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Tim (German Edition)

Tim (German Edition)

Titel: Tim (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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ein Wochenende nach Minneapolis einladen wollten, war ich verblüfft. Ich stimmte natürlich sofort zu. Warum sollte ich auch etwas dagegen haben, Charlie wieder zu sehen? Ich wusste, dass meine Eltern mit Sicherheit Zweifel und vielleicht sogar den einen oder anderen Hintergedanken bei dieser Idee im Kopf hatten, aber das spielte für mich keine Rolle. Ich würde meinen Charlie wieder sehen. Das war das einzige, was für mich zählte. Sollten sie doch Pläne schmieden. Ich würde jede Sekunde ausnutzen, die sich mir bieten würde.
    Da mein Vater aus beruflichen Gründen das nächste Wochenende nicht zuhause war, entschieden wir uns für das darauf folgende Wochenende. Als Dad endlich verkündete, dass Charlie zugesagt und am Freitag Abend kommen würde, hatte ich sofort Schmetterlinge im Bauch. Die nächsten Tage waren die reinste Hölle. Warum konnte die Zeit nicht einfach schneller vergehen?

Kapitel 17: Charlie
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    Die Woche verging recht langsam, aber irgendwann war doch Freitag. Ich hatte die letzten Tage viel nachgedacht. Über Tim und vor allem über die überraschende Sichtweise seiner Eltern. Ich wusste nicht so recht, was mich erwarten würde und ich hatte ein flaues Gefühl im Magen. Ich hatte am Freitag nur eine Vorlesung am Vormittag. Direkt nach dem Ende, um 11:00 Uhr, stieg ich in mein Auto und machte mich auf den Weg.
    Um 18:00 Uhr bog ich in Tim‘s Straße ein. Mein Herz raste und meine Hände zitterten ein bisschen, als ich aus dem Auto stieg. Auf dem Weg zur Tür gingen mir viele Gedanken durch den Kopf. Auf das, was mich erwartete, war ich allerdings nicht vorbereitet.
    Als ich meinen Finger auf die Türklingel legen wollte, flog auch schon die Tür auf und ein kleiner Wirbelwind, ebenfalls unter dem Namen Tim bekannt, zog mich ins Haus. Noch bevor ich wusste, wie mir geschah, hatte ich ihn auch schon im Arm und seine Zunge in meinem Mund. In diesem Moment flog zumindest ein Teil meiner Grenzen, die ich in den zwei Wochen im Camp gepredigt hatte, aus dem Fenster. Ich zog ihn an mich und küsste ihn zurück, genauso leidenschaftlich. Tim schlang seine Arme um meinen Hals und seine Beine um meine Hüften. Er hielt mich so fest, dass ich kaum noch Luft bekam. Aber Atmen war in diesem Moment das unwichtigste auf der Welt, denn ich war im siebten Himmel. Es dauerte eine Weile, bis wir unseren Kuss lösten, aber auch danach hielt ich Tim weiter im Arm und genoss seine Nähe. Erst jetzt bemerkte ich, dass wir ein Publikum hatten.
    »Hi Norman, Betsy und Carl«, brachte ich verlegen hervor. Ich befürchtete, dass mein Kopf genauso rot war, wie er sich anfühlte. »Es scheint, als hätte sich Tim da etwas besonderes für meine Begrüßung einfallen lassen.«
    Carl kicherte. »Tim sagte, dass hier die Hölle ausbrechen würde, wenn jemand außer ihm die Tür aufmacht. Das wollten wir dann besser doch nicht riskieren.« Ich gab Norman die Hand und Betsy umarmte mich freundlich. Carl drückte fest meine Hand. »Hallo Charlie, ich hätte nicht gedacht, dass wir uns so schnell wieder sehen.«
    »Ich auch nicht«, antwortete ich bevor ich mich Norman widmete. »Dein Anruf hat mich überrascht.«
    »Charlie, wir müssen über eine Menge reden. Aber eins nach dem anderen«, sagte Betsy bevor ihr Mann antworten konnte. »Tim, nimmst du Charlie bitte mit nach oben und zeigst ihm das Gästezimmer. Ich denke, ihr wollt euch vor dem Essen bestimmt noch ein bisschen unterhalten. Ihr habt eine halbe Stunde.«
    Bevor ich antworten konnte, zog mich Tim auch schon am Arm hinter sich her und die Treppe hinauf. Ich schaute zu Norman und Betsy zurück, die mich beide nur angrinsten. Das lief besser, als ich erhofft hatte.

    Ich setzte meine Reisetasche im Gästezimmer ab und ließ mich von Tim in sein Zimmer ziehen. Er schubste mich auf sein Bett und war sofort wieder in meinen Armen. Dieses Mal küsste er mich noch aggressiver als an der Haustür.
    »Nicht, dass ich deine Küsse nicht genießen würde. Aber die Idee war zu reden. Meinst du, das kriegen wir hin?«, fragte ich Tim, als er nach einer gefühlten Ewigkeit den Kuss löste.
    »Okay. Worüber möchtest du reden? Liebe? Sex? Wer wo mit wem heute Nacht schläft? Übrigens wirst du auf keinen Fall im Gästezimmer schlafen. Du schläfst hier bei mir oder niemand wird in diesem Haus heute Nacht ein Auge zumachen.«
    »Immer mit der Ruhe«, sagte ich und zwickte ihn in den Hintern. »Sag mir, was du deinen Eltern erzählt hast.«
    »Alles. Absolut alles und so

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