Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
weiterhelfen.
Voller Hoffnung ging Elle ins Foyer. Marcy lächelte freundlich. „Was kann ich für Sie tun?“
Elle schob ihr den Werbeprospekt über den Tresen. „Können Sie mir sagen, wo sich dieses Bild befindet?“
„Selbstverständlich.“
Elle wartete einen Moment, doch Marcy schwieg. Offensichtlich hatte sie ihre Frage nicht deutlich genug gestellt. „Kann ich es sehen?“
Marcy runzelte die Stirn. „Tut mir leid, aber es hängt in einem privaten Büro.“
Das überraschte Elle nicht. Alle Bilder, die öffentlich zugänglich waren, hatte sie gesehen.
„Marcy, ich möchte ehrlich zu Ihnen sein. Ich bin hergekommen, um dieses Bild zu sehen. Es hat eine große Bedeutung für mich.“
„Wie meinen Sie das?“
Elle deutete mit einem Nicken auf den Prospekt. „Die Frau auf dem Bild ist meine Großmutter.“
Marcy sah sie überrascht an.
„Sind Sie deswegen in die Gästezimmer eingebrochen?“
Elle straffte die Schultern und sah Marcy direkt in die Augen. „Ja“, sagte sie ruhig. „Das war verlorene Zeit. Jetzt ist mir das auch klar.“
„Warum haben Sie nicht einfach gefragt?“
Elle seufzte. „Ein lange Geschichte. Um es kurz zu machen, ich habe befürchtet, niemand würde zugeben, dass das Bild hier ist.“
„Schwer vorstellbar. Es ist mitten auf einem Werbefoto.“
Elle runzelte die Stirn. „Ich hatte meine Gründe.“ Sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Mit aller Kraft kämpfte sie sie nieder.
„Ich wäre Ihnen wirklich sehr dankbar, wenn ich das Bild sehen dürfte. Das ist alles, was ich möchte.“
Marcy starrte sie einige Momente an, ohne etwas zu erwidern. Dann nickte sie unmerklich. „Ich werde sehen, was ich tun kann.“
„Vielen Dank“, stieß Elle hervor und griff nach Marcys Hand.
„Freuen Sie sich nicht zu früh. Soweit ich weiß, ist Simon heute Nacht außer Haus. Wenn es so ist, könnten wir in sein Büro. Wenn er aber doch hierbleibt, haben Sie keine Chance, sein Büro zu betreten. Niemand kommt dort hinein.“
„Ich verstehe.“
Als Elle sich vom Empfang entfernte, spürte sie Nervosität in sich aufsteigen. Unglaublich. Wenn alles gut ging, würde sie nach Jahren endlich das Bild ihrer Großmutter wiedersehen. Nana. Doch zugleich merkte sie, wie sich Enttäuschung und Traurigkeit über ihre Seele legten. Was immer heute Abend auch passieren würde. Ihre Zeit hier war fast vorbei. Und damit auch ihre Zeit mit Zane.
Zane ging auf direktem Weg in Simons Büro. Er brauchte Antworten. Sofort.
Überrascht blickte Simon von seiner Arbeit auf. „Was zur Hölle tust du hier?“ Er sah müde aus, so als hätte er mehrere Nächte nicht geschlafen.
„Ich habe ein paar Fragen an dich.“
„Kann das nicht warten? Ich bin gerade ein kleines bisschen beschäftigt.“ Simon deutete auf die Tastatur seines Computers.
„Nein. Es kann nicht warten.“
Zane ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Dort, zwischen den Bücherregalen, hing das Gemälde. Er hatte es schon oft gesehen, aber nie wirklich wahrgenommen. Jetzt wunderte er sich darüber. Denn das Bild war umwerfend. Nicht nur wegen der brillanten Farben. Es lag eine Intensität in dem Blick der jungen Frau, die den Betrachter sofort gefangen nahm. Feurige Leidenschaft, Rebellion, ein glühendes Versprechen …
Zane spürte, wie sich sein Herz sehnsüchtig zusammenzog. Sie war Elle so ähnlich. Diese Augen. Ein helles Grau. Ungewöhnlich und betörend.
Er zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass Elle die Wahrheit gesagt hatte.
„Woher hast du dieses Bild?“
„Keine Ahnung.“ Die Ungeduld in Simons Tonfall war nicht zu überhören.
„Habe ich dich jemals gestört, ohne einen wirklichen Grund zu haben?“
„Naja …“
„Im Ernst. Tue ich das normalerweise?“
„Lass mich überlegen. Wenn es nicht gerade um eine rothaarige Frau geht, die hier alles durcheinanderbringt – nein.“
Zane lächelte triumphierend. „Na also. Dann lass uns zur Sache kommen. Es ist wichtig.“
Simon lehnte sich in seinem Sessel zurück. „Also gut. Was gibt’s?“
„Woher hast du dieses Bild?“
„Von meiner Innenarchitektin.“
„Und wo hat die es aufgetrieben?“
„Keine Ahnung. Es gefiel mir. Ich habe es gekauft. Und es hängt bei mir im Büro, weil ich es im öffentlichen Bereich für unpassend halte.“
„Weil es ein Aktbild ist? Seltsam, ich dachte, wir verkaufen hier Sex …“
„Nein, du alter Zyniker. Wir verkaufen Träume. Fantasien. Sex ist nur manchmal das Ergebnis.
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