Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
darauf abgesehen hatte, ihm das Leben schwer zu machen.
Was hatte das Vieh hier draußen zu suchen? Verbrachte es seine Zeit damit, in den Büschen zu lauern, bis Logan vorbeikam? Er setzte sich auf. Sein ganzer Körper tat weh. Es fiel ihm ein, dass Shadow ihm eventuell gefährlich werden konnte, da Melina ja nicht hier war, um ihn zurückzupfeifen.
Ein Mountie, der wegen einer Begegnung mit drei Rebhühnern sein Leben verlor, war nur wenig besser als ein Mountie, der bei der Benutzung einer Freilufttoilette stirbt …
Mrs Maxwell? Es tut uns sehr leid, aber wir müssen Ihnen mitteilen … Nein, es geschah nicht direkt im Dienst … Es gab eine verhängnisvolle Kollision mit Geflügel, Ma’am …
Logan schaute auf und sah Shadow, der ein paar Meter von ihm entfernt stand. Die Rebhühner hatten sich verflüchtigt. Wahrscheinlich waren ein hysterisches Pferd, ein knurrender Hund und ein fluchender Mann zu viel für sie.
Shadow zog die Lefzen hoch.
Logan knurrte zurück und bot ihm die Kehle. “Los, beiß doch. Bringen wir’s hinter uns.”
Shadow legte den Kopf schief. Mit einem Mal schaute er nicht mehr kalt, sondern eher neugierig. Dann setzte er sich in den Schnee.
Großartig. Da er anscheinend noch nicht sterben musste, entschied sich Logan dafür, die Situation in den Griff zu bekommen. Er bewegte seine Gliedmaßen. Wenigstens hatte er sich nichts gebrochen. Vermutlich hatte er sich nur ein paar blaue Flecken geholt.
Er rappelte sich mühsam auf und hinkte zu dem Pferd hinüber. Melina musste sich schon eine gute Erklärung für ihren kleinen Morgenritt einfallen lassen, denn Logan fühlte sich verdammt zu alt für diese Spielchen.
Er schaute sich nach einer möglichen Aufsitzhilfe um und fand ein paar Baumstümpfe. Allerdings lagen sie ein wenig abseits vom Weg. Daher nahm er Sugar-Pie am Zügel und versuchte, sie dorthin zu ziehen. Keine Chance. Sie stand stur und rührte sich nicht.
Er zog ein bisschen stärker. “Komm schon, Sugar-Pie. Oder willst du den ganzen Tag hier herumstehen?”
Die Stute schaute ihn träge an. Sechshundert Kilo Pferd gegen hundert Kilo Mann. Das konnte er vergessen.
Shadow knurrte.
Logan warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. “Jetzt fang du nicht auch noch an. Ich bin der Gute, hörst du? Ich hab sogar ein Dienstabzeichen, um es zu beweisen.”
Logan stemmte sich gegen den Boden und zog mit aller Kraft an den Zügeln. Der Erfolg war gleich null.
Plötzlich sprang Shadow nach vorn und schnappte nach den Fesseln der Stute. Sugar-Pie machte einen Satz und stand perfekt in Position.
Logan schaute verblüfft auf den Hund. “Gute Arbeit, mein Junge. Das gefällt mir schon besser.”
Shadow saß schwanzwedelnd auf dem Weg und schien höchst zufrieden.
Schnell stieg Logan auf den Baumstumpf und schwang sich auf den Pferderücken, ehe sie wieder zur Seite weichen konnte. Immerhin schien er im Aufsitzen langsam Übung zu bekommen. Er fasste die Zügel, aber nicht zu straff, und wendete. Shadow trottete vor ihnen her.
Eine Viertelstunde später konnte Logan die Scheune von Jeannies Ranch sehen. Er hielt sein Pferd an, ließ sich von seinem Rücken gleiten und band Sugar-Pie an einen Baum, der sich ein paar hundert Meter entfernt von der Ranch befand. Den Rest des Weges legte er zu Fuß zurück.
Die Ranch wirkte wie ausgestorben, so still war es. Vor zwei Tagen war Logan mit Melina hier gewesen. Die zwölf Huskys im Zwinger hatten einen Höllenlärm gemacht. Diesmal waren die Hunde gar nicht da.
Logan hoffte, dass Shadow ihn nicht verraten würde, und schlich sich hinüber zu den Gebäuden. Als er die Scheune erreicht hatte, setzte Shadow sich neben ihn. Der Hund war ruhig und aufmerksam. Er hätte einen guten Polizeihund abgegeben, fand Logan.
Im Hof standen Melina und Davey und unterhielten sich. Logan konnte nicht verstehen, was sie sagten, weil sie zu weit weg waren. Davey deutete auf die Scheune. Melina sagte etwas, und Davey schüttelte den Kopf.
Er lächelte und streckte die Hand aus, um ihre Schulter zu berühren. Melina ließ es zu. Es ist Zeit, dass jemand auf sie aufpasste, dachte Logan ärgerlich. Shadow knurrte leise.
“Kluger Hund”, murmelte Logan. “Ich scheine dich unterschätzt zu haben.” Der Wind pfiff durch die kahlen Äste der Pappeln und ließ sie rascheln.
Gemeinsam gingen Melina und Davey hinüber zur Scheune. Logan zog sich hinter eine Holzwand zurück. Er hörte, wie das große Scheunentor quietschend geöffnet wurde. Die Stimmen
Weitere Kostenlose Bücher