Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
klangen gedämpft aus dem Inneren, aber er konnte kein Wort verstehen.
Nach ein paar Minuten erschien Davey allein wieder im Hof. Er stieg auf sein Schneemobil, zog seinen Helmgurt fest und sauste davon. Logan spähte um die Scheunenecke und wartete darauf, dass Melina wieder erschien.
Sie ließ ihn nicht lange warten.
Ein paar Minuten später tauchte sie wieder auf, warf einen Blick über den Hof und schob dann den Riegel des Scheunentors vor. Shadow stand auf und trottete zu ihr hinüber. Logan versteckte sich rasch.
Er sah, dass Melina etwas in der Hand hielt, und reckte den Hals, um zu erkennen, was es war. Eine grüne Hundeschlittenleine! Er fühlte sich, als würde der Boden unter seinen Füßen nachgeben. Sekundenlang konnte er keinen klaren Gedanken fassen.
Er blinzelte und schüttelte den Kopf. Es konnte, es durfte nicht sein. Vielleicht war er doch härter gefallen, als er zunächst gedacht hatte. Melina hielt bestimmt nicht die verdächtige grüne Zugleine in der Hand.
Seine Märchenfee konnte doch das Telefongespräch mit Howard Keeper nicht mitgehört haben, oder? Sie wollte doch sicher kein Beweismaterial vernichten, um ihren Liebhaber zu schützen. Logan wollte seinen Augen einfach nicht glauben. Er hatte vor, im Sommer wiederzukommen. Und zwar nicht, um Melina im Gefängnis zu besuchen.
Shadow lief neben ihr her, als sie zu ihrem Hengst Gustalf ging, den sie vor Jeannies Haus an einem Pfosten angebunden hatte. Logan musste sich zwingen, ruhig zu bleiben. Er ballte die Fäuste.
Er wäre am liebsten auf sie zugerannt und hätte sie angebrüllt. Er wollte sie schütteln und sie dazu bringen, ihm zu sagen, dass das alles nicht wahr war.
Stattdessen beeilte er sich, zurück zu Sugar-Pie zu kommen, sodass er Melina folgen konnte. Wenn er sie schon wegen dieses Verbrechens einsperren musste, dann musste Davey mit dran glauben.
Vielleicht gab es ja auch eine sinnvolle Erklärung für ihr Verhalten. Es konnte ja durchaus sein, dass man sie angelogen hatte, oder dass Davey sie erpresste.
Logan hatte vor, konsequent nach dem wahren Schuldigen zu suchen.
Er band Sugar-Pie los und schwang sich ohne Hilfe auf ihren Rücken. Adrenalin bewirkte offenbar Wunder. Er lenkte das Pferd hinüber zum Hof.
Wenn das hier alles aufgeklärt und vorbei war, würde er Melina die Hölle heiß machen, weil sie sich ihm nicht anvertraut hatte.
Niemand befand sich im Hof, als er dort ankam. Alles war still, bis auf zwei Eichhörnchen, die über das Dach eines kleinen Schuppens huschten. Melina war verschwunden.
Melina war nicht begeistert, als sie zur Ranch zurückkehrte und Logans Auto immer noch dort stand. Er war der Letzte, dem sie gerade jetzt begegnen wollte. Als sie festgestellt hatte, dass Jeannie den ganzen Tag unterwegs sein würde, hatte Melina die Dinge selbst in die Hand genommen. Nachdem sie Davey losgeworden war, hatte sie die Hundeschlittenleine tief im Gestrüpp versteckt, wo niemand sie jemals finden würde.
Sie nahm an, dass das, was sie getan hatte, die Ermittlungen der Polizei nicht beeinträchtigen würde, und trotzdem fühlte sie sich schuldig. Es würde nicht leicht sein, Logan jetzt in die Augen zu schauen. Sie wünschte, er würde sich beeilen und endlich zur Arbeit fahren. Dann konnte sie den Rest des Tages damit verbringen, wieder Ordnung in den Wirrwarr in ihrem Kopf zu bringen. Wie lange brauchte ein Mann dazu, ein paar Pfannkuchen aufzuessen?
Sie straffte ihre Schultern und öffnete zögernd die Haustür.
Logan stand am Wohnzimmerfenster und blickte hinüber zu den Hügeln in der Ferne. Er hatte die Beine leicht gespreizt und die Hände auf dem Rücken verschränkt.
Wahrscheinlich hatte er ihre Ankunft beobachtet. Ob er wohl gesehen hatte, wie entnervt sie auf sein Auto starrte?
Melina fühlte sich plötzlich gar nicht wohl. Logan hatte bestimmt noch mehr gesehen. Er wandte sich nicht um zu ihr, um sie zu begrüßen. Irgendetwas an seinem Verhalten gab ihr das Gefühl, wieder ein Teenager zu sein, der zu spät von einer Party heimkam.
Sie zog ihre Stiefel aus und stellte sie an die Wand. Ich habe nichts Unrechtes getan, erinnerte sie sich, während sie ihre Jacke aufhängte. Wenn er vorhatte, ihr eine Szene zu machen, dann war das seine Sache. Sie hatte nicht vor, sich beschuldigen zu lassen.
“Sie sind ja noch hier”, bemerkte sie kurz angebunden und kam ins Zimmer. Sie wollte eigentlich den Abwasch erledigen, aber das hatte Logan schon getan.
“Stimmt”, gab er zurück und
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