Tiffany Extra Band 01
beeindruckend.“
Er zuckte mit den Schultern; offenbar war ihm dieses kleine Lob unangenehm. „Es hat mir gefallen, wie Sie mir gleich zu Hilfe geeilt sind.“
Zwar hatte sie nicht viel getan, aber es war schön, das von ihm zu hören. Jetzt sollte sie sich rasch verabschieden und sich wieder um ihre Gäste kümmern. Stattdessen richtete diesmal sie ihren Blick auf seinen Mund und wurde prompt von einem warmen Gefühl durchflutet.
Du solltest ihn küssen, dachte sie, und das warme Gefühl entwickelte sich zu einem lodernden Feuer. Wie würden seine Lippen sich wohl anfühlen? Wagte sie es? Die Schicksalskarte im Hinterkopf, gestattete sie sich, das zu tun, was sie schon die ganze Zeit tun wollte. Sie beugte sich leicht vor. Er hob die Hände und …
Das Kichern im Hintergrund veranlasste sie, hastig einen Schritt zurückzuweichen. Hailey riss sich vom Anblick des Mannes los und entdeckte Amy, Tori sowie ihre Schwester, die mit ihren Schuhen in der Hand über den Strand auf Hailey und den Navy-SEAL zukamen.
„Oh, Hailey, der kommt definitiv als Kandidat infrage“, neckte Tori sie.
Dies war nicht nur der letzte Junggesellinnenabschied, bei dem die Gäste Schicksalskarten ziehen würden, sondern auch die letzte derartige Feier, bei der es Champagner gab.
„Ich habe dich genau im Auge behalten − und bis jetzt hast du dein Schicksal noch nicht erfüllt“, feixte Amy mit gespieltem Ernst und reichte Hailey die Karte.
Hailey blickte zu ihrer Schwester, die lächelnd die Schultern hob. Warum hatte sie Rachel überhaupt um Hilfe gebeten? Der machte die ganze Sache sichtlich Spaß.
Colossus zog sich zurück, offenbar verwirrt von der Diskussion und froh, nicht hineingezogen zu werden. „Nochmals danke für Ihre Hilfe“, sagte er in sachlichem Ton.
„Warten Sie, Sie können noch nicht gehen“, rief Amy.
„Stimmt“, bestätigte Tori und hob ihr leeres Champagnerglas. „Hailey hat Sie noch nicht geküsst.“
Colossus stutzte und sah sie an. „Sie sind Hailey?“ Sein Blick verriet Interesse.
Hörte sie da Hoffnung in seiner Stimme? Du lieber Himmel, wie sehr sie sich das wünschte! Hailey beobachtete die Frauen, die alle ihren Navy-SEAL begutachteten. Amy hob grinsend eine Braue.
Die trauten es ihr nicht zu!
Nun, sie hatte nicht umsonst ein Dutzend Selbsthilfebücher darüber gelesen, wie man sein Ziel verfolgte und erreichte. Und in diesem Fall war das Ziel der sinnliche Mund dieses Mannes. Jetzt musste sie ihr Vorhaben nur noch in die Tat umsetzen.
Hailey straffte die Schultern, machte den entscheidenden Schritt auf ihn zu und registrierte seine überraschte Miene. Das war das Letzte, was sie sah, ehe sie die Augen schloss, sich auf die Zehenspitzen stellte und ihn an sich zog.
Er erstarrte, und seine Lippen fühlten sich warm, fest und regungslos an.
Eins. Zwei. Drei Sekunden, und sie war fertig. Schicksal erfüllt.
Doch offenbar war das Schicksal noch nicht fertig mit ihr, denn der Navy-SEAL packte ihre Hüften und drückte Hailey an seine Brust. Das Wasser auf seinem Taucheranzug durchweichte ihr Kleid und ließ sie erschauern, aber das war ihr egal, denn auf einmal erwiderte er den Kuss. Er öffnete den Mund und fuhr mit der Zungenspitze über ihre Lippen. Heftiges Verlangen loderte in ihr auf.
Er roch nach Meer und schmeckte auf wundervolle Weise salzig, sodass sie am liebsten nicht mehr aufgehört hätte, ihn zu küssen und ihm durch die kurzen Haare zu fahren, die noch feucht waren vom Wasser. Und gerade als sie anfing, diesen Kuss zu genießen, ließ er seine Hände wandern.
Haileys Herz pochte wie wild, und sie bekam weiche Knie, deshalb stieß sie sich von dem Navy-SEAL ab. Seine Miene war angespannt, Begierde flackerte in seinen Augen auf. Hailey schaffte es trotzdem, sich von ihm abzuwenden und wegzugehen, denn wenn sie ihm weiter in die Augen gesehen hätte, wäre sie sofort wieder in seinen Armen gelandet.
Sie blieb bei den drei verblüfften Frauen stehen und strahlte. „Geschafft.“
Ihre Zehen gruben sich auf dem Rückweg zum Sutherland, wo die übrigen Gäste auf der Terrasse warteten, in den Sand. Sie glaubte, Colossus’ Blick im Rücken spüren zu können, aber das war albern.
„Warte, Hailey“, hörte sie ihre Schwester rufen, doch sie lief weiter.
Nachdem sie ihre Schuhe aufgehoben hatte, stieg sie leicht verunsichert die Stufen hinauf. Offenbar hatte ihre selbst auferlegte Enthaltsamkeit nichts daran geändert, dass Männer eine süße Versuchung
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