Tim (German Edition)
anderen meiner Lehrer treffen und mich dort einfach noch ein bisschen umsehen. Im Endeffekt hatte ich drei wundervolle Jahre in Rockford erlebt.
Ich rief Gene an und und sagte, dass ich zu Weihnachten in der Gegend war und fragte ihn, ob es okay wäre, am Samstag vorbei zu kommen. Er hakte ein bisschen nach, was den Rest meiner Pläne anging und ziemlich schnell hatte ich eine Einladung von Donnerstag Abend bis Sonntag. Ich versuchte ihm zu sagen, dass ich mich nicht aufdrängen wollte, aber davon wollte er nichts wissen.
Ich erzählte Tim in meinem Brief von meinen Plänen, teilte meinen neuen persönlichen Punkterekord beim Bogenschießen mit ihm und was am allerwichtigsten war: wir hatten Brief Nummer 37 hinter uns gebracht.
Kapitel 68: Tim
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Im November gab es weder bei Charlie noch bei mir große Neuigkeiten. Deshalb hielten wir beide unsere Briefe ziemlich kurz. Hauptsächlich schrieben wir über unsere Vorfreude auf Januar und wie sehr wir uns liebten. Ich glaube, es waren zwei ziemlich schmalzige Liebesbriefe in diesem Monat.
Kurz darauf war Thanksgiving angesagt und es war wirklich klasse. Wir hatten ein wundervolles und gemütliches Essen am Donnerstag. Am Freitag brachen Hal, Sue, Tina und ich nach International Falls auf. Wir verbrachten dort ein wirklich tolles Wochenende.
Unser Hotel war auf der US-Seite des Rainy River , aber am Samstag fuhren wir nach Ontario, um auf der anderen Flussseite zu wandern. Wir hatten einen Riesenspaß. Wir legten uns alle auf die Nase, machten Pausen für Schneeballschlachten und versuchten uns im Wettrennen, was mit Schneeschuhen ein hoffnungsloses Unterfangen war. Dennoch hatten wir ein paar wundervolle Tage.
Ich konnte kaum erwarten, Charlie alles über dieses Wochenende zu erzählen, vor allem über die Nächte, die durchaus interessant waren. Hal hatte uns von den Erlebnissen seiner Freundin erzählt und ich glaube, wir konnten Sue einen großen Schritt helfen, um mit ihrer Vergangenheit abzuschließen.
Kapitel 69: Charlie
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Thanksgiving war wirklich angenehm und wir hatten ein nettes Familientreffen. Meine Halbbrüder waren mit ihren Frauen da. Alle wollten wissen, was ich nach dem Ende meines Vertrages mit dem Roten Kreuz vor hatte und warum ich dort aufhörte. Ich wies darauf hin, dass die Stelle einfach wegfiel, aber dass mein Buch mir dabei helfen würde, jederzeit einen anderen Job beim Roten Kreuz zu bekommen. Ich erklärte, dass ich mir jetzt erst einmal Zeit nehmen wollte, um zu überlegen, was ich weiter machen wollte. Außerdem offenbarte ich, dass der Besuch einer juristischen Fakultät ebenfalls zur Wahl stand, was meine Eltern erfreute.
Als ich am Freitag mit meinen Eltern alleine war, lenkte ich das Gespräch auf Camp White Elk und meine außergewöhnliche Gruppe. Wir hatten darüber bereits gesprochen, allerdings bevor Tim zum nationalen Turmsprung-Star wurde. Sie hatten keine Verbindung zu dem Jungen aus dem Camp gesehen, von dem ich ihnen erzählt hatte. Sie waren verblüfft als ich ihnen erzählte, dass es sich bei dem Turmspringer um dem gleichen Tim handelte, den sie aus meinen Erzählungen kannten.
»Würdet ihr ihn gerne mal kennenlernen?«, fragte ich.
»Wo wohnt er?«, fragte meine Mutter.
»Minneapolis. Ich denke darüber nach, ihn im Januar zu besuchen. Minneapolis steht auch auf meiner Liste für die Jobsuche.« Nichts davon war gelogen, aber es entsprach auch nicht der ganzen Wahrheit. »Wir überlegen, uns im Februar ein bisschen Zeit zusammen zu nehmen und ein bisschen herum zu reisen. Wenn Tim nicht aus der Stadt raus kommt, kommt er auch nicht von seinem Turmspringen und Turnen weg. Wir könnten hier in Indianapolis vorbei kommen und ihr könntet ihn kennenlernen. Er ist wirklich ein faszinierender Mensch.«
»Dein Job ist dann beendet. Aber wie bekommt er frei in der Schule?«
»Wenn man durchgehend die besten Noten hat, ein nationaler Champion und lokaler Gymnastik-Held ist, macht sich ein Schulleiter keine großen Gedanken über deine Anwesenheit. Außerdem würde Tim nie der Schule fern bleiben, es sei denn es gäbe einen guten Grund.«
»Natürlich würden wir ihn gerne kennenlernen«, sagte Mom. »Ich kann nicht glauben, dass du mit einem deiner ehemaligen Schützlinge nach so langer Zeit noch so gut befreundet bist.«
»Tim ist etwas besonderes. Seine Eltern übrigens auch. Sie mögen mich und würden sich freuen, wenn Tim und ich ein bisschen Zeit zusammen verbringen können.« Ich machte eine kurze
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