Tiffany exklusiv Band 19
vergessen würde. Archer und sie aßen zusammen, er lachte mit ihr und liebte sie so innig, heiß und tief, als hätte er gerade das Geheimnis des Universums entdeckt. Und als sie am nächsten Morgen ins Taxi stieg, prickelte ihre Haut noch immer von seinen leidenschaftlichen, zärtlichen Berührungen.
Als ihr Handy klingelte, wollte sie erst gar nicht antworten, um nicht aus ihren Träumen gerissen zu werden. Aber sie war halt pflichtbewusst.
„Oh, hallo, Mom“, sagte sie, und ihre Mutter begann ihr unverzüglich zu verkünden, dass sie mal wieder ein Treffen mit einem der begehrtesten Junggesellen für sie arrangiert habe.
Doch sie brachte ihre Mutter zum Schweigen, indem sie ihr erklärte, sie habe in dieser Woche bereits zwei Verabredungen und dass sie morgen weiterreden würden. Ihre Mutter war begeistert. Ihre Tochter ging aus, und das reichte ihr für den Moment.
Als Melody das Handy zurück in die Tasche steckte, wusste sie, dass sie ihrer Mutter ein für alle Mal sagen musste, sie solle es lassen.
Sie wollte keinen Mann wie ihren Vater – introvertiert und kühl. Jemand, der sich und überhaupt alles immer unter Kontrolle haben wollte. Das war vielleicht das Ideal ihrer Mutter, aber allein der Gedanke, mit einem solchen Mann ihr ganzes Leben zu verbringen, war fürchterlich.
Wenn ihre Eltern das nächste Mal zum Frühstück kamen, würde sie ein ernstes Gespräch mit ihnen führen müssen. Sie hoffte nur, dass sie ihr auch zuhörten.
10. KAPITEL
Von dem Moment an, als ihre Eltern am Mittwochmorgen anriefen, um zu sagen, dass sie später zum Frühstück kämen, hatte Melody eine böse Vorahnung. Dabei war gar nichts Schlimmes passiert – nur ein paar Papiere, die ihr Vater unterzeichnen musste, damit seine neueste Fusion durchgeführt werden konnte.
Zwei Minuten später klingelte das Telefon erneut, doch diesmal war es Archer, und ihr Herz machte einen kleinen Salto vor Freude.
„Ich habe diesen tollen Job angeboten bekommen, den ich neulich erwähnte, Liebling“, sagte er aufgeregt. „Vier verschiedene Modezeitschriften haben sich zusammengetan, und sie wollen, dass ich das Fotoressort leite. Ich bekomme ein saftiges Gehalt und kann nebenbei noch mein eigenes Geschäft betreiben, wenn ich das möchte.“
„Das ist ja fantastisch!“
„Ich freue mich auch.“
„Welche Zeitschriften sind es denn?“, fragte sie aus Angst, dass sie vielleicht ihrem Vater gehören könnten.
Er nannte sie, und es waren alles angesehene Blätter, aber, zum Glück, nicht im Besitz ihres Vaters. Archers Aufregung war ansteckend; sie wusste ja, wie viel ihm dieser Job bedeutete. Es war der nächste Schritt auf der Leiter nach oben und eine Möglichkeit, sich neues Wissen anzueignen.
„Das ist wirklich wunderbar, Archer! Wann wurde es entschieden?“
„Das Angebot wurde mir heute Morgen formell unterbreitet. Ich lege den Vertrag jetzt meinem Anwalt vor, und wenn er so gut ist, wie ich denke, werde ich ihn sofort unterschreiben. Dann brauche ich nicht mehr ständig in der Weltgeschichte herumzureisen. Ich werde Zeit für uns haben. Für das, was wir möchten.“
„Und was möchten wir?“, fragte sie und umklammerte den Telefonhörer.
„Du weißt es, und ich weiß es.“ Archers Stimme verriet ihr, dass er ihre unschuldige Frage durchschaute. „Wir werden es bei unserem nächsten Treffen besprechen.“
Nach dem Gespräch hätte sie sich eigentlich großartig fühlen müssen, und ein Teil von ihr tat dies auch, weil Archer mehr zu Hause sein würde. Aber sie hatte immer noch das nagende Gefühl, dass irgendetwas schiefgehen würde.
Als das Telefon erneut klingelte, war es ein ehemaliger Freund von ihr, der sich mal wieder bei ihr melden wollte und sie zum Essen einlud. Sie machte ihm klar, dass sie in festen Händen sei, doch er ließ nicht locker und gab ihr seine neue Telefonnummer.
Kurz darauf erhielt sie noch zwei weitere Anrufe von ehemaligen Freunden, doch sie ließ ihren Anrufbeantworter laufen und machte sich nicht die Mühe abzuheben.
Aber natürlich fragte sie sich, was hier vor sich ging. Sie hatte seit über einem Jahr von keinem der drei etwas gehört. Und jetzt, auf einmal, riefen sie alle vor zehn Uhr morgens an?
Es war der nächste Anruf, der Melody eine Erklärung lieferte – und den Grund für ihre böse Vorahnung.
„Hast du die letzte Ausgabe von ‚Personal‘ gelesen?“ Crystal kam sofort auf den Punkt.
„Nein, solche Klatschzeitschriften kommen mir nicht ins
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