Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
kam ihr so bekannt vor, dass sie sofort Jays Bewerbung aus dem Aktenschrank holte. Jay war die Kurzform für James, aber das war sein zweiter Vorname. Der erste Vorname lautete Conner.
Sie legte die Bewerbung zurück in den Schrank und dachte über ihre Entdeckung nach. Bis jetzt bedeutete das ja nur, dass Jay denselben Vornamen hatte wie der Freund ihres Vaters und dass beide geschäftlich mit Damenunterwäsche zu tun hatten.
Außer …
Tara verließ ihr Büro und ging zu Sadie Mae, die hinter der Rezeption Daten in den Computer eingab.
“Sadie Mae, hast du jemals von einem BH gehört, der Impeccabra heißt?”
Ihre Freundin, die fast dankbar für die Unterbrechung zu sein schien, sah vom Bildschirm hoch und straffte die Schultern, um ihre beträchtlichen weiblichen Rundungen in Szene zu setzen. “Was denkst du, was ich hier trage?”
“Einen Impeccabra?”
“Richtig. Das ist der beste BH, den es gibt. Schau nur.” Sie fuhr sich mit den Händen über die Brüste, und Tara hoffte, dass kein Mann zusah. Besonders nicht Jay. “Die ideale Passform.”
Tara war beeindruckt, ließ sich aber nichts anmerken. “Weißt du, wie der Hersteller heißt?”
Sadie Mae dachte nach. “Ich erinnere mich nicht, aber es steht wahrscheinlich auf dem Etikett.”
“Kannst du nachsehen?”
“Sicher. Ich werde es dir morgen sagen.”
“Ich meine jetzt, in meinem Büro?”
Sadie Mae bedachte sie mit einem vielsagenden Seitenblick, als sie ins Büro ging. “Gut, dass ich dich so sehr mag, T. P., das würde ich nicht für jeden tun.”
Solange ihre Freundin verschwunden war, versuchte sich Tara angestrengt daran zu erinnern, wie das Unternehmen geheißen hatte, das dem Freund ihres Vaters gehörte. Zumindest ein Teil des Namens schien ihr wieder einzufallen. Lace oder so ähnlich.
“Lace Foundation.” Sadie Mae kam aus dem Büro zurück.
Bingo. Das war es. Lace Foundation war nicht nur das Unternehmen des Freundes ihres Vaters, sondern auch Jays Familienunternehmen. Was bedeutete, dass hier etwas nicht stimmte. Warum sonst hatte Jay ihr verschwiegen, dass ihre Väter miteinander befreundet waren?
Sadie Mae stemmte die Hände in die Hüften. “Verrätst du mir jetzt, warum ich dir die Marke meines BHs nennen musste?”
Taras Unterlippe zitterte, als ihr bewusst wurde, dass Jay gestern Abend nicht aufrichtig zu ihr gewesen war und sie sich in ihm getäuscht hatte.
“Na, komm schon. Du kannst es mir sagen. Steht es in Zusammenhang mit deinem Techtelmechtel mit dem Werkzeugmann?”
“Jay und ich haben nichts miteinander”, leugnete Tara hitzig.
“Ja, ja. Bei euch beiden sprühen derart die Funken, dass ich überrascht bin, dass das Hotel noch nicht abgebrannt ist. Erzähl mir nicht, dass er zurzeit nicht der entscheidende Mann in deinem Leben ist.”
Tara wusste, dass es keinen Sinn hatte, Sadie Mae etwas vormachen zu wollen. “Er hat mich bezüglich der Verbindung zu meinem Vater angelogen, und ich weiß auch, warum.”
Ihre Freundin verzog schuldbewusst das Gesicht.
“Sadie Mae, gibt es etwas, das du mir nicht gesagt hast?”
“Ich bin sicher, es hat nichts zu bedeuten. Der Werkzeugmann ist so ein netter Kerl. Ich bin sicher, es muss einen Grund …”
“Spuck es aus.”
Ihre Freundin seufzte ergeben. “Ich habe mitgehört, wie er kürzlich per Handy eine Nachricht für jemanden hinterlassen hat, der Cliff heißt.”
Taras Herz zog sich zusammen. “Was genau hast du gehört?”, fragte sie scharf.
“Dass er ihn heute Abend um acht Uhr treffen will.”
“Sagte er, wo?”
Sadie Mae schüttelte den Kopf. “Am üblichen Ort.”
“Dann bleibt nur ein Weg.”
“Welcher?”
“Ihm zu folgen”, sagte Tara entschlossen.
“Oh nein. Wenn du glaubst, dass ich es dazu kommen lasse, dass du diesen Mann verfolgst, bist du verrückt.”
“Du kannst mich nicht aufhalten, Sadie Mae.”
“Wer hat irgendetwas von Aufhalten gesagt? Wenn ich noch einen Babysitter für Cargo finden kann, bin ich dabei.”
Tara presste sich an den Stamm einer großen Eiche und hoffte, dass die dunklen Sachen, die sie und Sadie Mae heute Abend extra angezogen hatten, dazu beitragen würden, dass Jay sie nicht sehen konnte. Obwohl er natürlich keinen Anlass zu dem Verdacht hatte, dass zwei Frauen ihn im Dunkeln verfolgten, um zu versuchen, ihn als Lügner zu entlarven. Und dass Jay log, stand jetzt zweifelsfrei fest, denn er hatte einen Zwischenstopp in einem teuren Wohnviertel von Alexandria eingelegt, bevor er zu
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