Tim (German Edition)
Vielleicht sollte Tim zu mir kommen und solange auf diesem Stuhl sitzen bleiben.«
Bevor Tim seinem Bruder an die Kehle gehen konnte, hielt ich ihn fest. »Du hast recht Carl. Aber wir haben dreieinhalb Jahre überstanden. Glaubst du, daran wird sich in zwei Tagen noch etwas ändern?«
»Aber du musstest in den Jahren nicht mit Superboy hier zusammen leben. Du weißt gar nicht, worauf du dich einlässt«, stichelte Carl weiter.
»Du scheinst die letzten 18 Jahre gut überstanden zu haben.«
»Das stimmt«, gab er zu. »Ganz im Ernst Charlie: er war der beste kleine Bruder, den man sich wünschen kann. Pass bitte gut auf ihn auf.« Ich glaubte einen Moment lang eine Träne in seinem Augenwinkel zu sehen.
»Es ist so schön, dass du hier bist«, sagte Betsy. »Ihr werdet in den nächsten Tagen viel zu reden und zu planen haben. Wir helfen euch, wo wir nur können. Wenn das heißt, dass wir euch allein lassen sollen, werden wir auch das tun. Wenn wir einen Hinweis nicht verstehen, sagt uns einfach, dass wir uns in Luft auflösen sollen.«
»Die Pläne für die nächsten Tage sehen folgendermaßen aus«, sagte Norman. »Vorausgesetzt natürlich, du stimmst zu. Aber Tim meinte, dass sie dir gefallen würden. Heute kommen Tina, Hal und Sue zum Abendessen. Morgen haben wir den ganzen Tag für uns alleine. Übermorgen ist der große Tag und wir haben eine große Feier geplant. Wir haben Tina, Carol, Sue und Hal mit ihren Familien eingeladen. Außerdem kommen die 3 Trainer von Tim und auch Hal‘s Coach. Ihr habt euch kennen gelernt, als du das letzte Mal hier warst. Habe ich jemanden vergessen?«
»Ja, meinen Schulleiter, Dr. Olafsen, und seine Frau«, ergänzte Tim die Gästeliste.
Ich war immer noch sprachlos über diesen Empfang. Ich liebte diese Familie.
»Ich glaube, wir sollten euch jetzt eine Weile allein lassen«, sagte Carol. »Abendessen ist um 7. Wir sind in einer Stunde wieder da.« Damit waren alle verschwunden und Tim und ich blieben alleine zurück.
Kapitel 76: Tim
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»Ich kann noch immer nicht glauben, dass wir es endlich geschafft haben«, sagte ich und nahm Charlie‘s Hand. »Es ist so schön, dass du hier bist. Bitte versprich mir, dass du mich nie wieder verlässt.«
»Das ist das einfachste Versprechen, das ich jemals gegeben habe«, sagte er. »Fest versprochen.« Er drückte meine Hand und wir küssten uns kurz.
»Danke, Charlie. Ich verspreche dir das gleiche. Ich werde dich nie wieder verlassen.«
Wir blieben eine Weile wortlos sitzen. Wir schauten uns in die Augen, hielten Händchen und genossen einfach, zusammen zu sein.
»Wie lange haben deine Eltern diese Party geplant?«, fragte Charlie.
»Ganz ehrlich? Drei Jahre«, antwortete ich. »Wir überlegten, wen wir für wann einladen sollten und wie viele Tage vor meinem Geburtstag du hier ankommen würdest. Wir beschlossen, das dir zu überlassen, wobei Carl und Dad heiß diskutiert hatten, ob sie dich nicht anrufen sollten.«
»Wer wollte mich anrufen?«
»Mal der eine, mal der andere«, sagte ich und lachte. »Erst nachdem ich meinen letzten Brief abgeschickt hatte, entschieden sie, es dir zu überlassen.«
»Was, wenn ich erst morgen gekommen wäre?«
»Dann wäre das heutige Essen ausgefallen und wir hätten nur das Familienessen vor der Party gemacht. Aber am meisten wurde für die Party übermorgen geplant. Im Grunde wollten sie jeden einladen, der nur den kleinsten Grund haben könnte, dich kennenlernen zu wollen. Ich denke, mittlerweile sollte jeder wissen, dass wir ein Paar sind. Oder es sich ziemlich schnell denken können. Ich habe nicht vor, auf dieser Party so zu tun, als wären wir kein Paar. Wenn das für dich okay ist, würde ich es aber trotzdem gerne auf der Party bekannt geben. Ich möchte aber alle bitten, es für sich zu behalten. Zumindest solange, bis wir die Gelegenheit haben, unsere Beziehung öffentlich zu machen. Ist das so okay für dich?«
»Das ist perfekt«, antwortete er und mir fiel ein Stein vom Herzen. »Wenn du immer alles so genau planst, überlasse ich dir die Planungen für den Rest meines Lebens. Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass du das auch schon getan hast. Wann werde ich davon erfahren?«
Ich kicherte. »Nicht bevor ich 18 bin.«
»Ich wusste es«, lachte Charlie. »Du streitest es nicht mal ab.«
»Warum sollte ich? Ich hatte über drei Jahre Zeit, darüber nachzudenken. Natürlich habe ich Pläne. Die können sich aber natürlich jederzeit ändern, wenn du mit etwas
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