Tiger Eye
ja, du hast es getan. Eine bemerkenswerte Tat, Delilah.«
»Aber es genügte nicht, dir zu helfen.« Die Worte erstickten sie beinahe. »All meine Versprechungen... ich habe sie alle gebrochen. Du hast so viel Schmerz erdulden müssen, seit du mich getroffen hast.«
Mit dem Finger fuhr Hari zärtlich über ihren Mund. »Nein. Ich würde das hier jeden Tag tun, wenn ich dich damit beschützen könnte. Es liegt Freude in diesem Leid, Delilah. So viel Freude, weil wir zusammen sind, weil du mein wahrer Freund bist. Es ist genauso, wie ich sagte: Ein wenig Schmerz ist wahrlich ein geringer Preis, bedenkt man die Alternative.«
»Ein wenig Schmerz?« Dela schluchzte und drückte ihr Gesicht an seine blutverschmierte Schulter. Hari hob ihren Kopf, damit er ihr in die Augen blicken konnte. Er küsste ihre Lippen, ihre Wangen. Er schmeckte ihre Tränen.
»Ich bin bei dir«, flüsterte er.
So viel lag in diesen vier schlichten Worten. So viel, wofür sie leben konnte und woraus sie Freude zu gewinnen vermochte. Dela versuchte, unter ihren Tränen zu lächeln, was zu ihrer eigenen Überraschung recht leicht fiel. Hari lachte und schob sie sanft von sich weg. Dann rollte er sich vom Bett, und die Kugeln flogen wie Perlen von einer gerissenen Kette auf den Boden.
»Ich gehöre in ein Schlachthaus, nicht in das Bett einer schönen Frau. Ich muss dringend baden.«
Dela folgte ihm, als er ins Bad schwankte. »Du riechst wirklich ein wenig, aber wenigstens leckst du nicht mehr.«
»Das ist wirklich sehr gut«, stimmte Hari ihr zu. Er schien Schwierigkeiten zu haben, sich zu bücken, also drückte sich Dela an ihm vorbei und betätigte die Armaturen, bis heißes Wasser aus der Dusche kam. Hari ließ das Handtuch fallen.
Dela errötete. Sie hatte ihn schon nackt gesehen, aber im Bad brannte jetzt helles Licht. Und seine Gelassenheit in ihrer Gegenwart kam ihr durch diese Selbstverständlichkeit noch intimer vor. Hari ertappte sie, als sie ihn anstarrte, und sein heißer Blick erregte sie noch mehr. Er selbst war ebenfalls sichtlich erregt und trat dicht an sie heran. Es fiel Dela schwer, ihm in die Augen zu sehen.
»Weißt du«, sagte er, während er sich ihr anmutig und gleichzeitig bedrohlich näherte, »dass ich deinen Körper immer noch nicht gesehen habe? Du bist förmlich besessen davon, dich zu verhüllen - und mich.«
Dela konnte kaum atmen und fühlte die Härte des Waschbeckens in ihrem Rücken.
»Du bist jetzt aber nicht verhüllt!«, stieß sie schließlich hervor.
Haris Lächeln war sinnlich und so gefährlich wie das eines Raubtieres. Mit seinen großen, eleganten Händen, mit denen er, wie sie wusste, in der Schlacht zahllose Männer getötet hatte - und heute einen für sie -, strich er sanft über ihr Schlüsselbein, fuhr mit den Knöcheln über ihre Brüste, dann tiefer, über ihren Bauch, bis seine Finger den Saum ihres Hemdes fanden. Er zog es langsam hoch, entblößte dabei Zentimeter um Zentimeter ihrer cremigen Haut, bis sie die Arme schließlich hob, und ihre festen Brüste unter seinem goldenen Blick anschwollen.
»Ah.« Hari seufzte und zog ihr das Hemd über den Kopf. Bevor sie die Arme sinken lassen konnte, nahm er ihre Handgelenke mit seiner riesigen Hand. Mit der anderen umfasste er eine Brust, und Dela drängte sich zitternd gegen seine Berührung, während sich ihr Blick vor Verlangen verdunkelte. Alles in ihr öffnete sich für Hari, ihre Verletzlichkeit, ihre Leidenschaft, ihre Liebe.
»Ich werde dir niemals wehtun«, murmelte Hari und senkte seinen Mund auf ihre Lippen. »Ich werde immer bei dir sein, Delilah. Du besitzt mich, mein Herz und meine Seele, trotz jeden Fluches.«
Es waren zwar nur Worte, aber in Haris Mund erhielten sie den Ruch der Wahrheit. Er ließ ihre Handgelenke los, und sie drückte sich sofort an seinen nackten Körper, ungeachtet des Blutes und des Gestanks nach Tod. Sie umklammerte seinen Rücken und hob ihr Gesicht zu ihm empor. Die Worte sprudelten heiser und erstickt über ihre Lippen.
»Ich liebe dich, Hari. Ich weiß nicht, wann oder wie das geschehen ist, aber ich kann nichts dagegen tun. Ich gehöre dir, ganz und gar.«
Hari erstarrte, und dann seufzte er tief auf. »Ich glaube«, sagte er sehr bedächtig, »dass wir zusammen sehr glücklich werden können, wenn wir Mörder und Magie erst hinter uns haben und dann diesen Haufen von Männern los sind, der sich immer noch in deinem Haus aufhält.«
Dela lachte und zog die Nase kraus. »Los, geh
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