Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
gelacht. Gelästert. Aber ich, junger Mann”, fuhr sie fort und wackelte mit dem Zeigefinger vor seinem Gesicht, “ich habe mein Leben so gelebt, wie ich es für richtig hielt.”
Logan fürchtete, seinen Flug zu verpassen. Er ging rückwärts die Treppe runter. “Das freut mich, Jeannie …”
“Lieben Sie Melina?”
Er blieb stehen. “Natürlich liebe ich sie. Sie ist wunderbar. Wer würde sie nicht lieben?”
“Das meine ich nicht. Weichen Sie mir nicht aus. Ich will wissen, ob Sie sie lieben.”
Logan wollte verneinen. Doch dann erschrak er vor sich selbst. Wusste er es denn? Wusste er genau, dass er Melina nicht liebte? Oder genau das Gegenteil?
Die mögliche Antwort machte ihm Angst.
“Scheint, als ob Sie sich mal fragen sollten, was Sie selbst wollen, Logan. Nicht, was Ihr Vater will.”
“Ich will Karriere machen”, erwiderte Logan.
Jeannie kümmerte sich nicht um seinen Einwand. “Fragen Sie sich, wo Sie morgen früh aufwachen wollen, Mr Maxwell.” Damit wandte sich die alte Frau ab und ging ins Haus.
Während Logan Gas gab, stellte er sich diese Frage wieder und wieder. Die erste Antwort war: Ich will in Ottawa sein. Karriere machen. Den Superjob kriegen. Wenn der erste Schmerz über den Abschied von Melina vorbei war, konnte das Leben beginnen.
Oder liebte er sie?
Aber er kannte sie doch erst seit zwei Wochen.
Er fuhr an der Zufahrt zu ihrer Ranch vorbei und wandte nicht einmal den Kopf. Das kleine Intermezzo war vorüber.
Aus dem Augenwinkel sah er etwas Buntes. Ohne es zu wollen, schaute er hinüber.
Melina longierte Gustalf auf dem Reitplatz. Tja, es schien, als sei auch sie sehr schnell wieder in die Realität zurückgekehrt. Jeder von ihnen hatte sein eigenes Leben. Vermutlich vermisste sie ihn nicht mal.
In Yukon leben?
Um keinen Preis der Welt.
Er beschleunigte den Wagen. Es waren nur noch zehn Meilen bis zur Landstraße. Von dort ging es auf den Highway und zum Flughafen.
Verdammt!
Logan bremste scharf, bis der Wagen mitten auf dem verschneiten Weg stehen blieb.
Wo wollte er morgen früh sein? In Hamiltons Büro, um den neuen Vertrag zu unterschreiben? Oder mit Melina im Bett, unter der bunten Patchworkdecke. In den Armen die schönste, wunderbarste Frau der Welt.
Er ließ seinen Kopf aufs Lenkrad sinken und wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte.
Melina erstarrte, als sie Logans Wagen auf den Hof fahren sah. Nicht noch einmal von vorn, dachte sie. Das überlebe ich nicht.
Wenn er etwas vergessen hatte, hätte er auch von Ottawa aus anrufen können. Sie konzentrierte sich auf Gustalf, der an der Longe im Kreis trabte.
“Melina?” Logan trat an den Zaun.
Sie knallte mit der Peitsche. Gustalf galoppierte an.
“Melina?”, wiederholte Logan nach der dritten Runde.
“Langsam”, rief sie dem Pferd mit sanfter, tiefer Stimme zu. Der Hengst gehorchte. Melina wandte sich Logan zu. Es war gemein von ihm zurückzukommen.
Er öffnete das Gatter und kam zu ihr.
Logan berührte ihre Schulter. Sie schloss die Augen, um die Sehnsucht und das Verlangen zu unterdrücken.
“Bitte, Logan …”
“Ich habe mich gefragt …”, begann er mit warmer Stimme. “Weil ich nämlich gerade festgestellt habe …”
Sein Atem strich zärtlich über ihren Nacken. Willenlos lehnte sich Melina gegen seine breite Brust. Er nahm sie in die Arme. Zum letzten Mal seine Nähe spüren …
“Ich liebe dich, Melina”, flüsterte er. “Und ich habe mich gefragt, ob du mich auch liebst.”
Oh nein! dachte sie verzweifelt. Wie weh will er mir denn noch tun?
“Melina?”
Sie gab auf und nickte, Tränen in den Augen. Nun gehörte sie ihm ganz. Und sie würde darüber nie hinwegkommen.
Gustalf blieb stehen und schaute neugierig herüber.
“Du liebst mich?”, fragte Logan hoffnungsvoll.
Sie nickte erneut.
“Sag es mir.”
“Ich kann nicht …”
“Sag mir, dass du mich liebst”, bat er mit rauer Stimme.
Sie schluckte. “Ich liebe dich.”
“Da fehlt noch was”, neckte er sie.
Sie schüttelte den Kopf.
“Melina, ich bleibe hier.” Er schloss sie fest in seine Arme.
Sie erstarrte. “Wie bitte?”
Er wiegte sie sanft hin und her und flüsterte in ihr Ohr. “Ich bleibe bei dir. Für immer.”
Sie wusste vor Verwirrung keine Antwort.
“Ich möchte dich heiraten”, sagte er. “Ich will ein Bad in dein Haus einbauen. Ich will Kinder mit dir haben. Wir wollen Hunde züchten. Und Pferde. Aber keine Eichhörnchen.”
“Hier?”, brachte sie heraus. “In
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