Tiffany Sexy Band 79
essen.“
„Ich liebe Speck“, sagte Charlie unbeeindruckt. „Mit Speck schmeckt alles besser.“ In diesem Moment sprang ein Toast aus dem Toaster. Charlie bestrich ihn mit Butter und Honig und reichte ihn Eve. „Das hier ist frei von Chemikalien. Alles Natur und Vollkorn.“
Zögernd nahm sie einen Bissen. „So, so, du Speckliebhaber, da bin ich aber stolz auf dich. Und die Eier in dem Omelett? Sind die von freilaufenden Hühnern?“
„Ich weiß nicht. Ich konnte sie nicht fragen. Willst du wirklich so zickig sein und meine Bemühungen zunichtemachen?“
Eve seufzte. Manchmal musste man eben Kompromisse machen. „Tut mir leid, aber wenn ich koche, dann werde ich dafür sorgen, dass du gesund isst.“
„Heißt das, wenn ich koche, musst du ungesund essen?“ Charlie wedelte mit einem Stück Speck vor Eves Nase herum. „Na? Bringt dich das nicht in Versuchung?“
„Es braucht mehr als ein Stück Speck, um mich in Versuchung zu bringen“, gab sie zurück und biss noch einmal in den Toast.
Charlie hielt ihre Hand fest, biss ebenfalls in den Toast und lächelte breit. „Gestern Nacht, da hattest du wohl einen schwachen Moment?“
Eve spürte, dass sie rot wurde. „Das war etwas anderes. Was du anzubieten hattest, war … gesund … und natürlich, cholesterin- und kalorienarm und mit einem hohen Spaßfaktor. Wenn Speck das alles zu bieten hätte, würde ich vielleicht ein Stück mit ins Bett nehmen.“
„Ich bin nicht sicher, ob ich auf Fleisch verzichten könnte“, sagte Charlie und biss ein Stück Speck ab. „Ich bin ein Kerl. Wir brauchen nun mal viel Protein. Und erzähl mir bloß nicht, ich bekomme genug Protein aus Tofu und diesem Sprossenzeugs.“
„Du solltest wenigstens nur noch Fisch essen. Vielleicht noch Geflügel.“
Er wendete das Omelett, halbierte es und gab die Hälften auf zwei Teller. „Gefüllt mit Gemüse und Käse.“
„Wann hast du Kochen gelernt?“, fragte Eve und holte sich eine Gabel.
„Ich konnte schon immer kochen“, erklärte Charlie. „Meine Mom hat ganztags gearbeitet, als mein Vater tot war. Meine Geschwister und ich mussten uns um uns selbst kümmern. Lena hat geputzt, Ben hat sich um den Garten gekümmert, und ich habe gekocht. Soweit ich mich erinnere, war Essen damals unsere geringste Sorge.“
„Jetzt sind wir etwas reifer“, scherzte Eve. „Jetzt wissen wir, was im Leben wirklich wichtig ist.“ Sie nahm einen Bissen von dem Omelett. „Du hast mir nie viel von deiner Familie erzählt.“ Sie hatte auch nie danach gefragt. Vor lauter Sex hatte sie keine Zeit dafür gehabt. Sie hatte gedacht, die Zeit dafür würde schon noch kommen. „Wie alt warst du, als dein Vater starb?“
„Zehn“, sagte er. „Er war ein guter Mann. Er arbeitete wirklich hart, und wir haben ihn kaum zu Gesicht bekommen. Er war geschäftlich viel unterwegs.“
„Hast du deshalb nach immer größeren Abenteuern gesucht?“
„Was meinst du damit?“
„Warst du auf der Flucht vor deiner eigenen Sterblichkeit?“
„Ich weiß nicht“, erwiderte Charlie. Der Gedanke schien ihn zu verblüffen. „Vielleicht. Das hat übrigens schon einmal jemand zu mir gesagt.“
„Männer tun so was“, sagte Eve. „Deshalb betrügen sie auch ihre Frauen. Sie wollen sich jung und stark und männlich fühlen. Einen hohen Berg zu besteigen hat den gleichen Effekt. Mit der Zeit wird man süchtig nach dem Kick.“
„Ich muss dir sagen, letzte Nacht, das war auch ein toller Kick.“
Eve blickte auf. Ein Prickeln lief ihr über den Rücken, als sie daran dachte, was sie miteinander getan hatten. „Für mich auch. Es … ist schon eine Weile her, seit … Viel zu lange.“
„Für mich auch.“
„Zwei Jahre?“, fragte sie.
Er zögerte. „Nein, nicht ganz so lange.“
„Du warst also sicher, bei mir wieder landen zu können?“
„Nein. Bestimmt nicht.“
„Was hattest du vor, als du ins Restaurant gekommen bist?“
„Einen Drink bestellen und ein bisschen Konversation machen. Aber anscheinend können wir beide uns nie lange auf Konversation konzentrieren.“
„Dass wir zusammen im Bett gelandet sind, überrascht mich nicht“, sagte sie. „Wir konnten schon damals nie genug voneinander bekommen.“
„Ach nein? Für mich war deine Heirat mit Dave ein ganz eindeutiger Schlussstrich.“
„Ich habe Dave geheiratet, weil …“
„Matt“, verbesserte er sie.
„Ich weiß!“, rief sie ärgerlich. „Ich dachte, ich passe mich dir einfach an. Genau das habe ich
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