Tiffany Extra Band 01
aussehen.
„Schau sie dir an! Ist sie nicht eine Schönheit? Als ich sie aus dem Trailer geführt habe, hat sie mich angeschaut, und ich schwöre dir, sie hat gelächelt. Dieses Pferd wird etliche Rennen gewinnen.“
„Daddy, wenn du Bestellungen abzeichnest, musst du besser aufpassen. Oder lass es Jimmy machen. Er weiß, was er tut.“
„Ich weiß, verdammt noch mal, auch, was ich tue!“, schimpfte ihr Vater. „Was ist daran so schlimm?“ Er klopfte dem Fohlen auf die Flanke. „Schau sie an, Tessie. Sie ist die Richtige, das spüre ich in meinen Knochen. Mr Jeffrey und Mr Frank werden sie sich später genau anschauen. Sie sieht gut aus, oder? Findest du nicht, dass sie gut aussieht?“
„Mach dich nicht verrückt, Daddy. Die beiden wissen bestimmt nicht mehr über Pferde als du. Sag ihnen einfach, was du siehst.“
„Das ist nicht die richtige Einstellung.“
„Nun ja, vielleicht habe ich von den Beales keine besonders gute Meinung mehr.“
„Es heißt, Mr Jeffrey hat sich verlobt. Sie haben gestern Abend in der Küche darüber gesprochen.“ Er strich sich über das stoppelige Kinn. „Ich frage mich, ob er sie mitbringen wird?“
„Oh, ich glaube nicht, dass er das tut.“ Jeffrey müsste verrückt sein, seine Verlobte auf die Ranch zu bringen, dachte Tess. Oder so blind und dumm, dass er gar nicht damit rechnete, dass ich zurückschlagen könnte. Denn das würde sie. Bei der ersten Gelegenheit würde sie ihm sagen, was sie von ihm hielt.
In aller Ruhe schlenderte sie zurück zu ihrem Büro. Dass sie hier aufhören würde, stand fest, aber sie wusste noch nicht, wann und wie. Vielleicht sollte sie sich erst mal umhören und etwas Neues für sich und ihren Vater finden, bevor sie kündigte. Wahrscheinlich würde ihr Zusammentreffen mit Jeffrey den Kurs bestimmen.
Während sie noch die Rechnungen überflog, betrat sie ihr Büro. Gerade als sie sich an ihren Schreibtisch setzen wollte, vernahm sie seine Stimme. „Hallo Tess!“
Sie holte einmal tief Luft und entdeckte Jeffrey. Die Beine lässig übereinandergeschlagen, saß er auf der Ledercouch in der Ecke. Einen Moment lang musterte sie ihn und fragte sich, was sie jemals an ihm gefunden hatte. Sicher, er war charmant und auf eine lockere Art selbstbewusst. Jetzt empfand sie nur noch Widerwillen.
Langsam erhob er sich und streckte die Hände aus. „Hör zu, ich will mich entschuldigen. Ich weiß, ich hätte dir sagen sollen, was los ist, aber ich …“
„Du hast mich zu deiner Verlobungsparty eingeladen“, unterbrach sie ihn kühl. „Was hast du dir dabei gedacht?“
„Meine Eltern haben dich eingeladen. Das wusste ich nicht, bis ich nach oben auf die Terrasse kam. Dann wollte ich dich unbedingt noch vor der Party erwischen und es dir erklären. Aber als du nicht aufgetaucht bis, nahm ich an, du hättest es schon gehört.“
„Ja, ich habe es gehört.“
„Komm, Tess, sei nicht so sauer. Ich dachte, wir haben dieselbe Wellenlänge. Von Heiraten hast du nie gesprochen. Du schienst mit der Situation ganz zufrieden zu sein.“
„Darüber haben wir nie gesprochen. Woher willst du wissen, was ich wollte?“
„Ist das mein Fehler? Aber du sollst wissen, dass diese Verlobung nichts an meinen Gefühlen für dich ändert. Ich habe dich gern, Tess, und ich werde dich auch weiter gern haben.“
„Na fein, da fühle ich mich gleich viel besser.“
„Wir können einfach so weitermachen wie bisher. Es gibt keinen Grund, dass wir damit aufhören, uns zu treffen.“
„Du bist mit einer anderen verlobt“, stellte sie kopfschüttelnd fest. „Wie kommst du bloß darauf, ich könnte diesen Vorschlag ernsthaft in Erwägung ziehen?“ Noch einmal holte sie tief Luft. „Ich möchte nie wieder mit dir reden. Ich kündige meinen Job, packe meine Sachen und bin Ende der Woche weg. Bis dahin hältst du dich von mir fern. Sonst rufe ich deine Verlobte an und erzähle ihr von uns.“
Er machte einen Schritt auf sie zu. „Soll das eine Drohung sein?“
„Sieh es, wie du willst. Solange wir uns aus dem Weg gehen, hast du kein Problem.“
„Tess, das ist doch nicht nötig. Du musst nicht gehen. Keiner will, dass du gehst.“
Ohne ihn aus den Augen zu lassen, durchquerte sie das Büro und baute sich vor ihm auf. „Ich will gehen!“ Er versuchte, ihren Arm zu berühren, aber sie schlug seine Hand weg. „Ich überlasse es dir, es deinem Vater zu erklären. Und wenn es so weit ist, erwarte ich, dass du mir ein glänzendes Zeugnis
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