TIFFANY SEXY Band 41: SEX IST NICHT GENUG! / TANGO DER LUST / WETTEN, ICH VERFÜHR DICH! / (German Edition)
nicht.“
„Das könnte ich nie vergessen.“ Gerald seufzte und verstärkte den Druck seiner Hand. „Vielleicht könnten wir ja, wenn wir so gute Partner und Freunde sind, auch noch mehr sein …“
„Das war nur dieses blöde Wasserbett!“, platzte Sugar heraus. Gerald schüttelte den Kopf. „Nein?“ „Ich glaube, diese Gefühle waren schon immer da. Jedenfalls bei mir.“ Er sah ihr in die Augen. „Ich habe sie nur verdrängt.“ Halt, stopp, das war die falsche Richtung! „Wir sind so verschieden, Gerald.“ Sugar liebte die Abwechslung, war unternehmungslustig, ging spät zu Bett. Er hingegen schätzte Beständigkeit und Ruhe, ging früh zu Bett und stand früh auf. Wahrscheinlich war er auch im Bett ziemlich berechenbar. „Das muss kein Problem sein …“, wandte er ein. Aha, er zögerte ein wenig. „Du weißt doch, ich habe es nicht so mit festen Beziehungen.“ Gerald war der Typ, der nur einmal im Leben heiratete, und zwar für immer. Eigentlich wunderte es sie, dass er noch immer ledig war. Sein Blick wich keine Sekunde von ihrem Gesicht. „Mit mir wäre das anders“, schien er sagen zu wollen. Aber Sugar wusste es besser. Sie hatte es ein paar Mal zugelassen, dass ein Mann ihre Beziehung zu ernst nahm. Das führte nur dazu, dass sie sich irgendwann eingesperrt und unterdrückt fühlte. Das Ende war immer schrecklich, und sie fühlte sich, als hätte sie dem betreffenden Mann etwas vorgemacht. Sie hatte sich geschworen, es nie wieder so weit kommen zu lassen. Offenbar war es für sie besser, einfach nur Sex zu haben. Viele Frauen waren so wie sie, aber sie weigerten sich, das einzusehen, heirateten und machten sich und ihre Männer nur unglücklich.
Sugar wollte das nicht. Schon gar nicht mit einem Mann, der ihr so viel bedeutete wie Gerald. „Wir betrachten Beziehungen unter ganz verschiedenen Blickwinkeln. Denk nur daran, wie unterschiedlich wir auf die Scheidung unserer Eltern reagiert haben.“ Gerald fand, dass seine Eltern sich viel zu schnell getrennt hatten, während Sugar sich nie über die Trennung ihrer Eltern beklagt hatte. Eine Beziehung war etwas Lebendiges, das sich ändern und auch auflösen konnte. Besonders bei solchen Menschen wie ihren Eltern. Es hatte keinen Sinn, sich selbst oder seinen Partner oder die Familie deswegen zu quälen.
„Das ist etwas anderes“, erwiderte Gerald. „Ich bin nicht wie du, Gerald.“ Leute wie Gerald wussten, wie man die Liebe am Leben erhielt. Und wenn es ein bisschen fad wurde, gab es Orte wie „Spice It Up“, um wieder ins richtige Gleis zu kommen. Sugar fand es wunderbar, mit ihrer Arbeit dazu beizutragen. Irgendwie machte das ihre eigene Schwäche ein bisschen wett. Und eigentlich war es ja gar keine Schwäche, oder? Aber von Zeit zu Zeit befiel sie ein Gefühl der Leere, und daran wurde sie gar nicht gerne erinnert. Geralds Blick drückte so viel Sehnsucht und Hoffnung aus, dass Sugar in Panik geriet. „Ich brauche viel Abwechslung. Ich brauche einfach immer wieder mal was Neues. Du willst Beständigkeit. Die Schuhe, die du trägst, stammen noch aus der Amtzeits von Bill Clinton.“ „Na, na, ich habe sie frisch besohlen lassen.“ Gerald betrachtete seine Schuhe, dann richtete er den Blick wieder auf Sugar. „Was ist falsch daran, wenn man Wert auf gute Qualität legt?“ „Nichts. Aber es hat nichts mit mir zu tun. Ich kaufe mir lieber mal etwas Neues, während du auf Tradition und alles, was klassisch ist, stehst.“ „So sind wir, Sugar. Kein Paar aus einem Hausfrauenmagazin. Lass uns mal so tun, als hätte ich nicht gesagt, was ich gesagt habe, sondern ‚Hey, Sugar, wie wär’s? Lass uns mal probieren, was geht.‘ Wäre das besser?“ Er lächelte sarkastisch. Sie liebte dieses Lächeln. „Nicht wirklich, nein.“ Er hatte es nun mal gesagt, und dass er sich so untypisch verhielt, war nur ein Beweis dafür, wie stark seine Gefühle waren. Ihn knallhart abzuweisen erschien ihr schrecklich, aber was sollte sie sonst tun? Ihr wurde ganz flau im Magen. „Lass dir doch erst mal Zeit“, sagte Gerald. Aber das hatte keinen Sinn, und es stand auch zu viel auf dem Spiel. Sie musste irgendwie aus diesem Dilemma herauskommen. Was würde Gerald an ihrer Stelle tun? Diese Frage stellte sie sich immer dann, wenn sie sich emotional überfordert fühlte. „Lass uns die Sache mal ganz rational angehen“, begann sie. „Warum passiert das ausgerechnet jetzt? Du hast dich gerade von Adrienne getrennt, nicht wahr? Also fühlst du
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