TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
Reaktion auf ihren ersten Kuss in den Sinn kam, entschied er, dass ein Kuss hier auf einem öffentlichen Parkplatz ein größeres Risiko bedeutete, als er einzugehen bereit war.
„Wir sollten uns ein Hotelzimmer suchen“, schlug er vor. „Dann rufe ich beim Automobilclub an.“
„Ein Hotelzimmer? Ich dachte, du wolltest gleich nach der Eheschließung nach Phoenix zurückfahren?“
„Ja, aber ohne neuen Anlasser können wir nirgendwohin fahren. Es ist Sonntag, und vor morgen früh werden wir das Auto nicht reparieren lassen können. Also sitzen wir erst mal fest.“
„Oh.“ Der Gedanke, die Nacht mit Mitch in einem Hotelzimmer zu verbringen, war ebenso erschreckend wie erregend. „Das wird aber noch mehr Geld kosten.“
„Mach dir darüber keine Sorgen.“
Hand in Hand gingen sie zum Wagen zurück. Sasha nahm einen ihrer Koffer, die sie schon für ihren Einzug bei Mitch gepackt hatte, und sie steuerten auf das nächste Hotel zu.
„Was heißt das: Sie sind ausgebucht?“, fragte Mitch ungläubig.
„Es heißt genau das.“ Der Mann hinter der Rezeption zuckte mit den Schultern. „Alle Zimmer sind belegt. Und Sie werden auch woanders nicht viel Glück haben, weil wir dieses Wochenende in Laughlin eine Tagung der Freimaurer haben. Und einen Meisterschafts-Boxkampf.“
„Keine Sorge“, meinte Mitch, während sie wieder hinaus in die gleißende Sonne traten. „Irgendwo muss es doch noch ein Zimmer geben.“
Eine halbe Stunde später, nachdem sie fast alle Hotels in der Innenstadt abgeklappert hatten, hatte ihn sein Optimismus fast verlassen. „Ich gebe Ihnen alles, was Sie wollen, wenn Sie nur ein Zimmer für uns haben“, verkündete er an der nächsten Rezeption. „Mein Geld, meine Kreditkarten, meinen erstgeborenen Sohn. Sagen Sie’s nur, und es gehört Ihnen.“
Die hübsche Blonde an der Theke sah Mitch belustigt an. „Sie haben Glück. Wir haben gerade eine Stornierung erhalten.“
„Gott segne Sie.“ Wenn die Theke nicht im Weg gewesen wäre, hätte Mitch sie bestimmt geküsst.
„Ein Pärchen aus Wichita hat vor sechs Wochen die Honeymoon-Suite gebucht“, verriet sie ihnen. „Dann konnten sie sich offensichtlich nicht auf den Hochzeitssong einigen, den Elvis bei der Trauung spielen sollte, also stürmte die Braut aus der Kapelle und nahm das nächste Taxi zum Flughafen. Der Bräutigam hat gerade angerufen.“
Mitch warf Sasha einen bedeutungsvollen Blick zu. „Sie hätten den ‚Hawaiian Wedding Song‘ nehmen sollen.“
„O ja, der hat bei meinem Mann und mir auch funktioniert, als Elvis uns letztes Jahr verheiratete. Aber dieser Bräutigam beharrte offenbar auf dem ‚Jailhouse Rock‘, was die Braut als Anspielung auf seine Einstellung zur Ehe interpretierte und beleidigt davonrauschte.“ Sie tippte eifrig etwas in ihren Computer.„Die Suite ist fertig. Wollen Sie mit Kreditkarte bezahlen?“
„Warum nicht?“
Fünf Minuten später waren sie allein in einer riesigen Suite, die von einem verrückt gewordenen Cupido entworfen schien und Mitch mindestens zwei Wochen Gehalt kostete.
„Ach du meine Güte!“, entfuhr es Sasha, als sie das runde Bett entdeckte, das auf einer mit weinrotem Stoff überzogenen Plattform inmitten vier vergoldeter Säulen stand. Auf dem rosa Samtüberwurf lagen zahllose goldfarbene Kissen. „Ich hätte nie gedacht, dass es so große Wasserbetten gibt. Nicht einmal in Amerika.“ In St. Petersburg hatte sie Wohnungen gesehen, in der das Schlafzimmer einer gesamten Familie kaum so groß war wie dieses Bett.
Sasha blickte zur Decke. „Und was für ein komischer Platz für einen Spiegel.“
Sie stellte fest, dass sie schrecklich aussah. Ihr Haar war vom Wind zerzaust, das Make-up verschmiert und der Lippenstift verschwunden. Die Blutflecken auf ihrer weißen Bluse waren zu einem hässlichen Rostrot getrocknet. Na ja, zumindest musste sie keine Angst haben, dass Mitch sie in diesem Aufzug küssen würde.
„So komisch nun auch wieder nicht“, meinte Mitch und stellte ihren Koffer neben das Bett, „wenn man bedenkt, dass es die Flitterwochen-Suite ist.“
„Und was hat das damit … Oh!“ Sasha errötete, als sie endlich begriff.
„Oh“, machte er sie schmunzelnd nach und staunte erneut darüber, dass es noch Frauen gab, die rot werden konnten. Sie war so verdammt hübsch. Ihr Haar lag wie ein dunkler Vorhang um ihre Schultern, und selbst ohne Lippenstift waren ihre Lippen so rot, dass er sie am liebsten wieder geküsst hätte.
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