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Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Collins , Barbara Dunlop , Liz Ireland
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Rendezvous-Festivals stattfand. Elaine musste ihren Laden bald für heute schließen, denn da sie Rendezvous-Königin war, musste sie sich bereithalten für ihre Verhaftung. Es war Tradition, dass einer der Mounties – so wurden die Mitglieder der Royal Canadian Mounted Police genannt – die Königin verhaftete und sie in Handschellen zur Party brachte, wo sie sich freikaufen musste. Das Geld wurde für wohltätige Zwecke gespendet.
    Melina stellte sich einen Moment lang vor, wie es sein würde, selbst einmal in einem historischen Kleid zu stecken und von einem gut aussehenden Mountie entführt zu werden. Sie schloss die Augen, legte den Kopf in den Nacken und lächelte. Doch dann riss sie sich aus ihren Tagtraum. Sie brauchte ihr Geld für andere Dinge als romantische Kleider und Eintrittskarten für die Party des Jahres.
    Zuerst einmal brauchte sie Hafer für die Pferde und Diesel für ihren Generator. Im Winter gab es kaum Leute, die Reitstunden nehmen wollten. Daher war ihr Leben in den Wintermonaten noch eingeschränkter als sonst.
    Ihre Eltern hatten angeboten, ihr ein Flugticket zu schicken, wenn sie Pleite ging. Melina schüttelte sich, als sie daran dachte, vielleicht irgendwann aufgeben zu müssen und nach Hause zurückzukehren. Sie war fest entschlossen, mit ihrer Ranch Erfolg zu haben, koste es, was es wolle.
    Wieder warf sie einen Blick auf die Zeitung und suchte im Artikel nach der Stelle, an der sie ihre Lektüre unterbrochen hatte. Ah, da war sie. Der Goldraub, las Melina, war das größte Verbrechen in Yukon seit einem Jahrzehnt.
    Die Polizei gab nicht viele Informationen preis, doch anscheinend hatte der Zeitung jemand berichtet, dass man in der Nähe des Tatorts ein Stück von einer grünen Lederleine gefunden hatte. Daher der Verdacht, dass ein Hundeschlitten benutzt worden war.
    “Ich rechne das schnell zusammen”, sagte Elaine mit ihrer melodiösen Stimme und ging zur Kasse, die Zügel für Jeannie in der Hand.
    Melina überflog noch einmal den letzten Teil des Artikels. Dann musterte sie Jeannie. Nein, es konnte nicht sein. Jeannie, die eine Goldmine ausraubte? Lächerlich!
    “Seid ihr bereit, euch wieder in die Kälte zu stürzen?”, fragte Elaine, während Jeannie ihre Geldbörse hervorkramte.
    Melina sah überrascht, dass Jeannie eine Hundertdollarnote herauszog. Sie reckte sich, um zu sehen, ob noch mehr große Scheine in Jeannies Börse steckten, und versuchte sich zu erinnern, ob die alte Frau in letzter Zeit größere Dinge angeschafft hatte.
    Doch dann sagte sie sich, dass es völlig schwachsinnig war, Jeannie zu verdächtigen. Die Sache mit der grünen Leine war reiner Zufall. Sonst nichts. Hunderte von Leuten benutzten grüne Leinen für ihre Hundeschlitten.
    Wie dem auch sei, Melina nahm die Zeitung mit. Vielleicht hatte Elaine den Artikel noch nicht gelesen. Es gab keinen Grund, ihren Verdacht unnötigerweise auf Jeannie zu lenken.
    “Letzte Woche habe ich mir einen dieser neuen tragbaren Kerosinöfen angeschafft”, berichtete Jeannie.
    “So ein Energiesparteil?”, wollte Elaine wissen.
    “Wirklich?”, fragte Melina überrascht.
    “Ich werde auch nicht jünger”, bemerkte Jeannie nur und nahm das Wechselgeld und die Quittung entgegen.
    Melina befahl sich selbst, nicht die falschen Schlüsse zu ziehen. Es war wunderbar, dass Jeannie es nun mit dem Heizen einfacher hatte. Jetzt musste sie nicht mehr mitten in der Nacht aufstehen, um Holz nachzulegen.
    “Ich freue mich für dich”, sagte Melina und meinte es ehrlich. “Ich habe Diesel für meinen Generator gekauft. Wenn ich mal einschneie, habe ich wenigstens Strom.”
    “Wenn ich auf deiner Ranch einschneien würde, bräuchte ich vor allem ein Badezimmer”, bemerkte Elaine lächelnd. “Und zwar
im
Haus, mit fließend warmem und kaltem Wasser.”
    “Oh, diese Stadtmädchen!”, stöhnte Jeannie. “Ihr seid alle verweichlicht.”
    “Das gebe ich gern zu”, lachte Elaine. “Ich bin verwöhnt, und will es gar nicht anders haben.”
    Jeannie schnaubte entrüstet. Melina tauschte einen heimlichen Blick mit Elaine. Sie beide mochten Jeannie wirklich gern. Doch obwohl Melina sich bemühte, ebenso abgehärtet zu werden wie die alte Frau, sehnte sie sich manchmal nach kleinen Annehmlichkeiten wie einem modernen Bad oder einer Heizung. Wenn sie diesen Sommer genug Geld verdiente, konnte sie vielleicht etwas davon in ein Bad investieren.
    Sie lächelte. Ein schönes, gekacheltes Bad wäre wundervoll. Sie würde ein Foto

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