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Tiger, Tiger - Fragoso, M: Tiger, Tiger

Tiger, Tiger - Fragoso, M: Tiger, Tiger

Titel: Tiger, Tiger - Fragoso, M: Tiger, Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaux Fragoso
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kommt sie. Wie ein Hündchen.«
    »Nina ist für mich kein Hund«, sagte Peter.
    »Dann halt wie eine Katze. Eine Wildkatze.«
    »Ni-na! Ni-na! Wo bist du, Nina?«
    »Hilf mir, hilf mir, ich komme nicht heraus!«, piepste ich. »Ich bin hier drin gefangen, in diesen ganzen Klamotten. Sie ersticken mich!« Ich zog die Kleidung aus.
    »Bist du jetzt da, Nina?«
    »Nein«, sagte ich. »Eins noch.«
    »Was?«, fragte Peter.
    »Der Plastikbecher an meinem Bein.«
    »Margaux, du weißt doch, dass der dranbleiben muss. Die Blase könnte aufplatzen.«
    »Oh! Dieser Name! Sprich ihn nicht aus! Er ist eine Säure, er zersetzt mich!«
    »Tut mir leid«, sagte Peter. »Aber Nina, du musst verstehen, dass der Name Margaux für mich einen wunderbaren Klang hat. Es ist der Name des Mädchens, das ich liebe.« Peter beobachtete, wie ich den Plastikbecher entfernte.
    »Schon besser«, sagte ich als Nina, und Peter ließ den Film weiterlaufen. »Ich mag Pornographie«, sagte ich, nahm Peters Hand und legte sie zwischen meine Beine.
    Er lachte voller Unbehagen. »Wir sind besser vorsichtig wegen deiner Brandblase.«
    »Ach, du dummer Kerl«, sagte ich. Ich spürte, dass ich jetzt nur noch Nina war, es war aufregend. »Die Blase ist doch gar nicht in der Nähe von meiner Muschi.«
    Er zuckte zusammen, als ich dieses Wort gebrauchte. »Tut mir leid … Immer, wenn ich sie sehe, habe ich ein schlechtes Gewissen. Wenn du bei mir bist, bin ich für dich verantwortlich. Kannst du den Becher bitte wieder draufkleben? Nur zur Sicherheit?«
    Ich schüttelte den Kopf, und wir sahen uns schweigend den Film an, während Peter mich zwischen den Beinen rieb. Die Darstellerin der Lolita musste ungefähr neunzehn Jahre alt sein, war aber so zurechtgemacht, dass sie jünger als ich aussah. Sie trug baumelnde Zöpfe, einen karierten Schulrock, weiße Kniestrümpfe und war sogar noch dünner als ich. Peter hatte recht, sie war fröhlich. Wenn sie mit verschiedenen Männern Sex hatte, lachte sie und freute sich: Sie trieb es mit zwei Kerlen, die ihre Klimaanlage reparieren wollten, einem Arzt, der sie untersuchte, später mit ihrem Vater. Er verabreichte ihr eine Tracht Prügel, weil sie die anderen Männer verführt hatte, und sie zog eine Schnute, weil sie nicht verstand, warum das böse gewesen sein sollte. Nachdem der Vater Lolita geschlagen hatte, schlief er mit ihr, um ihr zu zeigen, dass er sie trotz allem liebte und sie in seinen Augen nicht verdorben war. Nach einer Weile schob ich Peters Hand fort, weil der Film Nina nicht antörnte. Nina machten nur Fantasien an, bei denen Männer die Unterlegenen waren.
    »Und, wie fandest du den Film?«, fragte Peter, als er vorbei war.
    »Ganz gut. Hey, irgendwann müssen wir uns mal einen Film mit Schwulen ansehen«, sagte ich beiläufig, obwohl ich es mir sehnlich wünschte. Mir machte es keinen Spaß zu sehen, wie Frauen Männern einen bliesen oder mit ihnen schliefen, doch die Vorstellung, dass ein Mann eine Frau spielte, fand ich aufregend. Ich wollte sehen, wie ein Mann mit einem anderen das tat, was ich langweilig oder sogar erniedrigend fand, solange es eine Frau über sich ergehen ließ. Ich wollte die Gewissheit, dass Männer und Frauen gar nicht so unterschiedlich waren. Peters Filme vermittelten den Eindruck, die ganze Welt bestünde aus Frauen, die sich liebend gern Männern unterwarfen, und ich wusste, dass das nicht stimmte. Einmal hatte ich mir im Wohnzimmer ein Pornoheft von Richard stibitzt und einen Beitrag über Dominas gelesen. Mehr als alles andere wünschte ich mir, einen Film über Dominas zu sehen, doch ich wusste, dass Peter niemals ein Video ausleihen würde, in dem Frauen Männer in ihrer Gewalt hatten.
    Peter zündete sich die nächste Zigarette an und sagte: »Ich könnte schon einen Film mit Schwulen ausleihen, aber ich würde mich schämen.«
    »Hast du dich denn geschämt, als du diesen Film ausgeliehen hast? Geht ja schließlich um ein kleines Mädchen und so.« Ich zeigte auf die Hülle. »Sie sieht nicht gerade so alt aus, wie die Schauspielerin wirklich ist.«
    Peter schnaubte verächtlich. »Meinst du das ernst? Solche Filme holt sich doch jeder! Alle Männer mögen junge Mädchen, ob sie es zugeben oder nicht. Die meisten verheimlichen es bloß. Denn wenn es keinem gefallen würde, warum gibt es dann so viele Filme mit älteren Mädchen, die sich als kleine Mädchen verkleiden, oder mit sogenannten Minderjährigen, die sich sexy anziehen? Die ganze Gesellschaft ist

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