Tiffany exklusiv Band 19
Dunkelkammer lag. „Ich könnte um halb fünf.“
„Mein Seminar beginnt um halb sechs.“
Aus Angst, sie würde wieder einen Rückzieher machen, schlug er eilig vor: „Wie wäre es dann um zehn Uhr morgens?“
„Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist.“
„Du darfst jetzt nicht kneifen, Melody. Du bist mit der ganzen Sache und mit mir fast durch. Bring es wenigstens richtig zu Ende.“
Anscheinend hatte er das Richtige gesagt.
„Also gut, zehn Uhr am Freitag.“
„Danke“, sagte er und hoffte, dass seine Erleichterung nicht zu deutlich hörbar war. „Die Fotos werden bestimmt gut werden.“
„Bis dann“, kam es zögernd.
„Und, Melody?“, sagte er leise.
„Ja?“
„Ich möchte mich für das, was ich zu dir und deinem Vater gesagt habe, entschuldigen. Das war nicht angebracht, und ich wollte dich auf keinen Fall in Verlegenheit bringen.“
„Bitte“, erwiderte sie mit stockender Stimme.
Er hatte wirklich eine Menge wiedergutzumachen. Der Schmerz in ihrer Stimme traf ihn wie ein Faustschlag. Sein verdammter männlicher Stolz! „Ich wollte nur, dass du es weißt.“
„Ja.“
„Gut, dann sehen wir uns Freitag. Ich schreibe es gleich in meinen Terminplan, damit mein Assistent nichts anderes an dem Vormittag einträgt. Dann können wir auch noch Fotos im Central Park machen.“
„Archer, ich möchte …“
„Ich verstehe. Ich habe losgebrüllt, ohne nachzudenken. Es war ein Ausrutscher.“
„Nein.“ Ihre Stimme war sanft, aber entschlossen. „Es war viel mehr als das.“
Im Studio wurden die Stimmen lauter, und jemand rief seinen Namen. Doch er wollte das Gespräch noch nicht beenden. „Pass auf, wir müssen darüber reden, Melody. Es war nicht allein meine Schuld, aber ich entschuldige mich für meinen Teil.“
„Es war alles deine Schuld.“
Jemand klopfte an die Tür und rief nach ihm.
„Nicht alles. Dein Vater hat sich auch nicht gerade fair verhalten.“
„Lass meine Familie aus dem Spiel, Archer. Du wolltest mir mit deinen Worten wehtun. Du hast nur nicht erkannt, wie sehr du im Unrecht warst.“
Es wurde weiter an die Tür geklopft. „Archer, ist alles in Ordnung?“, rief sein Assistent.
„Ich muss Schluss machen, aber wir reden noch darüber.“ Wenn es nach ihm ging, dann würden sie für eine sehr lange Zeit zusammen sein, also klärten sie die Sache am besten so schnell wie möglich.
„Nein, das werden wir nicht. Wenn du aus diesem Grund die Fotos von mir machen willst, dann lassen wir es bleiben.“
„Melody.“
„Nein. Entweder wir reden nicht mehr davon oder ich sage den Termin jetzt wieder ab.“
„Archer!“ Tracy wurde ungeduldig.
„Moment!“, rief er. „Wir machen die Aufnahmen“, sagte er zu Melody und gab erst einmal nach. „Bis Freitag.“
Bevor sie Nein sagen konnte, legte er auf.
„Eine Minute noch!“, rief er, weil er noch einen Augenblick allein sein wollte, um seine Gedanken zu sammeln. „Ich komme sofort!“
Sein Herz raste, und sein Atem kam stoßweise. Das Bedürfnis, bei Melody zu sein, war so stark, dass er nicht wusste, wie er jetzt die nächsten Aufnahmen überstehen sollte, ganz zu schweigen vom Rest der Woche.
Kein Wunder, dass er sich vorher nie wirklich verliebt hatte.
Liebe war die Hölle.
11. KAPITEL
Melody hoffte inständig, dass sie nicht zusammenklappte. Sie hatte sich daran gewöhnt, dass Beziehungen in die Brüche gingen, aber dieses Mal liebte sie den Mann und wollte ihn nicht einfach aufgeben. Sie musste mit ihrer Mutter reden. Es war an der Zeit, dass sie ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen lebte. Und das musste sie ihren Eltern klarmachen – jetzt.
Sie traf ihre Mutter zum Mittagessen bei deren Lieblingsitaliener.
Sie würden ernsthaft reden, und das war ihrer Mutter bestimmt auch klar, sonst hätte sie sich nicht in diesem Restaurant mit ihr verabredet. Damit stellte ihre Mutter sicher, dass sie, Melody, weder laut werden noch weinen würde. Das würde ihr ihre Erziehung verbieten.
Ihre Mutter saß bereits an einem Tisch, der am Fenster zum Innenhof stand, als Melody ins Restaurant kam.
„Hallo, Mom“, sagte sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Wie immer war Emma Chase untadelig gekleidet.
„Hallo, mein Liebes.“ Ihre Mutter begutachtete den grünen Hosenanzug und die sandfarbene Bluse, die Melody trug. Anscheinend fand beides ihre Zustimmung, denn sie lächelte. „Ich hoffe, dieser Tisch gefällt dir.“
Melody setzte sich und lächelte zurück. „Wunderbar,
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