Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
Meine Telefonnummer ist 555-6740.”
Danach hatte sie aufgelegt. Sam stand stumm neben dem Telefon und hörte das Tuten, bis er endlich ebenfalls einhängte. Er war sich klar darüber, wie viel Mut es sie gekostet hatte, ihn anzurufen. Denn er wusste, wie sehr sie sich davor fürchtete, zurückgewiesen zu werden. Hatte sie ihren Plan Philomena gegenüber deshalb nicht erwähnt?
Obwohl er wusste, dass es ein Fehler war, entschied er sich, ihr Angebot anzunehmen. Er durfte sie nicht enttäuschen. Denn sie hatte bereits einmal seinetwegen geweint. Das durfte er nicht noch einmal zulassen. Im Übrigen war er ehrlich genug, sich einzugestehen, dass er sie wiedersehen wollte. Und zwar als Sam Kane. Weil er sich danach sehnte, sie noch einmal zu küssen. Egal, welches Risiko er dabei einging.
Sam nahm den Telefonhörer in die Hand.
11. KAPITEL
Lauren und Sam jubelten dem Footballteam zu. Die Pittsburgh Steelers hatten in den letzen Spielminuten noch Punkte geholt und in einem aufregenden Finale gewonnen. Lauren fröstelte, weil ein kalter Nordwind aufkam.
“Ist dir kalt?”, fragte er, während sie dem Ausgang zustrebten.
“Ein bisschen.”
Er öffnete den Reißverschluss seiner Jacke, zog sie aus, legte sie Lauren um die Schultern und hüllte sie in seine Wärme ein. “Besser?”
“Wesentlich”, murmelte sie und lächelte ihn an. Der Tag war von Beginn an zauberhaft gewesen. Sie spürte die gute Stimmung zwischen ihnen bereits, als er sie zu Hause abgeholt hatte. Sie erzählten sich gegenseitig witzige Geschichten über Footballspiele, die sie früher besucht hatten. Irgendwann fanden sie heraus, dass sie eine Vorliebe für polnische Hunde und Bier gemeinsam hatten. Lauren konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal das Zusammensein mit einem Mann so genossen hatte.
Abgesehen davon, dass sie ihn umwerfend attraktiv fand.
Sie wünschte bloß, ihm ginge es mit ihr ähnlich. Sam war die ganze Zeit der perfekte Gentleman gewesen. Viel zu perfekt für ihren Geschmack. Er hatte weder ihre Hand gehalten noch den Arm um ihre Schultern gelegt. Auch hatte er nicht ein einziges Mal versucht, sie zu küssen. Selbst als sie eine Bemerkung über einen texanischen Brauch fallen ließ, bei jedem Tor der eigenen Mannschaft einen Kuss zu tauschen, ging er nicht darauf ein. Die Steelers hatten dreißig Punkte gemacht, aber Lauren hatte nicht einen einzigen Kuss abbekommen.
“Du frierst bestimmt”, bemerkte sie, als sie zum Parkplatz kamen. “Hier, nimm deine Jacke wieder.”
Er schüttelte den Kopf. “Glaub mir, im Moment ist mir alles andere als kalt.”
Sie errötete automatisch wegen der Zweideutigkeit dieser Bemerkung und hoffte, sie wäre ein gutes Zeichen. Vielleicht war Sam in der Öffentlichkeit einfach zurückhaltend. Sie aßen Hamburger und Pommes frites in einem Sportlokal in der Nähe, spielten Poolbillard und Dart. Lauren war überrascht, wie wohl sie sich in Sams Nähe fühlte. Es war, als wären sie schon seit Ewigkeiten befreundet.
Gegen Mitternacht brachte er sie nach Hause zurück. Lauren war voll erwartungsvoller Spannung, fast wie ein Teenager beim ersten Date. Sie fragte sich, ob sie wenigstens einen Gutenachtkuss bekommen würde.
Doch obwohl Sam sie zur Haustür brachte, blieb er auf Distanz. “Das war ein schöner Tag, Lauren.”
“Für mich auch.”
“Vielleicht wiederholen wir das mal.”
Diesen Satz hatte sie schon öfter gehört. Weshalb verabredete er sich mit ihr, wenn er doch gar kein echtes Interesse an ihr hatte? Na ja, sie hatte ihm ein kostenloses Ticket fürs Footballspiel offeriert. Das lehnte man wohl kaum ab. Sie lächelte höflich. “Das wäre nett.”
“Wie wär’s mit morgen?”
Lauren sah überrascht auf. “Morgen?”
Sam trat einen Schritt auf sie zu. “Ich meinte, was ich sagte. Ich möchte dich wirklich gern wiedersehen. Bald. Können wir uns morgen zum Mittagessen treffen?”
“Ich habe den ganzen Tag Unterricht.”
“Na gut. Dann morgen Abend? Wann endet der Unterricht?”
“Um fünf Uhr. Zu Hause bin ich dann vermutlich um halb sechs.”
Er grinste. “Ich hole dich um fünf nach halb sechs ab.”
“Gut”, sagte sie und fühlte sich etwas verwirrt. Sie verabschiedete sich und betrat ihre Wohnung in der Hoffnung, Philomena wäre noch wach und würde ihr helfen zu kapieren, was mit ihrem Cousin eigentlich los war. Doch die Tür zu Philomenas Schlafzimmer war geschlossen. Wahrscheinlich schlief sie bereits.
Morgen wäre immer noch genug
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