Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tiger Eye

Titel: Tiger Eye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
Vom Netzwerk:
flüsterte sie. Ihre Stimme klang belegt vor Verlangen.
    Ihre Finger tanzten über sein Glied, in einem willkürlichen Muster, unter dem sich Hari heftig aufbäumte und an sie presste. Dela lächelte so sehr, dass ihre Zähne weiß aufleuchteten; er fühlte, wie sie Zeigefinger und Daumen um die Wurzel seiner Erektion legte und mit diesem Ring aus Fingern nach oben und nach unten glitt, wobei sie ihre Hand einmal schnell, dann wieder quälend langsam bewegte. Mit der anderen Hand liebkoste sie die Haut hinter seinen Hoden, und Hari fühlte, wie er immer härter wurde, während sie ihn immer intensiver streichelte. Er sah Sterne und dachte, es wäre die Reflexion seiner eigenen glühenden Augen, nur nach innen geworfen. Seine Atemzüge klangen laut in seinen Ohren, laut und fast schmerzlich.
    Aber wenn das Schmerz war, dann würde er ihn mit Freuden ertragen, immer und jederzeit. Es kostete ihn erhebliche Mühe, seinen Mund an ihr Ohr zu legen. »Delilah«, stieß er keuchend hervor, noch während sie ihre magischen Liebkosungen fortsetzte. Mit den Fingernägeln kratzte sie leicht über seine Hoden, und ein beinah unmenschlicher Laut entrang sich seiner Kehle. »Delilah«, versuchte er es erneut. »Ich würde gern in dich eindringen, aber jetzt... ist nicht der richtige Moment... mit all diesen Menschen hier und... ich... oh... ich möchte, dass du begreifst. Es liegt nicht daran, dass ich dich nicht begehre!«
    »Ich weiß«, erwiderte sie schwer atmend und fuhr mit der Zunge in sein Ohr. »Ich empfinde es genauso. Betrachte es als einen Appetitanreger.«
    Dann tat sie noch etwas. Er wusste nicht, was es war, sondern bemerkte nur, dass er in einem Orgasmus explodierte, der so stark war, dass er sich aufbäumte, während seine Muskeln anschwollen, sich zusammenzogen und ihm vor Lust weiß vor den Augen wurde.
    Diesmal brach er in ihren Armen zusammen, und sie lagen eng umschlungen und fest aneinandergeschmiegt da und lachten gelegentlich, erfüllt von einem unerklärlichen Glücksgefühl.
    »Du hast mich für alle anderen Männer verdorben«, erklärte Dela, und Haris Herz schwoll bei ihren Worten an.
    »Gut«, sagte er mit fester Stimme. »Ich möchte dich auch nicht teilen.«
    »Ich dich auch nicht«, gab sie zurück.
    Hari lächelte liebevoll und zärtlich. »Diese Furcht brauchst du nicht zu haben, Delilah«, sagte er. »Selbst ohne den Fluch gehöre ich für immer dir.«

8
    Dela wurde durch gedämpfte Schreie geweckt. In ihrem Schlafzimmer war es dunkel, und Hari lag nackt neben ihr, an ihren Rücken geschmiegt. Er regte sich, glitt im nächsten Augenblick aus dem Bett und ging leise auf nackten Füßen zum Fenster.
    »Was siehst du?«, flüsterte Dela. Hari schüttelte den Kopf. Sie lauschte nach Geräuschen aus der Wohnung, hörte jedoch nichts mehr. Dann warf sie die Decke zurück, schlich zur Schlafzimmertür und öffnete sie einen Spalt. Die Lichter waren gelöscht.
    Sie pfiff leise, und einen Augenblick später antwortete ein ähnlicher Pfiff, so leise wie das Zwitschern eines Vogels. Hari tauchte neben ihrer Schulter auf und zog sie von der Tür weg. »Bleib hier«, befahl er. »Ich sehe nach den anderen.«
    »Handtuch!«, befahl sie. Haris Zähne blitzten, als er grinste. Rasch hob er das Handtuch vom Boden auf und wickelte es sich um die Hüfte. Der Mond schien noch in das Zimmer, und sie sah, wie Haris glänzende Muskeln unter der Haut seines Rückens spielten, während er lautlos im Schatten des Flures verschwand. Dela blieb an der Tür stehen und horchte.
    Was zum Teufel... Das hier ist auch mein Haus. Ich sollte da draußen bei den anderen sein!
    Wieder hörte sie einen Schrei, erschreckend nah. Sie schlüpfte aus dem Schlafzimmer und hielt sich dicht an der
    Wand. Die Stille in der Wohnung war irgendwie unnatürlich, eine Grabesstille, die von den Kampfgeräuschen vor dem Lagerhaus noch verstärkt wurde. Sie wünschte, sie wüsste, wer dort draußen war, und hätte gern mit ihnen geredet, ihnen ihr Herz ausgeschüttet.
    Würde jemand vernünftig mit dir sprechen können, wenn es dein Kind gewesen wäre?
    Nein. Dela würde vor Trauer sterben und dann aus Wut wiedergeboren werden. Sie würde fürchterliche, perverse Rache üben. Und keine Gnade walten lassen.
    Aber ihr Schuldgefühl war nicht stark genug, Selbstmord zu verüben oder auch nur zu verzweifeln. Es würde keinen Waffenstillstand geben, schon gar nicht, solange die andere Seite feindselig blieb. Wenn Dela heute Nacht kämpfen musste, dann

Weitere Kostenlose Bücher