Tiffany exklusiv Band 19
sich und drückte sie an seinen steinharten Körper. „Hallo, du süßes Ding.“
„Hallo, du schöner Mann.“ Ihre Stimme war nur ein raues Flüstern, das ihre Erregung verriet.
Es machte ihr nicht das Geringste aus. In Windeseile und voller Verlangen zogen sie sich gegenseitig aus und liebten sich vor dem Kamin im Wohnzimmer.
Erst gegen Mitternacht kamen sie zum Essen, doch Melody hatte das vorausgesehen und das Menü entsprechend vorbereitet. Sie aßen auf dem Fußboden sitzend bei Kerzenlicht.
Noch immer verführerisch nackt, lehnte Archer an der Couch, während er eine Orange schälte und sie Melody scheibchenweise in den Mund schob.
Melody war nicht so mutig. Sie wollte nicht, dass Archer den ganzen Abend ihren nicht vollkommenen nackten Körper vor Augen hatte. Deshalb hatte sie sein Hemd übergezogen.
Er fütterte sie mit dem nächsten Stück. „Habe ich schon erwähnt, dass du eine hübsche Wohnung hast?“
„Ja, vielen Dank.“
„War sie Teil deiner Erbschaft?“
Sie hatte nicht vor, ihre Familiensituation mit ihm zu bereden, wollte aber auch ehrlich bleiben. „Meine Tante hat sie mir hinterlassen.“ Dass ihr Vater ihrer Tante diese Wohnung vorher gekauft hatte, erwähnte sie nicht.
„Nette Verwandte.“ Archer schaute auf die geschmackvolle Einrichtung. „Und reich.“ Sein Blick fiel auf die Bilder an der Wand. Wenn er sich nicht täuschte, hingen dort verschiedene Originale, unter anderem zwei Dalis.
„Sehr nett. Und ja, die Familie ist reich, und ich bin ein Einzelkind. Und sie machen mich verrückt.“ Das war nun wirklich eine ehrliche Antwort. „Was ist mit deinen Eltern?“
„Mein Vater war Rausschmeißer in Atlantic City und verschwand, bevor ich geboren wurde. Meine Mutter arbeitet in einem der Kasinos und sitzt jetzt an einem Blackjack-Tisch. Keine Geschwister.“ Archer sprach so emotionslos, dass Melody wusste, hinter diesen Worten steckte eine Menge Schmerz. Sie kannte diese Mechanismen.
„Das muss doch interessant gewesen sein, in solch einer aufregenden Gegend aufzuwachsen. All diese Spielhöllen. Ich bin erst einmal dort gewesen, aber mir gefiel es.“
„Ich habe es überhaupt nicht gemocht“, sagte er und reichte ihr noch ein Stück Orange.
„Und wie hast du das Fotografieren gelernt?“, fragte sie weiter.
„Ich habe mich schon immer für Kameras interessiert. Anfangs ging ich bei einem alten Freund der Familie auf dem Boardwalk in die Lehre. Und als ich genug draufhatte, kam ich hierher.“
Sie war sich sicher, dass diese Geschichte genauso viel Wahrheit enthielt wie ihre. Sie wusste nur nicht, wo die Auslassungen versteckt waren. „Gefällt dir das, was du tust?“
„Ich liebe es.“ Er war spürbar wieder auf sicherem Boden. Und sie konnte wieder jedes Wort glauben. „Ehrlich gesagt, hatte ich bisher nicht viel Privatleben, weil mir meine Arbeit so gefällt. Meine Karriere stand immer an erster Stelle. Es ist erst … seit Kurzem, dass ich merke, dass ich vielleicht etwas verpasst habe.“ Er lächelte sie an, und es war ein Lächeln, das ihr Herz schneller schlagen ließ.
„Aber mit so vielen Frauen …“, ihre Wangen wurden heiß, „die immer um dich herum sind …“
Er lachte laut auf, bevor sie den Satz beenden konnte. „Das sind keine Frauen! Das sind Schaufensterpuppen und so karrierebewusst und egozentrisch, dass sie niemanden in ihrem Leben haben wollen, es sei denn einen Millionär, der mit einem Bein im Grab steht. Außerdem sind sie alle total abgemagert, nichts als Haut und Knochen.“
„Der Traum jeden Mannes.“
Er schaute sie an, als wäre sie verrückt. „Meiner nicht. Du bist viel aufregender als jede von ihnen.“
Sie war sich sicher, dass er log, aber sie liebte ihn dafür. Seine Worte besänftigten ihr Ego und gaben ihr ein wunderbares Gefühl.
Er beugte sich vor und zog sie mit einem hinreißenden Lächeln an sich. Zärtlich strich er ihr durchs Haar und küsste ihren Hals. „Wirklich, Melody. Du … du bist ein ganz anderes Kapitel. Dir kann ich vertrauen. Wenn du etwas sagst, ist es auch so. Das ist selten, Melody. Sehr selten. Eine ehrliche Frau. Genau das, was der Doktor verordnet hat.“
„Jeder lügt hin und wieder mal“, murmelte sie etwas unbehaglich. Jetzt wäre es an der Zeit, ihm offen zu sagen, wer ihr Vater war. Doch es würde sich demnächst bestimmt noch ein anderer, nicht so romantischer Zeitpunkt ergeben. Dann würde es immer noch früh genug sein, mit ihm darüber reden.
„Meine Schöne,
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