den Fahrstühlen.
Einige Minuten später waren sie im obersten Stockwerk und saßen an einem der Fenstertische eines Restaurants mit Blick auf den Hafen. Die Freiheitsstatue leuchtete in ihrer ganzen Pracht und vervollständigte damit die wunderschöne Aussicht.
Die Kellnerin, offensichtlich ein Möchtegern-Model, zwinkerte Archer vertraulich zu und nahm ihre Bestellung entgegen.
„Kennst du sie?“, fragte Melody, nachdem das Mädchen losgeeilt war, und musste sich beherrschen, um nicht eifersüchtig zu klingen.
„Ich engagiere sie ab und zu für Katalogfotos. Sie hat für uns den Tisch hier freigehalten.“
„Wie nett.“ Widerwillig musste sie zugeben, dass es wirklich nett von dem Mädchen war. Außerdem zeigte es ihr noch mehr, dass Archer sich über die Gestaltung des Abends Gedanken gemacht hatte.
Die Kellnerin wich ihnen kaum von der Seite, wobei ihr Blick ständig an Archer hing,
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