TIFFANY SEXY Band 41: SEX IST NICHT GENUG! / TANGO DER LUST / WETTEN, ICH VERFÜHR DICH! / (German Edition)
die wie die meisten anderen von einer Karriere am Broadway geträumt hatte. Thea dagegen hatte immer nur unterrichten wollen. Ironie des Schicksals, dass es jetzt Robyn war, die ein Tanzstudio besaß. Thea dagegen tanzte nur noch Tango, wenn sie wieder einmal menschliche Berührung spüren wollte. In diesem Moment hatte sie den Eindruck, endlich dort angekommen zu sein, wo sie immer hingewollt hatte. Wenn sie vor den Kursteilnehmern auf die Tanzfläche trat, hatte sie den Eindruck, endlich wieder zum Leben zu erwachen. Es fühlte sich gut an. Chuck und Carla, beide etwas pummelig, nahmen heute eine Privatstunde, weil sie bald heiraten und sich beim Hochzeitswalzer nicht blamieren wollten. Beide waren keine Tanzgenies, doch sie gaben sich große Mühe. Thea musste lächeln. „Okay, ich zähle laut mit, ja?“ Chuck nickte im Takt und setzte zum ersten Mal im richtigen Moment ein. Die beiden tanzten auch noch weiter, als Thea mitten auf der Tanzfläche wie erstarrt stehen blieb, weil sie im großen Spiegel einen Mann entdeckte, von dem sie gedacht hatte, sie würde ihn niemals wiedersehen. Brady stand mit verschränkten Armen vor dem weißen Tresen am Rand der Tanzfläche. Mit seinem zerzausten blonden Haar und dem jungenhaften Lächeln brachte er ihren Pulsschlag auf Hochtouren. Ohne jede Vorwarnung kehrten die Erinnerungen zurück. Sie glaubte seine Rückenmuskeln unter den Fingern zu spüren, während er … Thea wandte den Kopf ab. Nein, sie wollte nicht daran zurückdenken. Ich bin ohne ein Wort verschwunden, sagte sie sich. Ich will ihn nicht sehen. Ich will nicht über meine Gefühle nachdenken müssen. „Okay“, sagte sie und wandte sich Chuck und Carla zu. „Wir machen mit der Linksdrehung weiter.“ Sie begann Chuck seine Schritte zu erklären, und dann kam Carla an die Reihe. Brady blieb. Jeder andere Mann hätte sicher gelangweilt gewirkt oder wäre gegangen, aber Brady wartete und sah zu. Thea spürte seine Blicke im Nacken, während sie Carla führte. Noch einmal und noch einmal, und dann spürte sie, dass Carlas Bewegungen geschmeidiger wurden. Ja, jetzt hatte sie den Bogen raus. „Ich hab’s! Ich hab’s!“ Carla strahlte vor Glück. „Einmal noch“, schlug Thea vor, damit Carla etwas Routine bekam. Drei Schritte, Drehung, Kreuzschritt. Drehung. Thea blickte Brady direkt an. Er hob die Augenbrauen und fächelte sich Luft zu, als müsse er sich abkühlen. Thea unterdrückte ein Lächeln und räusperte sich. „Okay, ihr zwei. Seid ihr bereit, es zusammen zu versuchen?“ Chuck nickte tapfer. „Von mir aus gern.“ Anfangs sah es noch etwas holprig aus, doch die beiden kämpften sich immer besser durch die Drehungen bis zum Ende des Songs. „Gut gemacht“, stellte sie lächelnd fest. „Noch ein paar Wochen, und eure Gäste werden vor Staunen den Mund nicht mehr zubekommen.“ Lachend gingen Chuck und Carla in Richtung Ausgang. Thea zögerte, doch früher oder später musste sie sich ohnehin mit Brady auseinandersetzen, also konnte sie es auch gleich tun. Als sie auf ihn zukam, musterte Brady sie genau. Sie wurde sich jedes Schritts bewusst. Zu ihren hochhackigen Tanzschuhen trug sie einen blau-violetten Wickelrock und ein schwarzes Stretchtop. Genau die richtige Arbeitskleidung für einen Tanzsaal, der trotz Klimaanlage nie ausreichend gekühlt wurde. Dass der Rock nicht mal bis zu den Knien reichte, wurde Thea erst jetzt bewusst. „Du bist eine ziemlich gute Lehrerin“, sagte Brady leise, als sie vor ihm stand. „Hat das Zugucken Spaß gemacht?“ Mit dem Tresen zwischen ihnen fühlte Thea sich sicher.
„Sehr. Besonders die heiße Tanznummer der beiden Frauen.“
Thea zog die Augenbrauen zusammen. „Was willst du hier?“
„Du warst auf einmal weg, da musste ich dich einfach suchen. Habe ich was Falsches gesagt?“ Sein Mundwinkel zuckte.
Thea umfasste den Rand des Tresens und verdrängte die Erinnerung, wie gut es sich angefühlt hatte, Bradys Mund zu küssen. „Nach dem Anruf hatte ich den Eindruck, du hättest viel zu tun, da wollte ich nicht im Weg sein.“ „Du hast vergessen, dich zu verabschieden.“ Thea zuckte mit den Schultern. „Eigentlich war doch alles gesagt.“ „Da bin ich anderer Ansicht.“ Sachte strich er ihr über den Handrücken. Als sie die Hand zurückzog, lächelte er. „Was ist mit dir los? Ich dachte, wir hätten eine schöne Nacht gehabt. Mir hat es jedenfalls sehr gefallen.“ Vertraulich beugte er den Kopf vor. „Und dir auch, es sei denn, du
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