Tiffany exklusiv Band 19
Ekstase gewesen, dass diese Frau mit den wundervollen Kurven so dicht neben ihm auf dem Rücksitz saß. Aber so kam näherer Körperkontakt in der Limousine nicht infrage.
Die beiden Paare, die sie begleiteten, waren handverlesene Konservative, die für ein wenig Unterhaltung und Abwechslung sorgen sollten bei Garretts Rendezvous. Die Männer, Herb Crater und Ronald Richtor, waren Mitgesellschafter in der Investmentfirma. Die Frauen, Bernice und Nancy, waren die typischen Ehefrauen von Chefmanagern, die sich sehr für Wohltätigkeitsarbeit engagierten und die Karriere ihres Mannes unterstützten – ältere Versionen der Sorte Frau, die Garretts Mutter sich für ihren Sohn wünschte.
Anfangs verhielten die beiden Ehefrauen sich recht reserviert. Doch nachdem Flame berichtet hatte, sie besitze ein Import-Export-Unternehmen in New York, und es sich zeigte, dass sie in den verschiedensten Themen bewandert war, von den jüngsten Affären bis zur neuesten Mode, entspannte sich die Atmosphäre. Garrett war stolz, dass sie die Prüfung der beiden Frauen bestanden hatte und kultiviert und intelligent war. Ebenso wichtig war jedoch, dass sie nicht das geringste Interesse an den beiden Ehemännern erkennen ließ, die sie mit Blicken förmlich verschlangen. Garrett hatte noch nie erlebt hatte, dass seine älteren Partner derart von einer Frau fasziniert waren. Allerdings war Flame wirklich etwas Besonderes, und er konnte es kaum erwarten, sie näher kennenzulernen …
Als sie auf die Interstate-95 fuhren, verteilte Garrett eigens vorher gemixte Martinis, und als sie die Route 9 Richtung Essex erreichten, herrschte eine ausgelassene, fröhliche Stimmung im Wagen.
Essex, einer der ältesten Segelhäfen Neuenglands, war seit jeher das Sommerrefugium der McNamaras. Shari erinnerte sich noch genau, wie während der Highschool Dylan und sein Basketballteam jedes Mal jammerten, wenn Garrett die Stadt im Juli und August verließ.
Erstaunlicherweise hatte ihn nie jemand wegen seines Reichtums abgelehnt. Natürlich war er als Kind reicher Eltern auf der öffentlichen Schule etwas Besonderes gewesen. Er hatte sie wegen des ausgezeichneten Sport- und Mathematikprogramms besucht. Doch von Anfang an hatte er zu ihnen gepasst und sich mit seinen Mitschülern verstanden.
Garrett beobachtete verstohlen Flame, die verträumt aus dem Fenster schaute. Wusste sie überhaupt, welche heftige Wirkung sie auf ihn hatte? Wie ungewöhnlich es für ihn war, dass er wegen einer Frau so aufgewühlt war?
Sie drehte den Kopf, und ihre Blicke trafen sich. Das Glitzern in ihren Augen verriet, dass sie sich ihrer Wirkung auf ihn sehr wohl bewusst war. Natürlich, dachte Garrett, es gehört zu ihrem Spiel!
Kurz darauf hielt die Limousine am Pier. Sie wurden von einem Bootsführer aus dem Ort namens Tom empfangen, dessen Aufgabe es war, die Leute zu ihren weiter draußen liegenden Jachten zu bringen. Tom begrüßte sie und begann, die Sachen der Gäste in seinem Boot zu verstauen.
Garrett reichte ihm Flames Tasche und deutete aufs Meer hinaus. „Ist die ‚Temptation‘ nicht ein prachtvoller Anblick?“, meinte er zu Flame.
„Wirklich prachtvoll“, erwiderte sie, doch das bezog sich eher auf ihn.
Kaum zu glauben, dass er mit dreißig noch immer Junggeselle war! Lange hatte sie ängstlich und hoffnungsvoll auf die Nachricht gewartet, dass er geheiratet habe, weil sie überzeugt gewesen war, dass das sie endlich von ihrem sehnsüchtigen Verlangen kurieren würde. Aber die Zeit war vergangen, und Dylan hatte auf dem zehnjährigen Jubiläumstreffen ihrer Highschool vor ein paar Jahren erfahren, dass Garrett noch immer unverheiratet war. Shari hatte sich eingeredet, das Schicksal habe ihn für sie aufbewahrt, aber das war natürlich romantischer Unsinn. Das Beste, was sie sich erhoffen konnte, war die vor ihr liegende Nacht, von deren Erinnerung sie ein Leben lang zehren könnte.
Garrett half ihr an Bord des Motorbootes, das mit leise brummendem Motor in die Bucht hinausglitt. In Garretts Arme geschmiegt, hatte sie Mühe, gelassen zu bleiben. Für das Image, das sie sich zurechtgelegt hatte, war es wichtig, sich souverän zu geben. Garrett war von zu Hause so verwöhnt, dass ihn auf der Schule nur die Dinge anzogen, die schwer zu erreichen waren, ob es sich nun um Basketballsiege, Mädchen oder Zensuren handelte. Shari war überzeugt, dass sich daran bis heute nichts geändert hatte. So erfolgreich er auch war, der Hunger nach Herausforderungen war
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