TIFFANY SEXY Band 60: FIT FÜR DIE LIEBE / WÜNSCH DIR WAS! / HEISS WIE DIE SONNE IN TEXAS / (German Edition)
sich mit ihr im Holiday Inn am Highway 81 zu treffen. Ein bisschen Sex zur Entspannung war genau das, was sie brauchte, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen und ihre Nerven zu beruhigen. Schließlich würde es keinen guten Eindruck machen, wenn sie die Urlauber aus der Stadt mürrisch und schlecht gelaunt empfing.
Sie streckte den Rücken durch und rollte den Kopf hin und her, um ihre verspannten Nackenmuskeln zu lockern. Dabei drückte sie aus Versehen die Schenkel zusammen, sodass Bella einen Sprung zur Seite machte. Einen unerfahrenen Reiter hätte das aus dem Sattel geworfen, doch Jo Beth bekam die Situation ohne Probleme in den Griff. „Tut mir leid, Bella“, sagte sie und streichelte die Mähne des Pferdes.
Vielleicht würde sie mit dem Anruf bei Todd doch nicht bis nach der Hochzeit warten. Er war wirklich immer entgegenkommend und traf sich mit ihr, wann und wo sie wollte, sei es für einen Nachmittagsquickie oder eine ganze Nacht. Vielleicht sollte sie ihn lieber heute Nachmittag anrufen, sobald sie zurück auf der Ranch war. Sie könnte sich für heute Abend mit ihm verabreden.
Nur ging das dummerweise nicht, weil heute Abend Cassies Junggesellinnenabschied war. Als Brautjungfer musste Jo Beth dabei sein, auch wenn sie nicht besonders scharf darauf war. Allerdings war ihr die Party immer noch lieber als die Hochzeit. Zu der würden alle möglichen Leute aus der Gemeinde erscheinen, die nur darauf lauerten, dass Cassie auf dem Weg zum Altar in ihrem Seidenkleid und mit Rosenknospen im Haar stolperte.
Der Junggesellinnenabschied war wenigstens eine Privatparty. Albern natürlich, aber zumindest würden sie unter sich sein. Die Braut hatte sich eine altmodische Feier mit ihren Freundinnen gewünscht, bei der alle anschließend im Haus der Gastgeberin übernachteten. Auf der Einladung stand, dass Babydoll-Nachthemden erwünscht seien – nie im Leben, dachte Jo Beth – und man gemeinsam Oldies hören, Popcorn machen und Eis essen wolle. Außerdem würden sie sich gegenseitig maniküren und pediküren, damit alle mit dem gleichen Nagellack zur Hochzeit erschienen. Als besondere Überraschung für die Braut würde die Brautjungfer La Wanda Brewster, die seit Kurzem Unternehmerin in der Sexpielzeugbranche war – mit dem Spezialgebiet Hausbesuche –, einige der beliebtesten Produkte aus ihrem Angebot vorstellen.
Jo Beth schüttelte sich bei dem Gedanken und fragte sich, warum Hochzeiten ansonsten vernünftige Frauen in Verrückte verwandelten. Aber möglicherweise lag es auch nur an ihr. Vielleicht war sie verrückt, und alle anderen benahmen sich unter den gegebenen Umständen vollkommen normal. Die anderen Brautjungfern – alle fünf – waren über die Aussicht, bei der Hochzeit dabei zu sein, begeistert. Sie schienen den Einkaufsbummel in Dallas für die richtigen Brautjungfernkleider und die endlosen Diskussionen über die passenden Blumen, Kuchenrezepte und die Frage, ob eine Schokoladentorte der geeignete Kuchen für den Bräutigam sei, wirklich zu genießen.
Es war nicht so, dass Jo Beth sich nicht geehrt fühlte, eine der Brautjungfern sein zu dürfen – schließlich waren sie und Cassie seit dem Kindergarten beste Freundinnen –, aber wenn sie noch ein einziges Mal mit einem Haufen Frauen zusammensitzen und über tolle Topflappen mit einem eigens von der Braut ausgesuchten Hahn darauf plappern musste, würde sie schreiend davonlaufen.
„Zum Glück ist morgen alles vorbei“, sagte sie zu Bella, bevor sie das Pferd anhielt und abstieg. Ihre Cowboystiefel wirbelten kleine Staubwölkchen auf, und ihre Sporen klirrten.
Mit dem Zeigefinger schob sie ihren Hut in den Nacken und ließ den Blick über die weite Landschaft schweifen. Zufrieden seufzte sie. Sie war in die Wildnis geritten, jedenfalls so weit das möglich war, ohne das Land der Diamond-J-Ranch zu verlassen. In diesem entfernten Winkel der Ranch gab es nichts außer heißem texanischem Wind und Land, auf dem ein paar knorrige Eichen und das alte hölzerne Windrad standen, dessen Flügel rhythmisch über dem Wasserbecken knarrten.
Das Becken war aus glattem verwittertem Beton, etwa einen halben Meter tief und fast drei Meter im Durchmesser. Das Wasser darin war kühl und sauber. Später im Sommer, wenn das Vieh zum Grasen hierhergetrieben wurde, würde der Boden um das Becken schlammig und das Wasser trüb sein. Jetzt aber war er ein willkommener Ersatz, bis der neue Pool hinterm Haus mit Wasser gefüllt war und benutzt werden
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