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Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Collins , Barbara Dunlop , Liz Ireland
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schiefen Tönen zum vierten Mal “Wooly Bully” anstimmte. Wenn er seine Dienstpistole dabeigehabt hätte, hätte er den Dirigenten liebend gern erschossen.
    Keeper schien der schräge Sound nicht zu stören. “Die Festival-Königin”, erklärte er. “Ich zeige sie Ihnen.”
    “Weswegen wird sie verhaftet?”
    Keeper lachte. “Denken Sie sich was aus. Aber sorgen Sie dafür, dass Sie Aufsehen erregen, wenn Sie ihr die Handschellen anlegen. Die Leute lieben so was. Sie wird versuchen, sich zu wehren. Aber keine Angst. Sie weiß Bescheid. Dann rein mit ihr in Ihr Auto, und ab zur Party.”
    “Ich glaube nicht, dass das legal ist”, bemerkte Logan, dem das Ganze überhaupt nicht gefiel. Er hatte sich vorgenommen, heute mindestens noch sechs Stunden zu arbeiten. Die Akten mussten gesichtet werden, ehe er zur Goldmine rausfahren konnte, um den Besitzer zu vernehmen. Eine Party stand absolut nicht auf seiner Erledigungsliste.
    “Natürlich nicht. Aber es macht Spaß. Die Leute sind mit Begeisterung dabei. Auf der Party sperren wir sie in eine große Zelle, bis es ihnen gelingt, sich freizukaufen. Das Geld wird für wohltätige Zwecke gespendet.”
    “Und warum soll ich da mitmachen?” Logan suchte verzweifelt nach einem Grund, sich aus der Sache herauszuhalten. Alles, was er wollte, war den Golddiebstahl aufklären. Auf Small Talk mit den Honoratioren der Stadt hatte er keine Lust.
    “Weil wir alle mitmachen. Es ist eine gute Werbung für uns.”
    Na klar, dachte Logan. Weshalb sollte jemand Kriminalfälle lösen, wenn man stattdessen feiern konnte.
    “Dort drüben ist sie”, sagte Keeper. “Die Hübsche in Lila, die vor dem Futtermittelladen steht.”
    Logan blickte über die Köpfe einiger frierender Zuschauer hinweg, die die Blaskapelle samt ihrem Maskottchen, einem Wesen in zotteliger weißer Pelzvermummung, anfeuerten. Die Einwohner von Whitehorse waren anscheinend alle verrückt. Der Mensch, der in dem Zottelfell steckte, war vermutlich der Einzige, der schwitzte.
    Die Frau in Lila war tatsächlich hübsch. Auf eine niedliche, zierliche Weise. Ob sie dick oder dünn war, konnte man wegen des wattierten Skianzugs nicht erkennen. Sie trug weiße Fellhandschuhe und Snowboots.
    Sie lächelte und winkte dem Maskottchen zu. Logan spürte, wie sich etwas in ihm regte. Ein seltsames Gefühl, wie ein Wiedererkennen. Sekundenlang überlegte er, ob er sie vielleicht schon mal auf irgendeiner Polizei-Website gesehen hatte, Rubrik: gesucht.
    “Wir sind schon fast wieder beim Parkplatz”, sagte Howard Keeper. Logan bemerkte, dass sie fast einmal rund um den Ort marschiert waren. “Ich hole mir den Bürgermeister”, verkündete Keeper. “Unter dem Scheibenwischer Ihres Mietwagens klemmt eine Wegbeschreibung.” Damit rannte er los, und Logan blieb nichts anderes übrig, als sich in sein Schicksal zu fügen und die Rendezvous-Königin zu verhaften. Denn er konnte es sich mit dem Chef der örtlichen Mountie-Division nicht verderben.
    Warum holt mich nicht der Eisbär? dachte er resigniert, schloss die Augen und seufzte. Das Einzige, was ihn hier hielt, war die Aussicht auf eine baldige Beförderung. Also hieß es, bei seinem hiesigen Vorgesetzten einen guten Eindruck zu machen.
    Vielleicht gelang es ihm, die Festival-Königin an der Tür zum Ballsaal abzuliefern und sich dann schnell aus dem Staub zu machen. Endlich arbeiten! Denn wenn die Ermittlungen in diesem Schneckentempo weitergingen, saß er in Yukon bis zum Sommer fest.
    Er trat auf den Bürgersteig und löste die Handschellen von seinem Gürtel.

2. KAPITEL
    Der schicke Mountie kam geradewegs in ihre Richtung. Melinas Puls beschleunigte sich, als sie sah, wie er mit langen Schritten über die Straße ging. Er hatte die Handschellen von seinem Gürtel gelöst. Mit seinem Blick maß er die Leute, die auf dem Bürgersteig standen.
    Klar, dachte Melina. Natürlich kommt er hierher. Er wird Elaine verhaften und mit ihr auf die Party gehen. Sie empfand so etwas wie Eifersucht. Wäre es nicht nett gewesen, auch mal im Zentrum der Aufmerksamkeit eines Mannes zu stehen? Eines Mountie zum Beispiel, mit solchen tollen grauen Augen?
    Ihre Blicke trafen sich. Melina stellte fest, dass er außer interessanten Augen noch mehr zu bieten hatte. Die Pelzmütze, die zu seiner Uniform gehörte, reichte bis auf seine dichten Augenbrauen. Feine Linien um seine Augen verliehen ihm Reife, und sein Mund lud zum Küssen ein.
    Melina trat einen Schritt zu Seite, um den Weg zu

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