TIFFANY SEXY Band 41: SEX IST NICHT GENUG! / TANGO DER LUST / WETTEN, ICH VERFÜHR DICH! / (German Edition)
dich einsam. Du und ich, wir verbringen sehr viel Zeit zusammen. Wir sind enge Freunde. Außerdem feiern wir einen besonders wichtigen Geburtstag. Fünfunddreißig, das ist die Zeit, wo man wichtige Entscheidungen trifft. Ich selbst habe mir auch schon meine Gedanken gemacht. Allerdings …“ Sugar zögerte. „Allerdings in ganz anderer Hinsicht.“ Gerald runzelte die Stirn. „In welcher?“ „Im Hinblick auf das Hotel. Ich wollte beim Essen mit dir darüber sprechen, aber …“ „Nein, red weiter. Erzähl es mir jetzt.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Vielleicht später. Wenn wir wieder zu Hause sind.“ „Komm schon.“ Er wurde misstrauisch. „Was hast du dir ausgedacht, Sugar?“ Eines war jedenfalls sicher, sie brauchten unbedingt einen Themenwechsel. „Versprich mir, mich erst ausreden zu lassen, bevor du anfängst, dagegen zu argumentieren.“ „Jetzt sag schon.“ „Okay … du weißt ja, wie ausgebucht wir in der Hauptreisezeit sind?“ „Ja?“ „Da entgeht uns ganz schön viel Geld. Das Interesse an Hotels, die Paaren sexuelle Anregung bieten, nimmt zu. Das sieht man schon an dieser Veranstaltung hier. Denk nur an die vielen Artikel, die in letzter Zeit über uns geschrieben wurden. Dieses Konzept ist eine wahre Goldgrube. Aber wenn wir nicht zusehen, dass wir im Trend weiterhin ganz vorne liegen, dann werden andere uns überrennen.“ „Was schlägst du vor?“, fragte er. Der Analytiker in ihm ist zum Leben erwacht, dachte sie. Sehr gut. „Zuerst dachte ich, wir könnten einfach ein zweites Hotel eröffnen, aber dafür würden wir sehr viel Kapital einsetzen müssen, und wahrscheinlich hätten wir erst einmal eine viel zu dünne Personaldecke. Dann habe ich einen Artikel über Franchising in der Hotelbranche gelesen. Der Verfasser gehört einer Unternehmensberatung in San Diego an, also habe ich dort angerufen.“ „Franchising?“ Gerald sah sie erstaunt an. „Du willst aus „Spice It Up“ eine Hotelkette machen?“ „Das ist das Beste, was man tun kann. Gerade vorhin hatte ich dazu ein interessantes Gespräch. Außerdem würden wir sehr viel Geld damit verdienen, und …“ „Du hast mit einer Unternehmensberatung gesprochen? Ohne erst mit mir zu reden?“ Seine Entrüstung war immer noch besser als sein verletzter Blick von vorhin. „Das war nur ein vorbereitendes Gespräch. Ganz unverbindlich. Ich wollte dir davon erzählen, auch von den Daten, die ich schon gesammelt habe. Es ist alles hier drin.“ Sie deutete auf ihre Aktenmappe, die auf dem Tisch neben der Tür lag. Gerald schüttelte den Kopf. „In einer Hotelkette läuft alles nach Schema F. ‚Spice It Up‘ ist zu einzigartig, um es in so ein Schema zu zwängen.“ Sugar ließ sich nicht beirren. „Zunächst dachte ich das auch. Aber dann habe ich mehr darüber gelesen. Es gibt da ein Buch – ‚Franchising für Dummies‘, stell dir vor – das musst du dir unbedingt mal anschauen.“ „Was ist mit uns, Sugar?“ Gerald sah ihr tief in die Augen. Uns – das klang zu gut, um wahr zu sein. Am liebsten hätte sie sich einfach fallen lassen. Wieso waren ihr nie zuvor die dunkelbraunen Sprenkel in Geralds Augen aufgefallen? „Uns gibt es nur als Geschäftspartner, Gerald“, sagte sie. „Wir haben wohl die Kontrolle verloren. Wir sind schon lange befreundet, und es gibt eine gewisse Anziehung. Du bist einsam, ich auch, schätze ich. Und dann dieses Wasserbett … da kann so etwas schon mal passieren.“ Sie versuchte, belustigt zu klingen, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt, und sie brachte einfach kein Lächeln zustande. „Du willst also nicht einmal darüber nachdenken?“ Wieder sah er ihr in die Augen. „Du fühlst nichts …?“ „Es geht nicht.“ Sie wusste nicht genau, was sie fühlte, aber sie wollte Gerald auf keinen Fall etwas vormachen. Also schüttelte sie den Kopf. „Und selbst wenn … Nein, Gerald.“ „Oh.“ Er ließ ihre Hände los. „Und was jetzt?“, fragte er leise. Es klang sehr traurig. Sugar holte tief Luft. „Jetzt tun wir, was wir am besten können …“ Sie zögerte einen Moment. „Wir sind Geschäftspartner. Also werden wir jetzt über das Franchising diskutieren, bis wir zur Entscheidung gekommen sind, und dann …“ „Das kann ich nicht“, erwiderte Gerald. „Ich kann nicht einfach so tun, als wäre nichts gewesen.“ „Was meinst du damit?“ „Oder vielleicht will ich es auch nicht, jetzt wo mir alles klar geworden ist.“ „Was soll das heißen?“
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