Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
dabei gegen ein undichtes Rohr. Er bekam einen Schwall Wasser ab und wich zurück.
“Es sieht ganz schön schlimm aus”, sagte Tara, als ihm das Wasser über das Gesicht lief.
“Ich versuch’s noch mal.” Er stützte sich mit einer Hand am Boden ab und steckte erneut seinen Kopf unter das Becken.
Als er merkte, dass seine Hand abrutschte, was es zu spät. Er fiel auf den nassen Boden und setzte so eine Kettenreaktion in Gang. Er hörte, wie eine Etage weiter unten im Bad der Putz von der Decke fiel.
Er hörte auch den Schrei eines erschrockenen Mannes.
Vorsichtig rappelte Jay sich wieder hoch und warf der entsetzten Tara einen hoffnungsvollen Blick zu. “Ich nehme nicht an, dass Sie Sadie Mae aufgetragen haben, dem Gast in Zimmer 211 zu sagen, nicht ins Bad zu gehen, solange wir hier nachsehen?”
Wortlos schüttelte sie den Kopf. Dann schossen beide aus dem Zimmer und durch das Hotel die Treppe hinunter, um herauszufinden, was dem kreischenden Gast in Zimmer 211 widerfahren war.
Irgendwie kam Jay die Zimmernummer bekannt vor, aber er wusste nicht, weshalb, bis sie im zweiten Stockwerk angekommen waren.
Derselbe jungenhafte Geschäftsmann, dem Jay noch gestern durch das Hotel gefolgt war, stand barfuß im Flur und hatte lediglich ein paar leuchtend blaue Boxershorts an.
“Das Badezimmer fällt in sich zusammen”, verkündete er höchst aufgeregt.
“Wir hatten oben ein kleines Problem mit der Installation, Robby”, sagte Tara beruhigend und legte dem Geschäftsmann eine Hand auf den Arm. “Der Putz an der Decke muss sich gelöst haben und heruntergefallen sein.”
Robbys Panik schien sich trotz ihrer Erklärung nicht zu legen. Deshalb ging auch Jay einen Schritt auf ihn zu und griff nach seinem anderen Arm.
Der Mann, der erst jetzt Jay bemerkte, riss entsetzt die Augen auf. “Sie!”, schrie er.
Robby machte einen Satz von ihnen weg und schüttelte sowohl Jays als auch Taras Hand ab. “Sie sind verrückt”, jammerte er mit hoher Stimme. “Aber auch mit dieser Tour werden Sie mich nicht dazu kriegen, Ja zu sagen.”
Du lieber Himmel! dachte Jay. Der Mann dachte immer noch, er solle dazu gebracht werden, sich an einem flotten Dreier zu beteiligen. Um ihn zu beruhigen, ging Jay auf ihn zu.
“Keinen Schritt näher. Drei sind einer zu viel”, rief Robby und verschwand mit einem lauten Knallen der Tür in seinem Zimmer.
Einen Moment lang sagten weder Tara noch Jay ein Wort. Jay wusste, dass ihm eine glaubhafte Erklärung einfallen musste, wenn seine Tarnung nicht auffliegen sollte. Leider kam ihm nur die Idee zu bluffen.
“Ich denke, dass ist noch mal gut gegangen”, sagte er, wischte sich das Wasser von der Stirn und lächelte Tara so gewinnend wie möglich an.
Eine Stunde später stand Jay vor den undichten neuen Wasserhähnen und versuchte herauszufinden, was er falsch gemacht hatte. Um ein weiteres Desaster zu vermeiden, hatte Tara die Zimmer 311 und 211 sperren lassen, bevor er die kleinen Reparaturen in Angriff nahm. Aber er war der Lösung des Problems in der letzten Viertelstunde keinen Schritt näher gekommen. Einen Wasserhahn zu ersetzen sollte doch eine einfache Sache sein.
Er war ja nicht nur Ingenieur, er war ein Mann. Er konnte doch einen tropfenden Wasserhahn austauschen. In Gedanken ging er noch einmal die einzelnen Schritte der Installationsarbeiten durch und schaute sich den Verlauf der Rohre bis unter den Schrank an.
“Jay.”
Die Stimme erschreckte ihn so sehr, dass er mit dem Kopf gegen den Unterbauschrank stieß.
“Oh, du meine Güte, ist alles in Ordnung?”
Er zog den Kopf ein, um sich nicht noch einmal zu stoßen, und sah dann hoch. Sadie Mae schaute zu ihm hinunter. Ihr T-Shirt war so eng, dass ganz offensichtlich war, dass sie im Gegensatz zu Tara einen extrem gut sitzenden BH trug. Jay war zwar neugierig, um welchen Hersteller es sich bei dem BH handelte. Aber er war nicht besonders daran interessiert, was bei Sadie Mae darunter zum Vorschein kommen würde. Nicht so, wie es ihn interessierte, Taras nackte Brüste zu sehen.
Er runzelte die Stirn. “Mir geht es gut”, sagte er und vermied es, sich die schmerzende Stelle zu reiben. “Sie haben mich überrascht, das ist alles.”
“Die Tür stand offen. Ich bin hereingekommen, um zu fragen, ob Sie Hilfe brauchen.”
“Hilfe? Warum sollte ich Hilfe brauchen?” Er versuchte Sadie Mae anzulächeln, aber es gelang ihm nicht ganz.
Sie sah ihn nachdenklich an. “Sie können nicht herausfinden, warum
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