Tiffany Extra Band 03
er diese Aufgabe im Halbschlaf erledigen können.
Und das würde er wohl, wenn der Lockvogel nicht so ungemein attraktiv wäre. Marley Kincaid faszinierte Caleb weit mehr, als ihm lieb war.
Er schlug die Beine übereinander und hoffte, das Ziehen in seinen Lenden würde nachlassen. Dann griff er zur Mineralwasserflasche und trank einen Schluck – das kühlte seine Kehle … aber nicht sein Verlangen.
Marley sah heute auch besonders sexy aus. Sie trug ein rotes T-Shirt zu weißen Shorts, die ihren knackigen Po betonten. Calebs Blick fiel auf die nackten Beine, dann auf ihren blonden Pferdeschwanz, der hin und her wippte, während sie oben auf der Leiter stand und mit einem Handfeger die Hauswand putzte.
Ohne zu ahnen, dass eine versteckte Kamera jede ihrer Bewegungen einfing.
Er schaffte es, sich von ihrem Anblick loszureißen, und schaute auf die anderen Monitore, die auf dem langen Tisch standen. Einer zeigte die Front des Hauses mit Veranda und Eingang. Der nächste die Rückseite, wo eine Glastür in die Küche führte.
Um das ganze Haus herum hatte man in den Bäumen Kameras installiert, sodass alle Zugänge – Türen und Fenster – rund um die Uhr überwacht werden konnten. Oft bekam man auch mit, was sich hinter den Fenstern tat. In Marleys Küche zum Beispiel, oder im Wohnzimmer.
Und jede Kamera war mit einem Bewegungsmelder ausgestattet – sobald auch nur eine Katze am Haus vorbeihuschte, ertönte ein Signalton, und an dem entsprechenden Monitor begann ein rotes Lämpchen zu blinken. Also … sollte die Zielperson auftauchen, würde man sie mit Sicherheit fassen.
Caleb wandte sich wieder dem Monitor zu, auf dem er Marley sah. Sie faszinierte ihn enorm. Es war erst eine Woche her, dass er sich bei ihren Nachbarn einquartiert hatte, und schon träumte er von dieser Frau. Ihre braunen Augen gefielen ihm, die niedliche Stupsnase, ihre vollen, sinnlichen Lippen.
Gott, diese Lippen! Die würde er zu gern küssen. Und ihr perfekter Körper weckte in Caleb Wünsche, die ihn kaum noch schlafen ließen.
Seit Tagen fragte er sich, wie Marley wohl nackt aussah. Doch sie schloss immer die Gardinen, bevor sie sich auszog. So blieb ihm nichts anderes übrig, als erregt auf ihr Schlafzimmerfenster zu starren und seine Fantasie spielen zu lassen.
Das Telefon klingelte und riss ihn aus seinen lustvollen Gedanken.
Caleb griff zum Handy. „Hier Agent Ford.“
„Bin gerade bei Starbucks“, antwortete sein Partner Adam Callaghan. „Soll ich dir einen Kaffee mitbringen?“
„Ja.“
„Oh. Du klingst frustriert. Macht die süße Kincaid wieder Yoga?“
„Nein. Sie ist draußen und reinigt den Dachvorsprung.“
„Gut. Dann habe ich ja nichts verpasst.“ Adam lachte. „Ich schätze, ihr Freund wird sie bald besuchen. So vernarrt, wie er in seine Krankenschwester war.“
„Ja.“ In dem Büro, das Patrick Grier als angeblicher Webdesigner gemietet hatte, war eine ganze Wand voller Fotos von Marley Kincaid gewesen. Und weitere Bilder hatte die Polizei im Schreibtisch gefunden. Dieser Verbrecher war offenbar verrückt nach ihr. Also würde er sicherlich irgendwann Kontakt zu ihr aufnehmen. Sie sehen wollen – und den Drogenfahndern in die Falle gehen. So war der Plan.
„Bis gleich“, verabschiedete sich Adam.
Caleb legte sein Handy beiseite, dann starrte er auf ein Foto, das an einem der Monitore klebte. Patrick Grier. Braune Haare, braune Augen. Nettes Lächeln. Typ: erfolgreicher Sohn aus guter Familie.
Tja, so täuschten einen die Drogendealer und Mörder – sie waren Abschaum, doch sie sahen nur selten so aus.
Ginge es hier um irgendeinen Kriminellen, der sein Geld mit Drogen verdiente, hätte Caleb den Fall jüngeren Kollegen überlassen und sich auf die Hintermänner in der Szene konzentriert. Aber genau dieser Schönling hatte Calebs besten Freund erschossen. Und jetzt schwor er sich ein weiteres Mal, nicht zu ruhen, bevor Patrick Grier hinter Gittern saß.
Als Caleb wieder auf den Monitor blickte, auf dem Marley zu sehen war, durchfuhr ihn ein Schreck – sie baumelte am Dachvorsprung. Hielt sich mit beiden Händen an einem der weiß gestrichenen Balken fest. Wo war die Leiter? Was war passiert?
Caleb sprang auf und überlegte konzentriert. Er musste ihr helfen! Doch wie? Er durfte sich draußen nicht zeigen. Das könnte die ganze Aktion gefährden.
Grier war ja nicht blöd. Er würde Marleys Haus beobachten, bevor er es wagte, zu ihr zu kommen. Und wenn er dort fremde Männer
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