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Tim (German Edition)

Tim (German Edition)

Titel: Tim (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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detailliert wie ich nur konnte. Wie ich mich Hals über Kopf in dich verliebt habe. Wie ich mich auf dich gestürzt habe. Wie du mich auf Abstand gehalten hast. Wie ich gebettelt habe. Wie du mir immer wieder zu verstehen gegeben hast, dass ich zu jung sei. Dass nichts sexuelles zwischen uns passieren würde, bis ich 18 bin. Leider. Dass du mich nicht einmal küssen wolltest, bis zum letzten Tag. Von unseren Versprechen, uns zu schreiben und ehrlich miteinander zu sein und dass ich bis zum Ende auf dich warten werde. Also wirklich alles.«
    »Und wie haben sie reagiert?«, fragte ich.
    »Logischerweise waren sie überrascht, um nicht zu sagen geschockt. Wobei es das besser trifft. Du hättest ihre Gesichter sehen sollen.« Tim kicherte. »Sie haben dich zwar ermutigt, mit mir zu reden, aber sie haben im Traum nicht damit gerechnet, dass ich mich gleich in dich verlieben würde. Ich habe sie darauf hingewiesen, dass ich mich schon lange vor unserem ersten Gespräch über meine Sexualität in dich verliebt hatte.«
    »Hast du ihnen zu erklären versucht, wie du dich so schnell in mich verliebt hast? Das würde ich selbst gerne hören.«
    »Charlie, du verstehst das nicht. Du hast mir die Hand gegeben und schon war es um mich geschehen. Ich hatte sofort das Gefühl, dass ich dir wichtig war. Außerdem bist du sexy, intelligent, liebevoll. Soll ich weiter aufzählen? Ach ja, und du hast mich dort auf dem Parkplatz mit den Augen förmlich ausgezogen und dein Blick sagte mir, dass du am liebsten direkt dort über mich her gefallen wärst.« Tim kicherte wie ein kleines Kind.
    Ich antwortete, indem ich ihn enger an mich zog und küsste.
    »Und wie denken deine Eltern darüber?«
    »Sie hatten ihre Zweifel. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie die nach wie vor haben. Sie haben viel miteinander geredet, bestanden dann aber auf diesem Wochenende. Ich glaube, sie hoffen, dass die ganze Beziehung an diesem Wochenende auseinander fällt und ich erkenne, dass es nur eine Schwärmerei war. So wie sich wohl jeder mal in einen Lehrer oder eine Lehrerin verknallt. Aber hey, ich nutze jede sich bietende Gelegenheit, um Zeit mit dir zu verbringen. Keine Ahnung, wie es nun weiter geht. Ich denke, sie wollen mit den Gesprächen beim Essen anfangen. Wollen wir runter gehen?«
    Ich nickte und stimmte ihm zu. Ich hob Tim hoch und trug ihn die Treppe hinunter. In der Küche grinste Betsy uns nur an, sagte aber nichts.
    Wir halfen alle dabei, den Tisch zu decken und nachdem alle Platz genommen hatten, eröffnete Tim‘s Mutter das Gespräch. »Charlie, erzähl uns von dir. Von deiner Familie, Schule und College, deiner Sexualität, Freunden und Freundinnen. Lasse nichts aus.«
    »Aber beschränke dich auf zehn Minuten«, warf Carl ein.
    »Das meint er ernst«, sagte Tim, als ich laut lachte.
    »Ihr gebt mir wirklich zehn Minuten?«, fragte ich in den Raum.
    »Ich bin mir sicher, dass Tim die Geschichte Stück für Stück, Tag für Tag und Jahr für Jahr hören möchte. Aber wir begnügen uns mit der Zehn-Minuten-Fassung«, erklärte Norman.
    Ich holte tief und Luft und überlegte einen Augenblick. »Geboren wurde ich in Indianapolis, Indiana und ich habe zwei ältere Brüder, genauer gesagt Halbbrüder. Bis zur zehnten Klasse besuchte ich eine private Middle School , wechselte dann aber an eine öffentliche High School , weil ich das sinnvoller fand. Ich war im Debattier-Team, im Schulchor und im Mathe-Club. Viel Sport habe ich nicht gemacht, hielt mich aber mit ein bisschen laufen und schwimmen fit. Im Sommer war oft Wasserski angesagt. Einen Teil des Sommers verbrachte ich im Camp White Elk und den anderen Teil mit der Familie an einem kleinen See, nicht weit vom Camp entfernt. Dort haben wir ein kleines Ferienhaus.«
    Carl unterbrach mich. »Wie wäre es mit ein bisschen sexueller Vergangenheit? Das dürfte Tim am meisten interessieren. Und wenn du schon einmal dabei bist, können wir uns das alle anhören.«
    »Carl!«, rief Betsy entsetzt.
    »Wir reden in unserer Familie wirklich über alles«, erklärte Norman und schaute zu Carl. »Wenn auch meistens nicht so direkt, wenn andere dabei sind.«
    »Besonders viel zu erzählen gibt es da nicht«, gestand ich. »In der Pubertät experimentierte ich ein bisschen mit Jungs herum. Auch ein bisschen mit Mädchen, aber das ging nie besonders weit. Aus meiner High-School -Zeit gibt es noch weniger zu berichten. Ich ging sowohl mit Jungs als auch mit Mädchen aus, ins Kino oder zu

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