Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie
geworden war, ließ er von ihr ab.
Christopher zog den Ausschnitt ihres Kleides herunter, sodass ihre vollen Brüste aus dem Kleid sprangen. Der Saum lag eng unter ihren Rundungen, presste den Busen nach oben, der sich rund und fest Christophers Blicken darbot. Hungrig starrte er darauf, und Anna fühlte Begierde nie gekannten Ausmaßes aufsteigen.
Er beugte sich über ihre Brüste, küsste und leckte über die empfindsame Haut, und erst als Anna vor ungezähmter Leidenschaft zu keuchen begann, nahm er ihren Nippel in den Mund, saugte und leckte, bis die Lust Annas Schamlippen erreichte und dort zu pulsieren begann. Sie fühlte die Feuchtigkeit. Auf ihren Brüsten, zwischen ihren Beinen. Es verlangte sie nach Berührung an ihrer geheimen Pforte. Das Pulsieren und Pochen, das sich durch Christophers leidenschaftliche Liebkosung ihrer Brüste verstärkte, machte Anna regelrecht willenlos. Fast schmerzhaft begehrte sie Erlösung.
Er rieb sich an ihr, durch den Stoff fühlte sie das Zucken seines Schaftes, prächtig groß und hart. Fast war ihr, als könne sie ihn bereits in sich fühlen und ihr Körper würde ihn willkommen heißen. Sie legte ihren Kopf in den Nacken und gab sich einen Moment lang den köstlichen Empfindungen hin. Sie hätte niemals erwartet, derartige Lust verspüren zu können.
Mit einem Mal schaltete sich ihr Verstand ein. Was tat sie da nur? Durch den Nebel der Wollust drang die Furcht. Sie kämpfte gegen Christopher an, und schließlich gab er sie frei. Wildes Feuer glomm in seinen Augen, und das Versprechen, das sie darin las, hätte sie beinahe wieder in seine Arme getrieben. Ihr ganzer Körper zitterte und vibrierte, und sie war sich seiner Gegenwart fast schmerzhaft bewusst.
„Du bist alles andere als ein netter Mann!“
Christopher schenkte ihr ein überhebliches Lächeln. „Du magst auch gar keine netten Männer“, erklärte er ihr.
Anna schnappte nach Luft und starrte Christopher fassungslos nach, wie er im Esszimmer verschwand. Dann sank sie gegen die Wand und hob ihre Hand an die Lippen. Noch immer fühlte sie Christophers fordernden Mund auf ihrem. Die Hitze seines Körpers durchdrang sie, und es verwirrte und erschreckte sie zutiefst, dass sie so empfand.
Sie brachte ihre Kleider in Ordnung und trat hinter dem Vorhang hervor.
Was war nur los mit ihr? Sie konnte ihn nicht ausstehen! Warum sehnte sie sich aber danach, noch einmal seine Lippen, seinen Körper zu fühlen?
Sie kannte die Antwort. Und sie gefiel ihr gar nicht.
„Anna? Alles in Ordnung mit Ihnen?“
Erschrocken sah sie auf. Eleanor und Georgina Greene steuerten auf sie zu, beide in Abendgarderobe. Eleanor in schlichtem Altrosa und Perlenschmuck, Georgina in leuchtendem Smaragdgrün mit Opalohrringen und passendem Kropfband.
Anna straffte sich und brachte ein Lächeln zustande. „Selbstverständlich.“
Die drei Frauen betraten gemeinsam das Esszimmer, und kurze Zeit später saßen alle bei Tisch. Annas Tischnachbar war zu ihrer großen Erleichterung nicht Christopher, sondern Lucas St. Clare. Er erwies sich als charmanter, aber zurückhaltender Gesprächspartner. Er ließ mit keinem Zwinkern und keiner Geste mehr erkennen, ob Anna ihm gefiel.
Kein Wunder, überlegte Anna düster und wünschte, Blicke könnten töten, als sie Christopher ansah. Er hatte den armen Lord Lucas eingeschüchtert. Christopher erwiderte ihre Aufmerksamkeit mit einer intensiven Betrachtung ihrer Lippen. Zornig lenkte Anna ihren Blick auf ihr Mahl zurück.
„Alles in Ordnung?“ Lord Lucas beugte sich vor.
Er lächelte freundlich, und Anna dachte, um wie viel zugänglicher, warmherziger und charmanter als Christopher er war.
„Natürlich! Das Essen ist ein Gedicht, finden Sie nicht auch, Lord Lucas?“
„Auf jeden Fall“, stimmte er ihr zu.
„Christopher“, begann Eleanor, die am anderen Ende des Tisches saß. „Meinst du, dein Leibdiener könnte wieder einmal für uns alle kochen? Morgen Abend vielleicht?“
„Was schwebt dir denn vor?“, erkundigte sich Christopher.
„Oh, ich weiß nicht, etwas aus der Heimat deines Dieners vielleicht?“
Viscount Sheldon blickte auf und tupfte sich den Mund mit der Serviette ab. „Woher stammt Ihr Diener, Mr. Drysdale?“
„Schanghai.“ Als er die ratlosen Blicke der Speisenden sah, fügte Christopher hinzu: „China.“
Viscount Sheldons Miene erhellte sich.
„Dann ist es beschlossen!“ Eleanor strahlte. „Benötigt dein Diener etwas Besonderes?“
Christopher neigte
Weitere Kostenlose Bücher