Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
anrufen.”
“Das brauchst du nicht. Wenn ich meine Tabletten nehme, wird der Ausschlag in ein paar Stunden verschwunden sein.
“Bist du sicher, dass du sonst nichts brauchst?”
Was er brauchte, war Tara. Aber er sah wahrscheinlich furchtbar aus, und plötzlich begann sein Körper so zu jucken, dass er am liebsten in einer Wanne mit Beruhigungslotion versunken wäre.
Nichts verdarb einem die Stimmung so nachhaltig wie Nesselfieber.
7. KAPITEL
Als Jay am nächsten Tag im “Excursion Inn” ankam, hatte sich nicht nur sein Nesselfieber wieder gelegt. Auch seine Schuldgefühle gegenüber Cliff wegen des vergangenen Abends waren verschwunden.
Nachdem Tara gestern darauf bestanden hatte, sofort in der Apotheke Antihistaminika zu besorgen, war er gegangen, konnte sich aber nicht entscheiden, was ihm stärker zu schaffen machte: die juckenden Quaddeln oder sein Verlangen nach Tara.
Die folgenden Stunden hatte er damit verbracht, zu versuchen, sich nicht zu kratzen und sich nicht unentwegt selbst zu beschimpfen, weil er Cliff Pattersons Vertrauen missbraucht hatte.
Zur gleichen Zeit, als der Ausschlag langsam verschwand, fiel ihm auch eine Lösung seines Problems ein.
Er hatte Cliff versprochen, potenzielle Heiratskandidaten von Tara fernzuhalten, aber er selbst gehörte ja gar nicht in diese Kategorie. Er hatte nicht vor, sich eine Braut zu suchen und zu heiraten. Auf jeden Fall nicht in den nächsten Jahren.
Es war also ungefährlich, Tara besser kennenzulernen und der starken körperlichen Anziehung zwischen ihnen weiter auf den Grund zu gehen. Es war egal, welche Pläne sie hatte. Es reichte doch, wenn er nicht vor dem Altar landen wollte. Und wenn er etwas mit Tara anfing, würde er sicherstellen, dass sie in der Zeit ebenfalls nicht mit einem anderen Mann vor dem Altar landen würde. Die Masche, Taras Bewunderer aus dem Rennen zu werfen, indem er sie als seine Freundin ausgab, war erfolgreich gewesen. Wenn es stimmen würde, dass sie etwas miteinander hätten, würde der Trick bestimmt noch viel besser funktionieren.
Es war ein narrensicherer Weg, die Verpflichtung zu erfüllen, die seine Familie gegenüber Cliff verspürte. Die Methode mochte zwar etwas unkonventionell, aber das Resultat würde dasselbe sein. Und Jay nahm an, dass in Cliff Pattersons Welt einzig Ergebnisse zählten.
Da es Freitagmorgen war, war auch das Timing perfekt. Am Wochenende würde ihn Lace Foundation etwas Zeit kosten, aber den größten Teil wollte er dazu nutzen, Tara besser kennenzulernen.
Sadie Mae, die am Empfangstresen stand, hielt mit einer Hand den Telefonhörer ans Ohr und in der anderen eine Tasse Kaffee. Anscheinend freute sie sich über das, was sie hörte, denn sie strahlte und machte einen kleinen Freudensprung, der leider dazu führte, dass der Kaffee über die Tasse schwappte und teilweise auf der Computertastatur landete.
Jay machte eine Kehrtwendung in Richtung Herrentoilette, um eine Papierrolle zu holen, die er ihr reichte, als sie aufgelegt hatte.
“Sie sind ein Schatz.” Sie lächelte ihn dankbar an, während sie den Fleck wegwischte. “Normalerweise verschütte ich nichts …” Sie sah ihn verlegen an. “Okay, ich verschütte vieles, aber diesmal habe ich eine Entschuldigung. Mein Nachbar kommt her, um auf Cargo aufzupassen.”
“Cargo?”
Sie sah nur kurz von der Tastatur auf. “Ja. Er ist bei Tara im Büro. Tun Sie mir den Gefallen und sagen Sie ihr, dass mein Nachbar in einer halben Stunde hier sein wird?”
“Sicher”, sagte er, weil es ihm sehr gelegen kam, zu Tara ins Büro zu gehen. Vielleicht konnte er sich für das Abendessen gestern mit einer Gegeneinladung erkenntlich zeigen. Zu einem vollkommen erdnussfreien Abendessen natürlich.
Die Bürotür war nur angelehnt, also ging Jay hinein und wollte sich gerade bemerkbar machen, als er einen anderen männlichen Besucher mit einer wilden roten Mähne sah, der seine Arme um Taras Hals geschlungen hatte und sie auf die Wange küsste.
Ausgehend von seiner Größe und in Anbetracht dessen, dass er bei Tara auf dem Schoß saß, schätzte Jay den Besucher auf etwa zwei Jahre.
“Das war aber ein süßer Kuss, Cargo”, sagte Tara, während sie den Jungen ansah und ihm einige Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. Sie trug ihr Haar offen, genau so, wie Jay es mochte. “Deine Mommy kann glücklich sein, so einen lieben Jungen wie dich zu haben.”
Sie lächelte so wehmütig, dass Jay sicher war, dass sie davon träumte, Mutter zu
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