Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
Bild eines Babys herauf, das blaue Augen und einen dichten schwarzen Schopf hatte.
Oh, oh! Haley Jo beschloss, dass es wohl besser wäre, den Frauen Kaffee anzubieten. In ihrem Leben war kein Platz für Babys. Schon gar nicht für Miniaturausgaben von Sam Matthews. Solche Tagträume waren gefährlich, denn sie führten zu nichts.
Die Besuche hörten nicht auf. Die Leute strömten nur so herbei.
Sam hielt jedoch die ganze Zeit ein wachsames Auge auf Haley Jo und ertappte sie mehrmals dabei, wie sie sich mit einigen ihrer neuen Bekannten verabreden wollte, gab jedoch niemals seine Erlaubnis dazu.
Am Freitagmorgen erwachte Haley Jo ziemlich früh. Als sie ins Büro kam, war Chester noch auf seinem Posten. “Morgen, Haley Jo. Haben Sie gut geschlafen?”
Sie nickte.
“Der Chief ist noch nicht da. Scheint heute ‘n bisschen spät dran zu sein.”
Haley Jo ging zum Tresen und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein.
“Ich geh schnell rüber und hol mir ‘ne Zeitung.” Er lächelte verschwörerisch. “Und vielleicht ein paar Eierlikör-Donuts. Soll ich Ihnen was mitbringen?”
“Nein danke. Ich glaube, ich habe bei der vielen Herumsitzerei schon mindestens fünf Pfund zugenommen.”
Er schmunzelte. “Nicht dass man was sehen würde.”
“Sie sind so nett, Chester.”
“Was dagegen, das Telefon zu bewachen, solange ich weg bin?”
“Geht in Ordnung.”
Chester eilte hinaus und rannte über die Straße.
Haley Jo rührte Milchpulver in ihren Kaffee. Klar, sie würde das Telefon bewachen. Sie würde alles tun, wenn sie nur für immer hierbleiben könnte. Himmel, was war nur los mit ihr? Wie viel schlimmer könnte es wohl noch werden?
Geistesabwesend nippte sie an ihrem Kaffee und ließ den Blick umherwandern. Wie immer in letzter Zeit bekam sie dabei einen Kloß in der Kehle. Alles hier erinnerte an Sam Matthews, und sie würde wohl niemals wieder von der Sehnsucht nach ihm geheilt werden. Seit ihrer leidenschaftlichen Umarmung in seinem Badezimmer vor zwei Tagen schlug ihr Herz jedes Mal schneller, wenn sie wusste, dass er ihr begegnen würde.
Wieder nippte sie an ihrem Kaffee und starrte dabei auf die Klinke der Eingangstür.
Wie auf Verabredung öffnete sich die Tür und Sam kam herein. Er schaute sich kurz um und richtete den Blick dann auf sie, einen skeptischen Blick.
“Guten Morgen. Ist Chester nicht da?”
“Er ist kurz rübergegangen, um sich eine Zeitung zu holen. Er sagte, er sei gleich wieder da.”
Sam nickte und ging zur Kaffeemaschine. Haley Jo setzte ihre Tasse ab und wollte ihm eine Tasse einschenken.
“Danke, aber es gibt keinen Grund, mich zu bedienen.”
“Ich weiß, ich will mich nur einfach nützlich machen, solange ich hier bin.”
Er nickte gleichgültig und nahm Haley Jo die Tasse ab, sorgfältig darauf bedacht, ihre Fingerspitzen nicht zu berühren. Er sah aus, als wollte er noch etwas sagen, aber dann drehte er sich um und ging zu seinem Schreibtisch.
Haley Jo sah ihm nach und kämpfte mit sich, ob sie nicht etwas sagen sollte. Irgendetwas. Was jetzt allerdings wirklich fehl am Platz wäre, das wäre eine von ihren Geschwätzigkeitsattacken. Doch diese höflichen Gespräche im Wechsel mit angespanntem Schweigen wurden ihr immer unerträglicher.
Sam schien darüber völlig erhaben zu sein, denn er saß seelenruhig an seinem Tisch und nahm von dem Stapel Akten in seinem Eingangskorb die oberste herunter. Während er sie las, nippte er an seinem Kaffee.
Haley Jo nahm einen Stapel Aktenordner von Eleanors Tisch, setzte sich und versuchte es ihm gleichzutun. Wenn er es so haben wollte, was konnte sie dagegen tun?
Sie stellte die drei Aktenordner auf einem der Schreibtische ab und griff nach einem vierten. Doch die drei Ordner rutschten vom Tisch und ihr Inhalt ergoss sich über den Boden.
“Oh, verflixt noch mal!”
Sam blickte auf. “Brauchst du Hilfe?”
“Nein, es geht schon.” Sie bückte sich und sammelte die verstreuten Blätter ein. Sie würde wohl Stunden brauchen, bis sie alles wieder richtig einsortiert hätte … Sie richtete sich auf und ließ die Ordner mit einem lauten Knall auf den Schreibtisch fallen.
Sam blickte auf.
“Tut mir leid, aber eines steht fest: Ich werde hier langsam wahnsinnig. Ach, was sage ich, ich werde nicht wahnsinnig. Ich bin es schon!”
Sie ging zu seinem Schreibtisch und baute sich davor auf. “Um genau zu sein, ich bin absolut nicht mehr ich selbst. Nicht mehr zurechnungsfähig, total von der Rolle …”
“Du hast
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