Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
werden. Es war nicht schwierig, sich vorzustellen, dass sie sein Kind ebenso liebevoll in den Armen halten würde. Aber das würde natürlich niemals passieren.
Als sie hochsah und bemerkte, dass er in der Tür stand, strahlte sie übers ganze Gesicht. Sein Pulsschlag verdoppelte sich, und er erwiderte ihr Lächeln. “Guten Morgen.”
Der kleine Junge in Taras Armen drehte sich um. “Wer ist das?”
“Das ist Jay, der Werkzeugmann.” Sie blickte den erstaunten Jay entschuldigend an. “Sadie Mae hat für jeden einen Spitznamen. Die Leute sollten Revanche üben und sie einfach S. M. nennen. Der kleine Junge hier ist übrigens Cargo. Wenn er größer ist, wird sich Sadie Mae hoffentlich noch einen anderen Namen für ihn einfallen lassen.”
Jay lachte. “Ich soll dir von Sadie Mae ausrichten, dass ihr Nachbar bald hier sein wird, um auf Cargo aufzupassen.”
“Oh, gut”, sagte Tara. “In der Kindertagesstätte gab es heute Morgen ein Problem, deshalb hat Sadie Mae ihren Jungen mit zur Arbeit gebracht. Zuerst hatte ich ihn in meiner Wohnung untergebracht.”
Jay senkte die Stimme. “Bei Alley?”
“Cargo wird es niemand erzählen, nicht wahr, mein Süßer?” Sie gab dem Jungen ein Küsschen.
Sadie Mae rauschte herein und durchquerte das Büro, um ihren Sohn zu holen. “Mrs Burnside will dir Tschüs sagen, mein Schatz.” Sie grinste Tara an. “Bedank dich bei Tara, dass sie auf dich aufgepasst hat.”
Der kleine Junge warf Tara im Hinausgehen eine Kusshand zu und sie tat das Gleiche.
“Du bist eine gute Chefin”, sagte Jay, als er mit Tara allein war.
Sie schnitt eine Grimasse, weil sie eine sehr, sehr schlechte Chefin war. Und wenn gestern nicht seine Erdnussallergie dazwischengekommen wäre, wäre sie eine noch schlechtere Vorgesetzte gewesen. “Ich glaube kaum, dass es ein besonderes Verdienst ist, wenn ich erlaube, dass Sadie Mae Cargo im Notfall mit zur Arbeit bringen kann.”
“Das meine ich damit nicht. Ich bin jetzt seit fast einer Woche hier und sehe, wie du mit deinen Angestellten umgehst. Jeder mag und respektiert dich.”
Als er den Respekt erwähnte, den sie sich so hart erarbeitet hatte, wurde Tara von einer Welle Schuldgefühle erfasst. Wie sehr würden sie ihre Angestellten respektieren, wenn sie wüssten, dass die Chefin etwas mit dem Wartungsmonteur hatte? Auch wenn es etwas sehr Gutes war, was da im Gang war. Etwas, das all ihre Träume beherrschte und wohl mit dem Buchstaben “L” anfing …
“Hör zu, Jay …”
“Du hast heute Abend noch nichts vor, richtig?”, unterbrach er sie.
“Ja, aber …”
“Ich möchte dich gern zum Abendessen ausführen.” Er machte die Bürotür von innen zu und ging zielstrebig auf sie zu. Himmel, ist er toll! dachte sie. Wenn er im Arbeitshemd und den Jeans schon so fantastisch aussah, wie würde er dann erst in Ausgehklamotten aussehen? Oder wenn er gar nichts anhatte? “Ich kenne ein wunderbares Lokal in Olde Town Alexandria, das sehr zu empfehlen ist.”
Jay hatte sich auf eine Ecke des Schreibtischs gesetzt und schaute Tara auf diese unnachahmliche Weise an, die jede Frau schwach machen würde. Sag Nein, meldete sich lautstark ihr Gewissen, aber sie brachte das Wort nicht über die Lippen.
“Falls du dir Gedanken wegen der Nesselsucht machst, verspreche ich dir hiermit, keinesfalls ein Gericht mit Erdnüssen zu bestellen.”
“Das ist es nicht.” Sie presste die Lippen zusammen. Er sah sogar mit Quaddeln sexy aus. “Es ist …”
“Sag jetzt bloß nicht, dass das gestern Abend nie hätte geschehen dürfen.”
Sie warf ihm einen gequälten Blick zu, weil das nun wirklich das Letzte war, was sie sagen wollte. Sag es nicht, ermahnte sie sich still. Sag es nicht.
“Was gestern Abend passiert ist, hätte nie geschehen dürfen.” Sie zuckte zusammen, als ihr klar wurde, wie recht sie damit hatte. “Du arbeitest für mich, Jay. Sicher kannst du nachvollziehen, dass ich nichts mit einem Angestellten anfangen kann.”
“Aber ich bin nicht …” Er verstummte.
“Nicht was? Nicht der Typ, der Karriere machen will? Das weiß ich. Aber Tatsache ist, dass du in meinem Hotel arbeitest. Also bist du für mich tabu.”
“Und was wäre, wenn ich nicht hier arbeiten würde?”, fragte Jay in so zärtlichem Ton, dass sie das Gefühl hatte, von ihm berührt zu werden.
“Die Frage ist illusorisch, denn du arbeitest hier”, erwiderte sie ebenso sanft. “Ich weiß, wie dringend du den Job brauchst. Sosehr ich es auch
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