TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
„Wahrscheinlich ist es ganz gut, dass unsere Hochzeit nur eine Farce ist.“
Er schob das Bild beiseite, das vor seinem geistigen Auge erschien: Sasha nackt auf einem weinroten Satinlaken, das Haar auf dem Kissen ausgebreitet, die Arme geöffnet, um ihren Ehemann zu empfangen.
„Ja, wahrscheinlich ist es das“, stimmte sie zu und versuchte, den Kloß in ihrem Hals hinunterzuschlucken. Plötzlich stellte sie sich vor, wie Mitch nackt neben ihr auf dem Bett lag und ihren Körper mit Küssen bedeckte. Sie würde seinen muskulösen Rücken und seinen festen Po im Spiegel an der Decke bewundern …
Ihre Blicke trafen sich im Spiegel. Es herrschte gespannte Stille.
„Also …“ Mitch räusperte sich schließlich und sah zu der vergoldeten Kommode. Darauf stand ein silbernes Tablett mit einer Flasche Champagner und einer Schachtel Pralinen in Goldfolie mit roter Satinschleife.
„Ich rufe jetzt den Automobilclub an, damit morgen früh gleich jemand vorbeikommt“, verkündete er, obwohl er am liebsten die Flasche Champagner entkorkt, seine Braut mit Pralinen gefüttert und sie bis zum nächsten Morgen in diesem einladenden Bett geliebt hätte.
„Ja, gut“, flüsterte sie fast unhörbar.
„Wenn du willst, kannst du dich ein bisschen frisch machen. Dann überlegen wir uns, was wir essen. Wir könnten doch noch ausgehen, wenn du möchtest. Oder etwas beim Zimmerservice bestellen.“
„Bringen sie dann das Essen hierher?“
„Ja, du musst es nur sagen.“ Und einen Goldesel herbeizaubern, fügte er im Stillen hinzu. Aber er hatte mittlerweile schon so viel ausgegeben, dass es auf ein paar hundert Dollar extra auch nicht mehr ankam.
„Hm, klingt gut.“ Sasha konnte kaum der Versuchung widerstehen, mit dem Held ihrer Träume der letzten Wochen so nahe an diesem lusterweckenden Bett zu speisen.
„Aber vielleicht sollten wir doch lieber ausgehen?“, schlug sie dann vor. „Ich habe neben der Lobby einen Coffee-Shop gesehen.“
„Gute Idee.“ Mitch verspürte Erleichterung und Bedauern gleichzeitig. Erleichterung darüber, dass sie ihn aus diesem Liebesnest und von der Versuchung fortlockte. Und Bedauern, weil er sie nicht auf diesem herrlichen Bett lieben würden.
Sasha mochte wohl dem übergroßen Wasserbett widerstehen können – mit der herzförmigen Whirlpool-Badewanne war das allerdings etwas anderes. Sie war so tief und so groß, dass man direkt einen Zug darin schwimmen konnte.
„Mitch?“, rief sie durch die offene Badezimmertür. „Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich ein Bad nehme?“
„Nur zu“, antwortete er, während ihm eine Stimme vom Band versicherte, dass sein wichtiger Anruf in kürzester Zeit durchgestellt würde und man ihm für seine Geduld sehr dankbar sei. „Ich habe das Gefühl, dass ich hier noch eine Weile warten muss.“
Als sie die üppige Auswahl der bunten Bade-Essenzen in den Kristallflaschen entdeckte, dachte Sasha, dass die entflohene Braut es sich bestimmt anders überlegt hätte, wenn sie gewusst hätte, was ihr hier entging.
Eine halbe Stunde später fühlte sie sich herrlich erfrischt und entspannt. Gern hätte sie sich in diesem luxuriösen Hotel in ein passendes Outfit geworfen, aber das schönste, was sie außer dem Kostüm besaß, war ein kurzer Jeansrock und eine rote Baumwollbluse. Hoffentlich war es Mitch nicht zu peinlich!
Dann bürstete sie sich kräftig die Haare, um ihre widerspenstigen Locken zu zähmen. Doch es war wie immer vergeblich, und Sasha dachte voller Neid an die glatten blonden Haare der Frauen, mit denen Mitch normalerweise zusammen war.
Energisch rief sie sich ins Gedächtnis, dass sie keine von Mitchs Frauen war – und auch niemals sein würde –, und verließ das Schlafzimmer.
Mitch hatten inzwischen offensichtlich die Anstrengungen der vergangenen Nacht eingeholt. Er lag lang ausgestreckt und selig schlummernd auf dem Sofa. Sasha nutzte die Gelegenheit, ihn unbemerkt betrachten zu können. Sie bewunderte seine langen, dichten Wimpern, die leichte Stupsnase, die vollen, festen Lippen, das kantige Kinn.
Sein Brustkorb hob und senkte sich mit jedem Atemzug, und sie erinnerte sich daran, wie er sich angefühlt hatte, als sie ihn küsste – hart wie Marmor, aber viel wärmer und unendlich erregend. Sie betrachtete seine schmalen Hüften und die langen, kräftigen Beine.
Als sie den unbändigen Wunsch verspürte, sich neben ihn zu legen, wusste sie, dass es Zeit war zu gehen. Sofort. Sie hinterließ ihm eine Nachricht auf
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