TIFFANY SEXY Band 41: SEX IST NICHT GENUG! / TANGO DER LUST / WETTEN, ICH VERFÜHR DICH! / (German Edition)
Überraschung versetzte ihr das einen Stich. Was war los mit ihr? Sie sollte erleichtert sein. „Komm rein“, sagte er und trat zur Seite. Hm, es duftete gut. Nach Orangen, Knoblauch und noch etwas anderem. Was konnte das sein? Rosen. Auf dem Servierwagen stand eine Vase, umgeben von kleinen weißen Teelichtern. „Du hast sogar an Rosen gedacht?“ Sugar beugte sich über die Blumen. „Damit du dir einen Moment Zeit nimmst, um daran zu riechen.“ Gerald lächelte traurig. „Sag es mit Blumen, was?“ Sie wich seinem Blick aus und strich mit dem Finger über die Umrisse der Vase, die geformt war wie der Körper einer Frau. „Sie erinnert mich an dich“, sagte Gerald. Sugar wollte einen Scherz machen und sagen, dass ihre Taille viel dicker, die Hüften breiter seien, aber irgendwie war ihr nicht zum Lachen, und ihm anscheinend auch nicht. Auf dem Bett lagen zwei Geschenke, eines klein und selbst verpackt, das andere wesentlich größer und aufwändig in Goldfolie gehüllt und mit einem Aufkleber von der Geschenkboutique des Hotels versehen. Das Herz tat ihr weh. Wäre sie doch die Art von Frau, die Ja zu Gerald sagen und es wirklich ernst meinen könnte. „Gerald, wegen vorhin …“ „Lass es uns für heute einfach vergessen“, sagte er. „Wir müssen über vieles nachdenken und Entscheidungen treffen.“ „Hast du meine Unterlagen gelesen?“ Sie deutete auf das Kopfende des Bettes, wo der Schnellhefter lag. Gerald schüttelte den Kopf. „Im Moment feiern wir einfach nur unseren Geburtstag, okay?“ Er klang erschöpft. „Klar.“ Sugar reichte ihm sein Präsent. Es war ein GPS-Gerät mit Satellitenkarten von der ganzen Welt. Sie hatte Gerald mehrmals beobachtet, als er im Internet eine Website mit solchen Geräten studierte. Als er ihr das Geschenk aus der Hand nahm, streiften sich ihre Finger. Sofort zitterten Sugar wieder die Knie. Das war eigenartig. Während der Arbeit berührten sie sich immer wieder mal zufällig. Aber jetzt hatte eine leichte Berührung seiner Finger ihr fast den Atem genommen. Sie hatte also auch ihre Gefühle verdrängt, genau wie Gerald. Doch das schien jetzt nicht mehr möglich zu sein. Wie gut er duftete! Nach Rasierwasser, nach Seife und noch etwas – eben Gerald. Außerdem wirkte er irgendwie größer als sonst … breitschultriger … mehr präsent. Es war, als wäre sie bisher blind durch die Welt gegangen und würde erst jetzt all die liebenswerten Details an diesem Mann wahrnehmen – zum Beispiel seinen warmen Blick, die kleinen Lachfältchen um seinen Mund, die Art, wie sich sein dichtes Haar im Nacken zu kleinen Löckchen ringelte, und seine Haltung, die Gelassenheit und Selbstsicherheit ausdrückte. Wieder blickte Sugar zu den beiden Geschenken, die auf dem Bett lagen. Auf dem Bett. In seinem Zimmer. Und sie waren allein. Plötzlich fühlte sie sich ganz kraftlos. Sie ließ sich auf einen der Stühle an dem gedeckten Tisch sinken. Fast wäre dabei die Weinflasche umgefallen. Gerald hielt sie rasch fest und setzte sich Sugar gegenüber. „Und was gibt es Schönes zum Essen?“ Sie lächelte, entschlossen, dieses Mahl zu genießen. Gerald hob die silbernen Warmhalteglocken von der Vorspeise – goldbraun gebackenes Entenfleisch auf italienischer Pasta, dazu ein Salat, der sehr exotisch aussah. „Ente à l’Orange in der kohlenhydratarmen Version. Ich habe das extra mit dem Chefkoch besprochen. Dann gibt es noch Sojapolenta, auch kohlenhydratarm. Außerdem Palmherzensalat …“ „Palmherzen?“ „In deinem Kühlschrank habe ich ein Glas gesehen, also nahm ich an, es gehört zu deiner Diät.“ Sie peppte damit ihre Thunfischsandwiches auf. „Dir entgeht wirklich nichts.“ „Nicht, wenn es dich betrifft“, erwiderte er trocken, als ob es das Selbstverständlichste der Welt wäre. Gerald verwöhnte sie so. Ihr Herz schlug schneller. Aber das hatte nichts zu bedeuten. Sie hatten eben manchmal Anfälle von kurzfristiger Verliebtheit. Das würde bald vorbeigehen wie ein erotischer Traum, den man im Laufe des Tages vergaß. „Gerald, du hast dir so viel Mühe gemacht. Es tut mir leid, dass dieser Abend nicht so verläuft, wie …“ „Schon gut. Das Essen habe ich schon gestern mit dem Küchenchef besprochen, damit du kein schlechtes Gewissen bekommst wegen deiner Diät.“ Er war sich noch gar nicht bewusst gewesen, dass er sie liebte, und hatte sich trotzdem solche Mühe gemacht? „Den Wein habe ich mitgebracht.“ Sugar betrachtete das Etikett. Es war der
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