Tiffany Lieben & Lachen Band 0003
sie den Brüdern immer wieder hatte erklären müssen, dass Ben wirklich ein anständiger Mann war.
Sie stieg aus dem Bett, duschte und achtete darauf, dass sie sich diesmal etwas Vernünftiges anzog. So etwas Peinliches wie gestern wollte sie nicht noch einmal erleben.
“Ein Glück, dass mich Jerome nicht in diesem Aufzug gesehen hat”, murmelte sie. “Wer weiß, was ich dann noch alles zu hören gekriegt hätte.” Schnell schlüpfte sie in ihre bequemen Slipper und öffnete die Tür zu dem kleinen Wohnzimmer.
Wie angewurzelt blieb sie stehen. Riesige, halb ausgezogene Männer, wohin sie blickte. Dillon hatte sich lang auf der Couch ausgestreckt. Bat lag auf einem Schlafsack, und seine Füße ragten weit über das Ende des Schlafsacks hinaus. Pal hatte sich ein Lager aus Kissen und Decken gebaut und schien vollkommen nackt zu sein, und Hoss hing quer über einem Sessel und schnarchte laut.
Kein Wunder, dass sie wie ein halber Junge aufgewachsen war. Bei diesen Vorbildern war es erstaunlich, dass sie überhaupt wusste, wie man einen BH anzog.
Sie ging vorsichtig um ihre Brüder herum, verließ schnell die Wohnung und fuhr Richtung Innenstadt.
Leider war dies Bens Tag, und sie musste acht Straßen entfernt parken. Den ganzen Weg rannte sie, als wollte sie für die Olympischen Spiele trainieren, und sah erst auf die Uhr, als sie sich in Mr Reals Schreibtischsessel fallen ließ. zwanzig vor neun. Das war nicht gut.
“Du bist ein bisschen spät dran”, sagte Pam und setzte sich auf eine Schreibtischecke.
“Der Verkehr!”, stieß Rosie hervor und versuchte zu Atem zu kommen. “Und ich musste zehn Straßen entfernt parken.” Na gut, es waren nur acht, aber angefühlt hatten sie sich wie zehn.
“Keine Panik. Die Ressortleiter und unser Oberboss sind alle in einer Konferenz.”
Pam lehnte sich vor, und Rosie konnte wieder ihr vertrautes Patschuli-Parfum wahrnehmen. “Wer waren denn die vier imposanten Jungs, die gestern hier um deinen Schreibtisch herumhingen?”, flüsterte Pam. “Mr Reals Groupies?”
Rosie nahm das gerahmte Foto vom Schreibtisch und zeigte auf die vier Männer. “Das waren meine vier imposanten Brüder.”
“In Wirklichkeit sehen sie anders aus”, meinte Pam lächelnd, “irgendwie größer.” Sie sah Rosie fragend an. “Warum sind sie hier? Familientreffen?”
“Das kann man so sagen.” Rosie stellte Mr Reals Computer an. Der Bildschirm wurde hell. “Ein ganz überraschendes Familientreffen.” Die Einzelheiten verschwieg sie lieber, etwa, dass sie gekommen waren, um Ben umzubringen.
“Mr Real?”, rief Seth und kam quer durch den Raum auf Rosie zu. Mit seinem weißen T-Shirt, den roten Hosenträgern und dem blauen Haar sah er aus wie die personifizierte amerikanische Fahne. “Wieder eine Eilsendung.” Er wedelte mit einem Briefumschlag. “Er lag schon da, als ich heute Morgen um halb acht kam. Der Mann scheint ja wirklich bös dran zu sein.”
“Danke.” Rosie nahm den Umschlag, und ihr Puls beschleunigte sich, als sie die kaum leserliche Anschrift sah.
“Übrigens”, meinte Seth im Verschwörerton, “ich habe gestern gesehen, wie vier Männer deinen Schreibtisch belagerten. Du musst mir glauben, ich habe wirklich keinem verraten, dass Mr Real eine Frau ist.”
“Das weiß ich, Seth.” Rosie blickte wie hypnotisiert auf die vertraute Schrift. Ben hatte wieder an Mr Real geschrieben. Worüber wohl? Es juckte sie in den Fingern, den Umschlag aufzureißen.
Seth spielte wieder mit einer der goldenen Büroklammern. “Ich war beunruhigt, als ich die vier Kerle sah, fürchtete schon, du würdest denken, ich hätte gequatscht.”
Rosie legte den Umschlag wieder auf die Schreibplatte. “Das waren meine Brüder.”
“Ein überraschendes Familientreffen”, fügte Pam hinzu.
“Familie?” Seth sah Rosie von oben bis unten an. “Wie gut, dass du nicht die Gene für die Größe geerbt hast.” Er hielt die goldene Klammer hoch. “Kann ich die haben?”
“Natürlich.”
Er klemmte sie an seinen Hosenträger und wandte sich zum Gehen.
“Oh, Seth.” Rosie bemühte sich um einen möglichst geschäftsmäßigen Tonfall, was ihr nicht leicht fiel mit dem Umschlag vor Augen. “Würdest du einen Brief ausliefern in, sagen wir, dreißig Minuten?”
Er nickte mit seinem blauen Kopf. “Für Mr Real? Aber klar. Bis dann.”
Pam blickte auf den Umschlag. “Lass mich raten. Noch ein Brief von Mr Unleserlich?”
“Mr Mars.”
“Ist das der Typ, den du für
Weitere Kostenlose Bücher