TIFFANY SEXY Band 59
Stimme war voller Zuneigung. „Sicher kenne ich Sean. Jeder kennt Sean. Marjorie ist vor einem Jahr ein paar Mal mit ihm ausgegangen, als die Bar Probleme hatte, aber er hat ihr gesagt, dass er ihrer nicht wert sei. Er meinte, sie verdiene einen Mann, der sie wie eine Prinzessin behandelte. Ist das nicht romantisch?“
Lucy seufzte hingerissen, während Cleos erster Impuls war, auf höchst unromantische Weise zu fluchen. Lucy würde es allerdings wohl kaum verstehen. „Wunderbar“, erwiderte sie beherrscht. „Was hatte die Bar damals für Probleme?“
„Ich erinnere mich nicht genau. Die ganze Sache war auf jeden Fall sehr seltsam. Marjorie hat es irgendwie für ihn geregelt.“
„Das kann ich mir vorstellen“, murmelte Cleo. Sie wollte nicht eifersüchtig klingen, doch sie klang eifersüchtig, was in ihrer Position als stellvertretende Bürgermeisterin lächerlich war. Sie war stolz darauf, wie weit sie es gebracht hatte, und es war demütigend, eifersüchtig auf eine Sekretärin in der Gesundheitsbehörde zu sein, weil die ein paar Dates mit Sean O’Sullivan gehabt hatte, der besagte Sekretärin höchstwahrscheinlich nur benutzt hatte, um zu bekommen, was er wollte – genauso wie er jetzt sie benutzte.
Diesmal konnte sie einen Fluch nicht unterdrücken.
„Was war das denn, Cleo?“
„Nichts. Ich muss jetzt Schluss machen, Lucy.“
„Ja, natürlich. Wir sollten mal wieder einen Kaffee trinken gehen.“
„Ich rufe dich an.“
Lucy lachte. „Das habe ich schon mal gehört. Melde dich, wenn ich dir helfen kann.“
„Danke, Lucy.“
Cleo legte auf. Was war sie nur für ein Dummkopf.
Eine Weile hatte sie sich der Illusion hingegeben, dass sexy, charmante und aufmerksame alleinstehende Männer wirklich existierten. Welch ein Unsinn. Sie hatte sich nur eingebildet, dass Sean O’Sullivan einer war, weil sie zu wenig Sex und zu wenig Schlaf hatte. Wie beschämend.
Vor langer Zeit hatte sie an aufmerksame, charmante Männer geglaubt. Vor langer Zeit war sie verletzt worden.
Das würde nicht noch einmal passieren.
Sean O’Sullivan war der Typ Mann, der Frauen für seine Ziele benutzte. Momentan war sie die Person, die ihm hilfreich sein konnte. Umso besser. So brauchte sie keine Gewissensbisse zu haben, dass sie ihn für das benutzen würde, was sie wollte.
Sex.
Sie hatte weder die Zeit noch die Energie für eine Beziehung, aber sie vermisste den Sex, sie brauchte den Sex, und vor allem verdiente sie den Sex.
Cleo nahm ihre Unterlagen für die Bürgerversammlung und machte sich auf zu dem Saal, in dem sie sich einmal in der Woche den Fragen von unzufriedenen Bewohnern der West Side stellte. Das war das beste Mittel, Sean aus ihrem Kopf zu bekommen.
Nur funktionierte das leider nicht, weil er direkt neben dem Eingang stand und sie anlächelte, als wäre sie die einzige Frau auf der Welt.
Dass ihr Herz in diesem Moment einen Satz machte, lag bestimmt nicht an ihm. Der plötzliche Anstieg ihrer Körpertemperatur? Musste am milden Herbstwetter liegen oder an den vielen Menschen im Raum.
Sie wollte nur Sex von ihm. Nichts anderes.
Sean hatte gewusst, dass Cleo in der Bürgerversammlung sein würde. Er informierte sich immer über seine Gegner. Die Tatsache, dass er es diesmal mit Cleo zu tun hatte, machte diese Versammlung nur umso interessanter.
Der Saal war bereits voll, als sie das Podium betrat, ohne dabei ein einziges Mal in seine Richtung zu schauen. Er suchte sich einen Platz an der Seite, verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete sie still. Er war klug genug, sich vorerst zurückzuhalten.
Cleo stellte sich vor, und sofort meldete sich jemand in der ersten Reihe. Es war eine der Frauen von der „West Side Ladies Botanical Preservation Group“, deren Anliegen er vertrat.
„Ist Cleo die Kurzform von Cleopatra? Ich liebe diesen Film. Elizabeth Taylor. Richard Burton als Mark Anton.“
Mark Anton. Mark .
Letzte Nacht hatte ihn die Vorstellung gequält, dass es einen anderen Mann in ihrem Leben geben könnte. Er hatte sich eingeredet, dass der Mark aus ihrem Traum sein Rivale war. Er hatte sich im Bett herumgewälzt und mit der Faust aufs Kissen geschlagen, weil er eifersüchtig war. Seine Brüder hätten sich amüsiert, denn er war noch nie eifersüchtig gewesen. Noch nie .
Plötzlich hellte sich Seans Stimmung auf, denn er bemerkte, dass Cleo rot geworden war. Sie vermied es aber weiterhin, ihn anzuschauen. Es störte ihn nicht. Seine Chancen standen gut.
„Bitte
Weitere Kostenlose Bücher