TIFFANY SEXY Band 59
verschmitzt. „Wir frühstücken bei mir. Eier, Speck und Sex. Du wirst pünktlich um zehn im Büro sein, zufrieden und satt.“
Es klang zu verlockend. „Ich komme“, versprach sie.
Er küsste sie auf den Mund. „Siehst du? War das nun so schwer?“
„Wir haben nur eine Affäre“, stellte sie klar, um Missverständnissen vorzubeugen. „Mehr nicht.“
Er schaute sie an und grinste. „Nein, wir haben unser erstes gemeinsames Frühstück.“
Am Montagnachmittag versuchte Cleo sich mit Arbeit abzulenken, um nicht ständig an Sean zu denken. Sie hatte einem Date zugestimmt. Seit beinahe vier Jahren hatte sie kein richtiges Date mehr gehabt, und sie hatte vergessen, wie es war. Dieses flaue Gefühl im Magen, dauernd diese Blicke zur Uhr oder in den Spiegel, um sich zu vergewissern, dass man ja keinen Pickel bekam.
Es war erbärmlich.
Auf dem Weg nach Hause traf sie Ron Mackey im Flur. Sie waren ein paar Jahre Kollegen in der Behörde für öffentlichen Wohnungsbau gewesen. Er war ein anständiger Kerl mit ernsten blauen Augen und breiten Schultern. Und es gab noch etwas, das ihn für sie interessant machte.
„Ron, du hast doch mal für Mc Fadden Burnett gearbeitet, nicht wahr?“
Überrascht schaute Ron sie an. „Ja. Ich habe dort ein Praktikum absolviert.“
„Kennst du Sean O’Sullivan?“
Er lachte. „Oh ja.“
„Was bedeutet das?“
Seine ernsten blauen Augen blickten besorgt. „Will er etwas von dir?“
Cleo zuckte nicht einmal mit der Wimper. „Nein. Es geht um eine Freundin von mir. Was ist er für ein Typ?“
„Er ist eigentlich in Ordnung, wirklich, man muss nur aufpassen, denn er ist jemand, der Menschen für seine Ziele benutzt. In der Kanzlei hat er einen guten Stand, weil er Gott und die Welt kennt und viele Prozesse gewinnt. Große Prozesse, die eine Menge Geld bringen. Er ist vom Schicksal begünstigt wie kaum jemand, den ich kenne – oder einfach nur aalglatt. Sag deiner Freundin, dass sie vorsichtig sein soll.“
Es war nicht das, was sie hören wollte, doch es war wohl das, was sie hören musste, um zur Vernunft zu kommen. Die Leute erzählten alle dasselbe. Sean spannte die Menschen geschickt für seine Interessen ein und brachte die Frauen reihenweise dazu, sich in ihn zu verlieben. Sie war ja selbst schon auf dem besten Weg dahin.
Sie zuckte mit den Schultern. „Das habe ich ihr auch schon gesagt, aber manchmal schaltet sie auf stur und hört nicht auf mich. Danke.“
Von Anfang an hatte sie das Gefühl gehabt, dass sie Sean O’Sullivan nicht in dieselbe Schublade einordnen konnte wie irgendeinen anderen Mann, mit dem sie geschlafen hatte. Ihr Gefühl täuschte sie nicht. Sean verstärkte ihren Frust, sorgte für noch mehr Stress und lenkte sie von den Dingen ab, die wichtig waren: ihre Mutter und ihr Job.
Ja, es war verlockend, sich auf ihn einzulassen, aber sie würde das Risiko nicht eingehen.
Am Abend blieb sie lange auf, schaute sich zusammen mit ihrer Mutter die Letterman-Show im Fernsehen an und machte ihr Tee und Kekse. Danach zog sie sich in ihr Schlafzimmer zurück, von wo aus sie den Anruf tätigte.
Sean nahm sofort ab, und Cleo kam ohne Einleitung auf den Punkt. Sie wollte es möglichst rasch hinter sich bringen.
„Ich werde mich nicht mit dir treffen. Ich kann das nicht.“
„Warum nicht?“
Warum nicht? Weil sie zu viel Zeit damit vertat, an ihn zu denken, weil er sie dazu verleitete, sich Dinge zu wünschen, die sie sich lieber nicht wünschen sollte, weil sie, wenn sie mit ihm zusammen war, ihre Fähigkeit, für ihre Mutter zu sorgen, anzuzweifeln begann. Jeder einzelne Grund allein war gut genug, alle zusammen genommen waren ein Desaster.
Sie hatte sich eine nette Ausrede zurechtgelegt, um sich und ihn von ihrem Entschluss zu überzeugen. „Ich bin nicht auf der Suche nach einer Beziehung, und falls ja, dann würde ich einen anderen Partner als dich wählen. Jemanden, der nichts von mir fordert, der nicht von mir verlangt, Dinge aufzugeben, die ich nicht aufgeben will.“
Er lachte. Nicht gerade die Reaktion, die sie erwartet hatte.
„Was hast du denn für Drogen genommen, Cleo? Du würdest dich mit so jemandem nur langweilen.“
Okay, er nahm ihr die sauber zurechtgezimmerte Ausrede nicht ab. Dann eben nicht. „Ich kann nicht, Sean.“
„Das kannst du mir nicht antun, Cleo. Du musst mir einen Grund nennen. Eine Erklärung, die einen Sinn ergibt.“
„Ich bin nicht in der Lage, das zu tun, was du von mir möchtest“, antwortete
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