Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
Wand. “Ich dachte, du hättest verstanden, was …”
“Oh, Sam!”, sagte sie lachend. “Ich habe nur Spaß gemacht.”
“Haley Jo …”, begann er warnend.
Aber sie winkte nur vergnügt und ließ ihn allein.
Alles in allem hatte sie ihm wohl für heute genug zugesetzt. Außerdem hatten sie noch den Abend vor sich. Sie hatte das Gefühl, als ob Sam keine Ahnung hätte, worauf er sich eingelassen hatte.
Am Abend brachte Sam Prudie zum Übernachten zu ihrer besten Freundin Shannon. Er sprach noch einmal mit Shannons Mutter, um sicherzustellen, dass sie sich einig waren hinsichtlich der Regeln, an die die Kinder sich halten sollten. Er wollte nicht wieder Toilettenpapier aus den benachbarten Vorgärten klauben müssen wie beim letzten Mal, als Prudie bei den Bradleys übernachten durfte.
Allerdings wusste Prudie, dass sie die Erlaubnis, außer Haus zu übernachten, sozusagen nur auf Bewährung bekommen hatte, und Sam ging davon aus, dass zumindest dieser Abend ohne größere Zwischenfälle verlaufen würde.
Als er mit dem Wagen rückwärts aus der Einfahrt der Bradleys fuhr, sah er Andys Wagen. Er rollte zu ihm hinüber und kam neben Andys Pick-up zum Stehen.
“Was bringt dich denn hierher?”
“Eleanor hat mir gesagt, dass ich dich hier finden würde. Ich dachte, ich komme vorbei und erzähl es dir lieber persönlich, anstatt anzurufen.”
“Was denn? Gute Neuigkeiten?”
Andy lächelte triumphierend. “Exzellente Neuigkeiten. Die Frau des Zahnarztes hat vor kaum einer Stunde gestanden. Zwei unserer Kollegen in New York City hatten sie in der Mangel. Durch die vergifteten Pralinen kamen wir ziemlich bald auf sie, und das hat sie wohl überzeugt, dass es keinen Sinn hat, weiter zu leugnen.”
“Das ging ja ziemlich schnell.”
Andy lachte. “Sie haben einen unserer besten Männer zum Verhör geschickt.”
“Hat sie erklärt, weshalb sie ihn erwürgt hat?”
“Tja, damit haben wir noch ein Problem. Lieutenant Connors aus New York sagt, Mrs Rocca bestreitet, jemals versucht zu haben, ihren Mann zu erwürgen. Und es sieht nicht so aus, als hätte sie gleichzeitig in dem Zimmer und auf Long Island in ihrem Ferienhaus sein können. Letzteres wurde von Zeugen bestätigt.”
“Du glaubst doch nicht, dass Haley Jo ihn erwürgt hat, oder?”
Andy zuckte mit den Achseln. “Von der Gerichtsmedizin wissen wir, dass der Mann erst gewürgt wurde, nachdem der Tod durch Vergiftung bereits eingetreten war. Vielleicht hat sich Haley Jo da zu etwas hinreißen lassen, als sie ihn halb nackt in ihrem Zimmer fand.”
Sam schüttelte energisch den Kopf. “Ganz sicher nicht, Andy. So kann es nicht gewesen sein.”
“Na, na, entspann dich. Ich spekuliere ja nur. Es ist ja nicht so, dass sie damit den Kerl umgebracht hätte. Er war schon tot. Vielleicht war sie einfach ein bisschen wütend.”
Sam knirschte mit den Zähnen. “Du verstehst nicht. Es ist absolut unmöglich, dass Haley Jo einen Schal aus ihrem Koffer geholt, ihn um den Hals des Kerls gewickelt und ihn damit gewürgt hat. Sie hat meine Dänische Dogge in Vanilleschaum gebadet und mein Büro nach Feng-Shui-Prinzipien umgestaltet. Solche Leute erwürgen ihre Mitmenschen nicht.”
“Tja, normalerweise würde ich dir zustimmen, Sam, aber ich bin wirklich mit meinem Latein am Ende. Wer sonst könnte es getan haben?”
“Es muss noch jemand in dem Raum gewesen sein.”
“Du meinst, ein flotter Dreier?”
“Jetzt versuch mal, normal zu denken”, sagte Sam. “Ich meine: jemand, der hereinkam, während Haley Jo unter der Dusche stand. Noch jemand, der Grund hatte, wütend auf Dr. Rocca zu sein.”
“Na, das könnte halb Manhattan sein, nach allem, was wir in Erfahrung gebracht haben. Der Kerl war Abschaum, und zwar in Großbuchstaben.”
“Dann müssen wir eben weiter suchen.” Sam blickte Andy an. “Gibt es etwas Neues über den Kerl, den Haley Jo auf dem Flur gesehen hat, als sie zu ihrem Zimmer ging?”
“Nichts.”
Sam legte den ersten Gang ein. “Mach weiter. Ich glaube, hinter der Sache steckt mehr, als wir uns im Moment vorstellen können.”
“Ich glaube, du möchtest Haley Jo für immer in Schutzhaft behalten”, sagte Andy.
Sam sah seinen Freund entrüstet an. “Was genau soll das heißen?”
“Nur das, was ich sagte. Ich glaube, du würdest Haley Jo am liebsten für immer in deiner Zelle verstecken. Dann müsstest du einerseits nicht zugeben, wie sehr du sie magst, und andererseits brauchtest du dich nicht von ihr
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