Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
Brothers anklopfen würden. Es muss also Rudolpho sein.”
“Drake”, verbesserte sie ihn. “Und seit wann weißt du, wer die Blues Brothers sind?”
“Seit Rudolpho.”
“Sein Name ist nicht …” Sie blieb vor der Tür stehen, legte die Hand auf den Türknopf und fragte laut: “Wer ist da?”
“Rudolpho.”
Sie sah zu ihrem Großvater, der ihr einen triumphierenden Blick zuwarf. Kopfschüttelnd öffnete sie die Tür.
Drake, der mit zwei Einkaufstüten jonglierte, hätte bei ihrem Anblick beinah alles fallen gelassen. LuLu trug jetzt Shorts und ein T-Shirt mit der Aufschrift: “Eine Frau braucht einen Mann wie ein Fisch ein Fahrrad.” Normalerweise mied er Feministinnen.
Sein Blick wanderte über ihre langen, gebräunten Beine. Besonders Feministinnen mit sexy Beinen ging er aus dem Weg.
“Es war toll, wie Sie mit diesen Jungs fertig geworden sind”, erklärte LuLu und schloss die Tür hinter ihm.
Zum ersten Mal konnte er jetzt ihre Figur erkennen. Sie war schlank. Sein Blick fiel auf ihre wohlgerundeten Brüste. Um nicht dabei ertappt zu werden, wie er auf ihre Brüste starrte, richtete er den Blick wieder auf ihre Beine.
“Stimmt etwas nicht?”, fragte die Besitzerin der eindrucksvollen Körperteile.
Drake klammerte sich wie ein Ertrinkender an die Lebensmitteltüten. “Nein”, stammelte er.
“Müssen Sie austreten?”, fragte Gramps.
“Nein”, antwortete Drake mit Nachdruck und leicht gereizt.
Fast wäre er über Suzie gestolpert, als er die Tüten auf die Kommode stellte. “Sosehr ich Suzie auch schätze”, erklärte Drake, “hier mitten im Raum stellt sie eine Gefahr dar.”
“Eine Gefahr?”, wiederholte Gramps langsam.
“Beruhige dich”, sagte LuLu. “Drake wäre nur beinah gestolpert, das ist alles. Heben wir sie vom Boden auf.”
“Gute Idee”, meinte Gramps, vorübergehend beschwichtigt. “Sie kann das Bett haben.” Er zeigte auf das dem Bad am nächsten stehende Bett.
Drake stellte die Entscheidung nicht infrage. Wenn Gramps Suzie auf das Bett legen wollte, würden sie genau das tun. Schweigend hievten sie zu dritt den schweren Stein aufs Fußende.
“Danke fürs Anpacken, Sohn”, brummte Gramps, tätschelte den Grabstein und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Lebensmittel. “Haben Sie …”
“Schokolade mitgebracht? Ja.” Drake folgte Gramps Blick zu den Tüten, um LuLus Beine nicht anzustarren. Aber es spielte keine Rolle, wohin er sah, er dachte ohnehin nur noch an ihre langen braunen Beine.
Er musste los. Sobald er in L.A. war, würde er wieder zur Vernunft kommen. Er würde Julie Allzeitbereit anrufen. Die Stereoanlage einschalten. Den Chardonnay kalt stellen. Wieder der eingefleischte Junggeselle sein, seine wahre Berufung im Leben.
Leider hatte diese Aussicht nicht die gewünschte Wirkung. Irgendetwas geschah mit ihm. Er wollte Julie nicht anrufen, die stets verfügbar war und auf ihn wartete. Er wollte diese Spiele nicht mehr spielen.
Du lässt dir von einem Paar fantastischer Beine den Verstand vernebeln, tadelte er sich im Stillen.
Er nahm sich zusammen und schaute auf seine Armbanduhr. “Schon neun. Ich sollte mich langsam auf den Weg machen. Es ist eine lange Fahrt bis L.A.”
Er sollte noch etwas sagen. Etwas Bedeutungsvolles. Er wollte nicht einfach fortgehen, ohne LuLu wissen zu lassen … was? Dass sie nicht nur sein Leben auf den Kopf gestellt, sondern ihn innerhalb weniger Stunden auch noch tiefer berührt hatte als die meisten Frauen je zuvor?
Er schob die Hände in die Hosentaschen. Nimm dich zusammen, Junge. Dies ist nichts weiter als eine dramatische Situation, auf die deine theatralische Ader anspricht. Außerdem konntest du mal wieder den Retter spielen, deine Lieblingsrolle im Leben. Genau das gefiel ihm – nicht LuLu.
“He, danke für die aufregenden Erlebnisse”, sagte er leichthin. “Ich würde ja vorschlagen, dass wir das wiederholen, aber einmal im Leben ist genug.” Er lachte, doch es klang angespannt.
LuLu lächelte traurig. “Danke, Drake. Sie waren wundervoll zu uns. Das werden wir Ihnen nie vergessen.” Ihre großen braunen Augen wurden feucht.
“Und ich werde nicht vergessen, dass Sie austreten wollten”, meldete sich Gramps zu Wort. “Darf ein Exmarine Ihnen einen Rat von Mann zu Mann geben?”
“Ich habe nie gesagt, dass ich austreten muss …”
“Papperlapapp. Reden Sie einfach Klartext. Wenn Sie pi…” Er sah zu seiner Enkelin und verkniff sich das Wort, das er hatte sagen wollen.
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