Tiffany exklusiv Band 19
neben der Damentoilette, in die der Hund gerade verschwunden war. Er lauschte ein paar Sekunden lang. Als er nichts hörte, öffnete er vorsichtig die Tür und trat ein.
Als wäre sie besessen, rannte die Hündin in dem Raum umher. Doch er achtete nicht auf Cupid, denn vor ihm stand Reese. Sie hatte den Rock an der Seite hochgezogen und strich ihre Nylonstrümpfe glatt, die an einem schwarz-roten Spitzenhalter befestigt waren.
„Cu!“, rief sie überrascht.
Der Hund rieb sich an ihren Beinen und bellte, als würde er sich beschweren, dass sie ihn allein gelassen hatte.
„Äh … Tragen Sie die immer?“, erkundigte sich Alex.
Reese schreckte zusammen, als sie ihn an der Tür stehen sah. Rasch zog sie den Rock herunter. „Nur zu besonderen Anlässen“, antwortete sie mit einem sexy Lächeln.
Er hielt ihrem provokativen Blick stand und spürte, wie ihm heiß wurde. Reiß dich zusammen, Alex! Diese Frau brachte ihn wirklich um den Verstand.
Plötzlich wurden Reeses Augen größer. Sie schien jemanden hinter ihm zu sehen. Schnell griff sie nach dem Hund, packte ihn am Hemd und schob ihn in eine leere Kabine. Sie folgte ihm und schloss die Tür hinter sich.
In der engen Kabine lagen sie sich praktisch in den Armen. Ihm gefiel es, ihr so nah zu sein. Sehr sogar. Ihr Kopf lag quasi an seiner Schulter und ein betörender Duft – war das Pfirsich? – stieg ihm in die Nase. Wenn nur dieser nervige Hund nicht wäre …
„Miss Sherwood?“, hörte er eine ihm bekannte Stimme fragen.
Alex’ Herz schlug schneller. Der wundervolle Moment, in dem er sich nur darauf hatte konzentrieren können, ihren Geruch einzuatmen, war zu seinem Bedauern viel zu schnell vorüber. Stattdessen fiel ihm schlagartig wieder ein, warum er die Finger von ihr lassen sollte.
Laura.
Reese drückte ihn weiter in die Ecke. Dabei war es unmöglich, von außen in die Kabine zu sehen. Gedankenverloren rieb er sich mit einer Hand den Nacken. Er stellte sich vor, wie Laura auf die Toilette der Nachbarkabine kletterte, um über die Trennwand Reese und ihn erspähen zu können. Der Gedanke an die Szene, die Laura ihm machen würde, wenn sie ihn hier so fand, ließ ihn erschaudern.
„Ich weiß nicht, ob Sie hier sind“, fuhr Laura fort. „Falls ja, möchte ich Ihnen sagen, dass Alex und ich heiraten. Heute Abend wollte er mir den Antrag machen.“
Reese versuchte den Kopf zu heben, um Alex ansehen zu können. Doch er drückte das Kinn in ihre Haare, sodass sie es nicht schaffte.
„Ich habe sogar den Ring gekauft“, sagte Laura.
Er verzog das Gesicht. Sie hatte einen Ring gekauft?
„Ich weiß, ich habe mich bei der Versteigerung daneben benommen“, sagte Laura. „Aber wir könnten jetzt noch einmal über alles reden. Nennen Sie mir einfach Ihren Preis.“ Ihre Stimme wurde leiser. „An den heutigen Abend wollten Alex und ich uns immer erinnern.“
Er musste schlucken – auch, weil sein Körper so erregt auf Reeses Nähe reagierte. Zum Glück wusste Laura nicht, wie wohl er sich gerade in Reeses Armen fühlte. Nicht einmal die Verzweiflung in Lauras Stimme änderte etwas daran.
Draußen war ein Seufzen zu hören. Als sich die Tür zum Gastraum öffnete und kurz darauf wieder zufiel, wussten sie, dass Laura gegangen war.
Alex bewegte sich eine Weile nicht. Er versuchte zu begreifen, was die Szene gerade eben zu bedeuten hatte. Schließlich drehte sich Reese um und öffnete die Tür. Sie schaute kurz hinaus und verließ dann die Kabine.
Er griff nach ihrem Arm. Ihre finstere Miene gefiel ihm gar nicht. Trotzdem sehnte er sich in diesem Moment mehr denn je danach, sie zu küssen.
„Reese, ich …“
„Pst!“ Sie legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen. „Glauben Sie, dass manche Dinge aus einem bestimmten Grund passieren?“
Verständnislos starrte er sie an.
„Natürlich nicht“, beantwortete sie sich die Frage selbst. „Sie sind ein Mann. Aber ich glaube daran. Vor fünf Minuten noch war ich so scharf auf Sie, dass ich alles getan hätte, um Sie ins Bett zu bekommen.“
Er musterte sie hungrig. Sie war die begehrenswerteste Frau, die er jemals kennengelernt hatte. „Und nun?“
„Auch wenn es mir schwerfällt, jetzt muss ich zugeben, dass jemand verletzt wird, wenn ich mein Vorhaben in die Tat umsetze.“ Sie starrte auf seine Lippen. „Aber wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich mich gern davon überzeugen, ob Sie so gut küssen, wie ich denke. Ein Kuss wird niemandem schaden …“
4. KAPITEL
Ein
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