Tiffany exklusiv Band 19
zu Jonah. „Trotzdem, nehmen Sie es mit.“
„Gern. Sie müssen sehr stolz auf sie sein.“ Jonah nahm das Bild und schob es in die Tasche.
„Oh, das bin ich.“
„Wir verschwinden einen Augenblick in die Lobby.“ Jonah zwängte sich zwischen den Stühlen hindurch und half Natalie beim Aufstehen.
„Sie kommen ja doch nicht zurück“, sagte die Frau mit dem Foto. „Ich habe gesehen, wie Sie aus dem Park geflüchtet sind, als man Sie nach der Rettung des Welpen interviewen wollte. Ich bewundere Bescheidenheit bei einem Mann. Verlieren Sie nur nicht das Foto.“
„Das werde ich nicht.“
Natalie begriff allmählich, welches riesige Problem sie diesem Mann bereitet hatte, indem ihr Bobos Leine entschlüpft war. Wahrscheinlich verspürte er keine Neigung, ihr oder ihrer Mutter einen Gefallen zu tun. Das konnte sie ihm nicht einmal verübeln. Trotzdem musste sie ihr Bestes versuchen. Im Vorbeigehen beugte sie sich zu Barb. „Danke, dass du mich heute Abend begleitet hast.“
„Hast du Geld fürs Taxi, Mädchen?“, fragte Barb.
Natalie grinste. „Ja, aber ab jetzt werde ich wohl den Bus nehmen müssen. Bis morgen im Büro.“
Nachdem sie den Ballsaal verlassen hatten, eilte Jonah zur Garderobe. „Wir können alles im Taxi besprechen, und falls Sie wieder zurückkommen wollen, lasse ich Sie hier absetzen. Ich verschwinde jedenfalls.“
„Das verstehe ich.“ Sie hatte Mühe, sich seinen langen Schritten anzupassen.
„Das bezweifle ich, Natalie.“
Möglicherweise hat er recht, dachte sie, da sogar die Garderobenfrau seinetwegen aus dem Häuschen war. Schließlich gelang es ihnen, auf die Straße und in ein Taxi zu kommen.
„Wohin?“, wollte Jonah wissen.
„Wir können gern zu Ihnen fahren.“
„He, Moment, das können wir nicht. Sie haben mich für das Wochenende Ihrer Wahl ersteigert, aber bis dahin werden wir nichts miteinander zu tun haben.“
„So meinte ich das nicht“, konterte sie zornig. „Ich meinte lediglich, wir können mit dem Taxi zu Ihnen fahren, uns unterwegs unterhalten, und nachdem wir Sie abgesetzt haben, fahre ich mit dem Taxi zu mir.“
„Und wenn ich nicht will, dass Sie meine Adresse erfahren?“
„Himmel, was glauben Sie, was ich tun werde? Ihnen nachstellen?“
„Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was Sie tun werden. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, dass eine Frau dreiunddreißigtausend Dollar für ein Wochenende mit Mel Gibson ausgibt. Also muss ich annehmen, dass Sie nicht mehr alle Tassen im Schrank haben. Was weiss ich denn, was mit Ihnen los ist?“
„Ich war nicht die Einzige, die geboten hat! Was ist mit den anderen? Sind die auch alle verrückt?“
„Völlig. Es ist wie ein Seuche. Um Himmels willen, ich habe einen Welpen gerettet! Man könnte meinen, ich hätte einen Kometen abgelenkt, der unseren Heimatplaneten zu zerstören drohte. Es ist verrückt, wie die Frauen sich benommen haben.“
Sie musterte ihn erstaunt. Er hatte tatsächlich keine Ahnung, wie wundervoll er ausgesehen hatte, als er mit Bobo auf dem Arm aus dem See gestiegen war. Es war ihm nicht bewusst, dass ihm diese Tat den Ruf eines selbstlosen, mutigen und sensiblen Mannes eingebracht hatte. Ganz abgesehen davon, dass er eine Augenweide war. Möglicherweise wusste er gar nicht, dass sich alle Frauen nach dieser Kombination von Stärke und Gefühl bei einem Mann sehnten und daher ein wenig durchdrehten, wenn so ein Traummann ihnen begegnete.
„Na schön“, sagte sie. „Ich wollte Ihnen nur das Taxigeld ersparen. Aber falls es Ihnen lieber ist, fahren wir zuerst zu mir. Anschließend können Sie mit dem Taxi fahren, wohin Sie wollen. Ich bezahle meine Fahrt, Sie Ihre.“
„Sie haben gerade Tausende von Dollars für mich ausgegeben, da müssen Sie nicht auch noch das Taxi für mich bezahlen.“ Er grinste schief. „Lassen Sie einem Mann wenigstens seinen Stolz.“
Oh, Sie haben weit mehr als nur Ihren Stolz, dachte sie, sprach das Kompliment jedoch nicht laut aus. Er würde es nur missverstehen. Daher gab sie dem Fahrer ihre Adresse, worauf der Wagen sich in den Verkehr einfädelte.
2. KAPITEL
Jonah überlegte, dass die Kollegen von der Feuerwache lachen würden. Eine attraktive, reiche Frau hatte dreiunddreißigtausend Dollar für seine Gesellschaft bezahlt und sogar angedeutet, dass sie mit ihm in sein Apartment gehen würde. Und er, genial, wie er war, hatte sie abgewiesen.
Seine Kollegen hielten ihn schon für verrückt, weil er all die Angebote ausgeschlagen
Weitere Kostenlose Bücher